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Die Chaosschwestern sind die Größten!

Die Chaosschwestern sind die Größten!

Titel: Die Chaosschwestern sind die Größten!
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Antwort.
    Sie reißt die Gartentür auf und brüllt aus voller Kehle: » REMIIIII ! Hör sofort mit dem Buddeln auf und komm SCHNEEEELL wieder rein! BITTEEEEE !« Sie holt nur einmal kurz Luft, um sich zu korrigieren. » NEIN , nicht schnell! Langsam! Und VOR-SICH-TIG ! Aber bitte komm her!«
    Cornelius, Iris und ich lassen den Supermarktkerl und seine Begleitung stehen und hasten zurück in die Küche. Spinnt jetzt zur Abwechslung auch noch meine große Schwester?
    Durch die offene Tür sehen wir, wie Rema sich verdutzt aufrichtet. Anscheinend hat sie, um sich zu beruhigen, etwas Unkraut in ihrem Gemüsebeet gejätet. Mit fragendem Gesicht und ein wenig widerwillig stapft sie jetzt über den Rasen zurück zur Küche.
    Tessa empfängt sie mit offenen Armen, drückt sie, als ob Rema gerade vor einem Orkan gerettet wurde, und haucht: »Oh, Rema! Du darfst da nicht mehr rausgehen. Im Garten liegt eine Bombe!«
    »Eine BOMBE ?«
    »Papa, Papa!« Kenny zupft an Cornelius’ Pullover. »Darf ich mal ganz schnell Bentje anrufen? Bitte! Bentje ist bestimmt total traurig, wenn sie jetzt nicht dabei sein darf!«
    Was ist? Hat Tessa eben wirklich BOMBE gesagt?

Goldene Regeln: Niemals die innere Haltung vergessen! Niemals die wichtigen Dinge des Lebens vergessen! Niemals das Handy zu Hause vergessen!

    D er Kampfmittelräumdienst stand morgens um sieben vor unserer Tür.
    Die fackeln ja echt nicht lange. Muy rápido , sensationell schnell, das muss ich sagen! Aber mit einer echten Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist natürlich auch nicht zu spaßen.
    Dodo und ich hatten gerade eine volle Packung Morning Queen auf unseren Gesichtern und konnten deswegen nicht aus dem Badezimmer raus. Aber wir konnten wunderbar durch das offene Fenster in den Garten horchen und auch vorsichtig rausgucken.
    »Qué rabia!« , murmelte Dodo, betastete ihre Quarkmaske und schielte neugierig die Leute an, die in unseren Garten marschierten.
    Aber ehrlich! Es war sogar ziemlich ärgerlich, dass wir nicht hautnah da unten dabei sein konnten. Auf der anderen Seite muss man natürlich Schwerpunkte setzen im Leben. Und bloß weil eine Bombe im Garten liegt, können Dodo und ich ja wohl nicht den restlichen Tag rumlaufen wie die Heuschrecken!
    Allerdings hörte ich da die Männer Kenny anbrüllen, dass KEINER den Garten betreten dürfe. So gesehen hatten Dodo und ich einen Logenplatz. Denn die anderen mussten sich die Fenster im Erdgeschoss teilen, durch die man wegen der vielen Büsche immer nur ein kleines Stück des Gartens beobachten kann. Da waren wir hier oben kajalstiftklar im Vorteil.
    Das Bombensuchkommando bestand aus drei Männern. Einer war im Haus und redete offenbar mit Iris und Cornelius. Die beiden anderen waren draußen mit Messgeräten zugange. Sie tasteten Meter für Meter unseres Gartens mit hochfeinen Sensoren ab. Mit diesen Dingern kann man Metall aufspüren, wie Malea mir erklärte, die neben unserem Badezimmer aus ihrem eigenen Fenster hing und schon wieder diesen sehnsüchtigen Spioninnenblick drauf hatte.
    »Steck deine Nase bloß wieder zurück ins Zimmer!«, raunzte ich ihr zu.
    Echt, dass man meine Schwestern ständig im Auge behalten muss! Aber als verantwortungsvolle Älteste will man natürlich nicht, dass eine von den Kleinen aus dem Fenster plumpst.
    » DA !«, rief Malea plötzlich. »Es piept!«
    Und tatsächlich piepste eines der Messgeräte wie blöde. Direkt auf Remas Beet, in dem unsere Frühkartoffeln wachsen sollten.
    Die Männer verfielen sofort in schreckliche Aufregung. Ich aber auch! Ich meine, zu vermuten , dass man eine Bombe im Garten hat, ist eine Sache. Es aber laut piepsend bestätigt zu bekommen, ist eine ganz andere. Mich beschlich ein dezent mulmiges Gefühl im Magen, und ich war reichlich froh, dass Dodo und ich den ganzen Tag nicht zu Hause sein würden. Natürlich wäre es mir noch lieber gewesen, die anderen meiner Familie hätten sich ebenfalls weit weg von dem aufgehalten, was da in unserem Garten schlummert.
    Die Jungs vom Kampfmittelräumdienst (der eine war übrigens erstaunlich jung und irgendwie so eine Art Javi in Blond – echt schnuckelig!) setzten eine wichtige Miene auf und sperrten die Stelle, wo der Piepser ausgelöst worden war, mithilfe eines Plastikzauns weiträumig ab. Und dann ließen sie sich von Iris und Cornelius das Versprechen geben, den Garten bis morgen nicht mehr zu betreten. Denn erst morgen werden sie mit einem Minibagger anrücken, um die Bombe zu heben.
    Madre mía!
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