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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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ihre Hände wegzuziehen. Aber die Kugel hielt sie fest.
    Tolpan fragte sich düster, was er tun sollte. Er hätte sie am liebsten weggezogen. Er wünschte sich, er hätte diese Kugel zerstört, aber jetzt war es zu spät.
    Laurana zuckte und bebte am ganzen Körper. Tolpan sah, wie sie auf die Knie fiel, ihre Hände hielten immer noch die Kugel fest. Dann schüttelte Laurana wütend den Kopf. Sie murmelte unbekannte Worte in der Elfensprache, kämpfte darum, aufzustehen, benutzte die Kugel, um sich hochzuziehen. Ihre Hände liefen vor Anstrengung weiß an, und ihr Gesicht war schweißüberströmt. Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen. Mit quälender Langsamkeit kam sie wieder auf die Füße.
    Die Kugel funkelte ein letztes Mal auf, die Farben wirbelten zusammen, wurden zu allen Farben und doch zu keiner. Dann strömte aus der Kugel ein helles, reines, weißes Licht. Laurana stand aufrecht vor ihr. Ihr Gesicht entspannte sich. Sie lächelte.
    Dann brach sie ohnmächtig auf dem Boden zusammen.
     
    Im Hof des Turms des Oberklerikers verwandelten die Drachen die Steinmauern systematisch zu Schutt. Die Armee näherte sich dem Turm, Drakonier in den vorderen Reihen, bereit, durch die eingestürzten Mauern zu stürmen und alles zu töten, was noch lebendig war. Der Drachenfürst kreiste über dem Chaos, die Nüster seines blauen Drachen war schwarz vor getrocknetem Blut. Der Fürst überwachte die Zerstörung des Turms. Alles verlief gut, bis das helle Tageslicht von einem reinen weißen Licht, das aus den drei riesigen geöffneten Turmeingängen drang, überstrahlt wurde.
    Die Drachenreiter sahen auf diese Lichtstrahlen, sich fragend, was sie wohl ankündigten. Ihre Drachen reagierten jedoch anders. Sie hoben ihre Köpfe, ihre Augen irrten umher. Die Drachen hörten den Ruf.

    Gefangen von uralten Magiern, unter Kontrolle gebracht von einem Elfenmädchen – tat die Essenz der Drachen, die in der Kugel gehalten wurde, das, was sie tun mußte. Sie sandte ihren unwiderstehlichen Ruf aus. Und den Drachen blieb nichts anderes übrig, als diesem Ruf zu gehorchen und verzweifelt zu versuchen, seine Quelle zu erreichen.
    Vergeblich versuchten die verwirrten Drachenreiter, ihre Drachen zu lenken.Aber die Drachen hörten längst nicht mehr auf die befehlenden Stimmen ihrer Reiter, sondern nur noch auf die Stimme der Kugel. Beide Drachen stürzten auf die einladenden Gatter zu, während ihre Reiter schrien und wild um sich traten.
    Das weiße Licht breitete sich über den Turm hinaus aus, fiel auf die vorderen Reihen der Drachenarmee, und die Befehlshaber erstarrten, als ihre Armee wahnsinnig wurde.
    Der Ruf der Kugel war für die Drachen deutlich. Aber Drakonier, die nur zum Teil Drachen waren, nahmen den Ruf als eine betäubende Stimme wahr, die wirre Befehle ausstieß. Jeder hörte die Stimme anders, jeder vernahm einen anderen Ruf.
    Einige Drakonier fielen auf die Knie, umklammerten in Höllenqualen ihre Köpfe. Andere drehten sich um und flohen vor einem unsichtbaren Entsetzen.Wieder andere ließen ihre Waffen fallen und rannten direkt auf den Turm zu. Innerhalb weniger Augenblicke war ein organisierter, gut durchdachter Angriff zum Massenchaos geworden, als tausend Drakonier in tausend Richtungen kreischend auseinanderstoben. Die Goblins, die den Hauptteil ihrer Streitmacht ausbrechen und rennen sahen, verließen prompt das Schlachtfeld, während die Menschen verwirrt mitten im Durcheinander stehenblieben und auf Befehle warteten, die nicht kamen.
    Der Drache des Drachenfürsten war trotz der Willensstärke seines Reiters kaum unter Kontrolle zu halten. Und die beiden anderen Drachen waren nicht mehr aufzuhalten. Der Fürst konnte nur ohnmächtig vor Wut kochen und versuchen zu entscheiden, was dieses weiße Licht bedeuten könnte und woher es kam. Und – falls möglich – versuchen, es zu löschen.

     
    Der erste blaue Drache erreichte das erste Gatter und stürzte durch den riesigen Eingang, sein Reiter duckte sich rechtzeitig, um nicht von der Mauer geköpft zu werden. Dem Ruf der Kugel gehorchend, flog der blaue Drache mühelos durch den breiten Steinkorridor, seine Flügelenden berührten gerade noch die Wände.
    Er schoß durch das zweite Gatter und war in der Kammer mit den seltsamen zahnartigen Säulen. Hier, in dieser zweiten Kammer, roch er Menschenfleisch und Stahl, aber er war so von der Kugel in den Bann geschlagen, daß er ihnen keineAufmerksamkeit schenkte. Die Kammer war kleiner, so daß er gezwungen war,
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