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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle
Autoren: Peter F. Hamilton
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Beurteilungsverfahrens, ja. Kommunikation ist das Fundament für jede Art von empfindungsfähiger Intelligenz; ungeschlagen als Indikator für das Vorhandensein eines Bewusstseins des eigenen Ichs. Je größer das Verständnis jenseits aller instinktiven Auslöser, umso höher klettert man auf der Skala nach oben.«
    »Okay, also woher wusste es, wie man den Tracker wieder loswird?« Sie warf wieder einen Blick auf den Sender und das verräterische Stück Fleisch. »Und es hat das Ding wirklich dringend wieder loswerden wollen. Es sich abzureißen, muss teuflisch weh getan haben.«
    Dino untersuchte den Morast rund um den Felsen. »Sie haben keine guten Zähne«, murmelte er, »also … Ja, genau, da haben wir’s ja schon.« Er fischte eine schlanke Steinscherbe aus einem der Schlammlöcher und hielt sie blinzelnd in die Höhe. »Interessant. Meine Inserts können zelluläres Gewebe an dieser Ecke hier feststellen. Ein rudimentäres Messer, schätze ich.«
    Paula krümmte sich innerlich. Die »Ecke« war nicht sonderlich scharf. »Ich dachte, die benutzen keine Werkzeuge.«
    »Tun sie wahrscheinlich auch nicht. Nie haben wir sie bisher bewusst irgendwelche Dinge benutzen sehen. Vermutlich nur eine instinktive Handlung.«
    »Ich finde, Sie hätten derlei ›Handlungen‹ mit in Ihre Beurteilung einfließen lassen müssen.«
    »Dann können Sie von Glück sagen, dass Sie nicht der Experte sind, der diese Berichte verfassen muss. Eine Schnecke auf einen Stein fallen zu lassen, um das Haus zu knacken: Hinweis auf überlegten Werkzeuggebrauch oder Instinkt?«
    Jetzt sah Paula ihn auf ihre ganz spezielle Weise an; ein hoffnungsloses Unterfangen angesichts ihres klitschnassen Gesichts und der an den Wangen klebenden Haare. »Wir brauchen mehr Informationen.«
    »Natürlich brauchen wir die. Dafür sind wir ja schließlich hier.«
    Sie konnte nicht sagen, ob er absichtlich unhöflich war oder sich nur unbewusst auf das Niveau von Nicht-Xenobiologen hinabbegab. »Wir können hier heute Nacht unser Lager aufschlagen«, sagte sie. »Ich muss mal wieder trocken werden. Wir können ihrer Spur auch morgen Früh noch mit Leichtigkeit folgen.«
    »Haben Sie ein Zelt dabei?«
    »Ich bin mir sicher, dass meine Assistentin eins für mich eingepackt hat.«
    Paula freute sich festzustellen, dass er nicht verschlief. Wie sie stand auch Dino im Morgengrauen auf und bereitete sich auf den kommenden Tag vor. In dieser Hinsicht alles andere als der klassische Akademiker.
    Ihr halbkugelförmiges Plyplastik-Zelt wurde wieder auf die Größe eines kaum faustgroßen Balls geschrumpft, während sie an den thermischen Schlaufen der diversen Frühstückspacks zog. Gekühlte Orangen- und Mango-Smoothies zum Einstieg, danach heißen Tee mit Räucherlachs und Bagel mit Rührei.
    »Nobel geht die Welt zugrunde, was?«, meinte Dino, als er das eher traditionelle Ultraleichtzelt zusammenfaltete, in dem er die Nacht verbracht hatte.
    Grinsend biss Paula in ihren Bagel. Wenigstens griff auch er auf Packs zurück, anstatt auf ein Steinzeitlagerfeuer und auf Stöcke gespießtes Grillgut zu setzen. »Wir haben Jahrhundertegebraucht, um gewisse Segnungen der Zivilisation zu erlangen. Warum sie also jetzt über Bord werfen?«
    »Mein Zelt ist einfach und doch bestens für seinen Zweck geeignet. Ihres ist der Gipfel der Konsumentenhaltung. Zehnmal so teuer und nicht mehr aufblasbar, wenn’s ein Loch hat.«
    »So einfach geht Plyplastik nun auch nicht kaputt. Es ist ja kein Luftballon.«
    »Sie haben also das Rad neu erfunden.«
    »Wir haben das Rad weiterentwickelt. Wir haben ihren Holzring genommen und ihm einen Reifen und eine Aufhängung spendiert. Weil das genau das ist, was wir nun mal tun: Dinge verbessern.«
    Dino schob sich den Rest seines Schinkensandwichs in den Mund. »Ich frage mich, ob die Onid das genauso sehen.«
    »Falls sie über derartige Dinge philosophieren, wären sie definitiv vernunftbegabte Wesen.«
    »Ja.« Er begann, diverse Bündel an seinem Sattel festzuzurren.
    »Und? Sind sie es? Ich meine, irgendwas hat sie doch auf diesen Tracker aufmerksam gemacht. Sie wussten, er gehört da nicht hin, war falsch und für sie gefährlich. Setzt das nicht einen analytischen Verstand, einen Denkprozess voraus?«
    »Ich weiß es nicht, okay? Hab’ mir die halbe Nacht darüber vergebens den Kopf zerbrochen. Es findet sich in unseren Aufzeichnungen nichts, was einen Hinweis auf dieses Verhalten liefern könnte. Wir haben was übersehen.«
    »Also
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