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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie
Autoren: Robert Asprin
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dass Hauptmann Joker von der Weltraumlegion nicht nur von jedem Vorwurf des Amtsmissbrauchs reingewaschen, sondern auch für seine Handhabung des Vorfalls mit den Zenobiern ausgezeichnet worden war, zog sich Narrisch auf einen stillen Drink in die nächstbeste Bar zurück, die sich in diesem Fall im Raumhafengebäude befand.
    »Ich kann dir sagen, Beeker, mir fällt ein Stein vom Herzen. Eine Weile habe ich gedacht, sie würden mich um des Prinzips willen erschießen lassen.«
    »Schön, Sie wieder mit reiner Weste zu sehen, Sir ... wenn ich so sagen darf«, stimmte der Butler zu und hob sein Glas zu einem kleinen Toast.
    »Dass die Kompanie so aufgetaucht ist, hat auch nicht gerade geschadet«, sinnierte der Kommandant: »Wie haben sie reagiert, als die Gewinne des Kompanie-Portfolios bekannt gegeben wurden?«
    »Ich glaube nicht, dass die Bekanntmachung bereits erfolgt ist, Sir. Die Leutnants wirkten ziemlich beschäftigt mit der Vorbereitung der heutigen Demonstration, als ich die Information an sie weitergab.«
    »Gut«, sagte Narrisch. »Dann werde ich es ihnen selbst sagen. Ich frage mich, wie sie es aufnehmen werden, plötzlich so wohlhabend zu sein.«
    »Ich wollte Sie schon lange danach fragen, Sir. Ist das, was Sie mit dem Portfolio machen, einwandfrei ... ich meine, in ethischer Hinsicht?«
    »Was meinst du damit, Beek?«
    »Nun, mir scheint, dass der Kauf von Anteilen an Unternehmen, deren Hauptaktionäre Sie sind, vor allem kurz vor der Bekanntgabe der Fusion oder neuen Produktreihen von manchen als Missbrauch von Insiderinformationen angesehen werden könnte.«
    »Unsinn.« Narrisch lächelte unbeschwert. »Zufälle gibt es immer ... und nebenbei, wenn ich nicht genug Vertrauen hätte, in meine eigenen Firmen zu investieren, wie kann ich dann erwarten, dass jemand anderes es tut?«
    »Ganz wie Sie meinen, Sir.«
    »Wie wäre es mit einem gemeinsamen Abendessen, Beeker? Um ehrlich zu sein, habe ich für heute genug von Legionärsuniformen.«
    »Tut mir leid, Sir. Ich bin bereits zum Essen verabredet.«
    »Ach ja?« Der Kommandant hob fragend eine Augenbraue.
    »Die Gerichtsschreiberin«, sagte der Butler klärend.
    »Tatsächlich? Ich hätte nicht gedacht, dass sie dein Typ ist.«
    Beeker seufzte. »Normalerweise ist sie das auch nicht. Die Unterhaltung hielt sie immerhin so lange beschäftigt, bis die Kompanie zu ihrer Demonstration angetreten war.«
    »Den Eindruck hatte ich in der Tat auch«, meinte Narrisch. »Ich sag' dir was, Beek. Setz das Essen ruhig auf meine Rechnung.«
    »Sehr wohl, Sir.«
     
    An Bord des Raumgleiters war Frau Oberst Streitaxt in eine Unterhaltung gänzlich anderer Natur vertieft.
    »Ich sage Ihnen, Herr General, er hat die Chaos-Kompanie vollkommen umgekrempelt. Sie haben gesehen, wie sie sich hinter ihn stellten, als sie glaubten, er stecke in Schwierigkeiten. Außerdem lieben ihn die Medien. Was sie angeht, treffen die ersten Berichte zu - er führt die Elitetruppe der Weltraumlegion. Sie und ich wissen es vielleicht besser, aber ich finde, wir sollten uns diese Publicity zunutze machen. Mit dem Auftrag, das Sumpfland zu bewachen, sind sie unterfordert!«
    »Oh, ich habe ganz sicher vor, sie anderswo einzusetzen, Oberst«, sagte der General. »Ich habe da ein paar schwierige Situationen auf meinem Schreibtisch, bei denen ich sie gerne ausprobieren möchte. Wir werden ein für alle Male herausfinden, wie gut oder schlecht diese >Elite-Feuerwehrtruppe< wirklich ist ... oder auch nicht sind.«
    Sein Lächeln war bar jeder Wärme.
ENDE
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