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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman
Autoren: Philip K. Dick
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Reaktion darauf aus?«
    »Dann wirst du eben nicht hier wohnen«, sagte Straw mit seinem üblichen Mangel an Einfühlungsvermögen. »Du wirst drüben in Cotton Mather Estates leben. Beim fröhlichen Dino Watters und seinesgleichen.« Er kicherte. »Manche von ihnen sind noch schlimmer, das wirst du bald merken. Du kannst noch ein paar Tage hierbleiben, aber dann geht nichts daran vorbei, daß du verschwindest. Du bist keine von uns.« Und er fügte in leicht brutalem Tonfall hinzu: »Hättest du diesen Augenblick vorhersehen können, als du dich bei TERPLAN freiwillig für diesen Job – das Unternehmen Fünfzig Minuten – gemeldet hast… Ich gehe jede Wette ein, du hättest es dir noch einmal überlegt. Habe ich recht?« Er sah sie durchdringend an.
    Mary zuckte wortlos die Achseln. Dann fing sie zur allgemeinen Überraschung der anderen urplötzlich an zu weinen. »Gott, ich möchte nicht bei den verdammten Deps leben«, flüsterte sie. »Ich gehe zur Erde zurück.« Zu Chuck sagte sie: »Ich kann es, aber du kannst es nicht. Ich brauche nicht hierzubleiben und mir eine Nische zu suchen. – Wie du.«
    Die Gedanken des Schimmelschleims erreichten Chuck. »Was haben Sie jetzt vor, wo Sie die Testergebnisse kennen, Mr. Rittersdorf?«
    »Ich mache weiter, ich gründe meine eigene Siedlung«, sagte Chuck. »Ich werde sie Thomas Jeffersonburg nennen. Cotton Mather war ein Dep; da Vinci war ein Mani; Adolf Hitler war ein Para; Gandhi war ein Heb. – Jefferson war…« Er suchte nach dem passenden Wort. »… die Norm. – Deswegen Thomas Jeffersonburg: Die Siedlung der Norm. Bis jetzt beherbergt sie nur einen, aber sie hat große Erwartungen in die Zukunft.« Damit ist das Problem, einen Delegierten zum Hohen InterclanRat zu schicken, automatisch gelöst, dachte er.
    »Sie sind ein absoluter Narr«, sagte Howard Straw verächtlich. »Es wird nie jemanden geben, der dort aufkreuzt und in Ihrer Siedlung leben will. Sie werden den Rest Ihres Lebens in Isolation verbringen – und in spätestens sechs Wochen überschnappen. Dann sind sie bereit für jede andere hiesige Ansiedlung – außer natürlich für unsere.«
    »Kann schon sein.« Chuck nickte. Aber er dachte nicht so wie Straw. Er dachte zum Beispiel wieder an Annette Golding. Bestimmt erforderte es in ihrem Fall nicht viel. Sie war der Vernunft und dem Gleichgewicht ziemlich nahe. Eigentlich trennte ihn nichts von ihr. Und wenn es eine wie sie hier gab, gab es vielleicht auch mehrere. Chuck hatte das Gefühl, daß er nicht lange der einzige Bewohner von Thomas Jeffersonburg sein würde. Doch selbst wenn es so war…
    Er würde eben abwarten. Egal, wieviel Zeit es erforderte. Und er würde Hilfe beim Aufbau der Siedlung erhalten. Er hatte schon etwas aufgenommen, das wie eine solide Arbeitsgrundlage mit dem Para-Delegierten Gabriel Baines aussah. Und das ließ ihn hoffen. Wenn er mit Baines auskommen konnte, konnte er gewiß ebenso mit diversen anderen Clans auskommen – vielleicht mit der Ausnahme von Manis wie Straw, und natürlich den kranken, verdummten Hebs wie Ignatz Ledebur, die kein Pflichtgefühl hatten.
    »Mir ist schlecht«, sagte Mary mit zitternden Lippen. »Kommst du mich in Cotton Mather mal besuchen, Chuck? Ich muß doch nicht den Rest meines Lebens unter den Deps zubringen, oder?«
    »Du hast doch gesagt…«, fing er an.
    »Ich kann einfach nicht zur Erde zurück; nicht als Kranke. Nicht mit diesen Testergebnissen.«
    »Natürlich«, sagte er. »Ich komme dich gern besuchen.« Er hatte wirklich vor, einen Großteil seiner Zeit in den anderen Siedlungen zu verbringen. Damit würde er Howard Straws Prophezeiung daran hindern, Wirklichkeit zu werden. Damit – und mit vielen, vielen anderen Dingen.
    »Wenn ich das nächste mal sporifiziere«, meldete sich der Schimmelschleim, »würde es eine große Anzahl meiner Ich’s hier geben. Einige von uns werden sich bestimmt gern in Thomas Jeffersonburg ansiedeln. Und diesmal werden wir uns von brennenden Autos fernhalten.«
    »Danke«, sagte Chuck. »Ich würde mich freuen, euch bei mir zu haben. Euch alle.«
    Howard Straws höhnisches, manisches Gelächter erfüllte den Raum. Diese Vorstellung schien seine zynische Erheiterung hervorzurufen. Trotzdem schenkte niemand ihm Aufmerksamkeit. Straw zuckte die Achseln und kehrte an seine Pastellskizze zurück.
    Draußen vor dem Haus brüllten die Retrodüsen eines Kriegsschiffes auf, das fachmännisch zur Landung ansetzte. Die alphanische Besetzung von Da
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