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Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Titel: Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose
Autoren: Renate Blieberger
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betrete, sitzt sie immer noch auf der Couch, die Hose befindet sich nicht mehr an ihren Knöcheln, sondern wieder an Ort und Stelle, sie wirkt angespannt und nervös, schlimmer noch als bei meinem ersten Besuch hier unten, als sie dachte ich will sie foltern. Ich seufze innerlich auf und gebe mir im Geist einen Tritt in den Hintern. „Gut gemacht Stormcloud, so wirst du sie dazu bringen dir zu vertrauen, ganz bestimmt“, denke ich ironisch. Sie blickt jetzt auf, ihre blauen Augen haben den störrischen Glanz verloren, sie blicken gehetzt, schlechtes Gewissen steigt in mir hoch. Ich räuspere mich, um den Klos in meinem Hals loszuwerden, „Hör mal Rose, das vorhin tut mir leid, ich möchte das erklären“. Eigentlich erwarte ich sofort unterbrochen zu werden, aber sie sieht mich nur stumm an, sichtlich nervös. Ich fahre fort: „Du bist wunderschön, ich würde mich geschmeichelt fühlen, wenn du mich immer noch wollen würdest, wenn wir Erfolg gehabt haben. Aber während du hier bist, wäre es einfach nicht richtig, nicht solange du von mir abhängig bist. Ich schlafe nicht mit Frauen, die mich nicht wirklich wollen“, ohne es zu beabsichtigen, gleitet der Gedanke an Amber durch meine Gedanken, sie hatte mich auch nicht gewollt, sondern mir nur etwas vorgemacht, der Gedanke bei Rose könnte es auch so sein, fährt mir wie ein schmerzhafter Stich durchs Herz. Sie sieht mich immer noch nervös an, ich sollte an meinen Plan denken, aber sie so zu sehen löst den Wunsch in mir aus sie zu trösten. Ich zwinge mich diese verstörenden Gedanken abzuschütteln, „du verstehst was ich meine, ja?“ Endlich antwortet sie, aber auch ihre vorhin so sinnliche Stimme ist angespannt, „Eric würdest du mir mehr von dir erzählen? Ich meine wie bist du denn zum Vampir Jäger geworden? Ich weiß ja schon von deinem Bruder, aber wie ist es dazu gekommen?“ Nach ihrer Vorstellung von vorhin hatte ich eigentlich mit einem erneuten Verführungs-Versuch gerechnet, oder zumindest mit ein paar schnippischen Spötteleien, aber diese Wende überrascht mich. Ich bin kein Idiot, sie hat gemerkt, dass sie mir gefällt, und hat versucht es für eine Flucht zu nutzen, aber wieso gibt sie jetzt so schnell auf? Ich musterte sie beunruhigt, nicht mal als sie von Tod und Folter ausgegangen war, hatte sie so verstört gewirkt, was ist mit ihr los? Mein Schweigen dauert ihr offenbar zu lange, sie plappert nervös weiter: „Ich weiß du schuldest mir keine Antwort, aber du bist ja im Vorteil, und wenn ich die Wahrheit kenne, könnte ich deine Idee vielleicht besser verstehen.“ Ich verstehe ihre plötzliche Wende immer noch nicht, aber ihre unverkennbare Angst alarmiert den Jäger in mir.

    Rose

    Ich spüre, wie endgültig Panik in mir hochsteigt, er wird misstrauisch, aber was soll ich tun, ich kann ihm ja schlecht die Wahrheit sagen. Die Art wie er mich ansieht schnürt mir die Luft ab, es ist, als ob an die Stelle des schüchternen Mannes ein Raubtier getreten wäre, er wirkt nur noch bedrohlich. In mir wächst das Verlangen an den Ketten zu reißen, aber das wäre sinnlos und hätte nur weitere Verbrennungen zur Folge, und er würde mir noch weniger trauen. Als er endlich spricht, ist seine Stimme ebenso kalt wie sein Blick, „In Ordnung, ich werde dir zwar nicht alles erzählen, aber genug, damit du verstehst, das wird nicht schaden. Ich habe von meinem Bruder von euch erfahren, er hat mir beigebracht zu kämpfen und mich eure Schwächen gelehrt. Ich habe zusammen mit meinen Kameraden jahrelang deinesgleichen bekämpft.“ Kameraden, oh Gott es ist noch schlimmer als ich dachte, er ist kein Einzelgänger, es gibt vermutlich Dutzende von ihnen, wenn nicht mehr. Ich muss hier raus, und zwar schleunigst. „Und wollen deine Kameraden auch die unschuldigen Vampire retten?“ „Nein, sie wissen nicht was ich hier tue, sie haben nicht gesehen was ich gesehen habe. Sie denken nach wie vor, ihr wärt alle blutgierige Monster, die den Tod verdient haben. Ich brauche erst einen Erfolg um es ihnen zu beweisen.“ Das wird ja immer besser, selbst wenn ich seinen Plan überlebe, werden mich seine Kumpels, wenn er mich ihnen präsentiert, vermutlich umbringen. Schlimmer noch, vielleicht waren einige von ihnen im Moment bereits dabei Maurice oder Florence umzubringen. Ich spüre die Verzweiflung wie eine dunkle Welle über mir zusammenschlagen, mein Plan ist gescheitert. Für eine überzeugende Läuterung habe ich keine Zeit, und Flucht ist
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