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Die Braut des Wuestenprinzen

Die Braut des Wuestenprinzen

Titel: Die Braut des Wuestenprinzen
Autoren: Alexandra Sellers
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überreden, seine Einwilligung zu verweigern. Warum sollte es so wichtig für dich gewesen sein, das zu wissen?“
    „Weil ich dann auf der Hut vor ihr und ihren Machenschaften gewesen wäre. Und du irrst dich: Sie hasst mich. Und wie sie mich hasst. Oh Gott, Karim, haben wir uns damals denn gar nichts anvertraut? Du hast damals meine Zweifel zerstreut … und jetzt, sieh, wohin das geführt hat! Wir haben alles kaputt gemacht, unser Leben, unsere Liebe, unsere Ehe, unsere Hoffnung.“
    „Hör auf, Elenor!“, wies Karim sie zurecht. Er setzte sich neben sie aufs Bett und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Hör auf! Was hast du denn?“
    Sie konnte ihn kaum ansehen. „Wenn du wüsstest, was Puran getan hat. Wenn du wüsstest …“
    „Was soll sie schon getan haben? Du warst meine Frau!“
    Darauf schüttelte sie nur verzweifelt den Kopf. Anschließend folgte Stille.
    „Na gut. Dann erzähl“, forderte er sie schließlich auf.
    Gut möglich, dass er sie nur bei Laune halten wollte. Aber er hörte zu. Jetzt musste sie die richtigen Worte finden.
    Sie atmete tief durch. „Nachdem ich hergekommen bin, war Puran die Einzige, die ich hatte, weißt du noch? Nach unseren Flitterwochen warst du so viel weg, und ich wusste nichts … nichts über das Leben im Palast, meine Rechte und Pflichten …“
    „Deine Rechte und Pflichten?“
    „Ich weiß, jetzt sagst du wieder, dass es nicht so war. Aber es gab so viel, an das ich mich halten musste … Sie hat mir Vorwürfe gemacht, wenn ich ausgehen wollte, weil dafür jedes Mal ein Mann von einem wichtigeren Posten abgezogen werden musste. So war ich völlig von der Außenwelt abgeschnitten und hatte niemanden mehr außer ihr und Nargis … jetzt verstehe ich.“
    „Elenor, du selbst wolltest nicht ohne Begleitung in die Stadt. Du hattest Angst“, warf Karim ein.
    „Hat Puran das gesagt?“
    „Nein, du selbst hast das gesagt.“
    „Nein! Ich kann mich noch dran erinnern, wie ich darüber geklagt habe, nicht ausgehen zu können. Da hast du vorgeschlagen, dann solle ich doch allein gehen. Für mich klang es so, als würdest du sagen, ich solle ruhig alle Sitten des Landes über den Haufen werfen, wenn ich unbedingt ausgehen wollte.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Und das wollte ich natürlich nicht.“
    „Was wolltest du denn?“
    „Ein Zeichen deiner Unterstützung! Ich wollte von dir hören, dass du dich dafür einsetzt, dass ich eine freie Frau bleibe, auch wenn es hier ein wenig altmodisch zugeht. Ich wollte, dass du zu mir hältst, wenn ich mit den Traditionen deines Volkes breche.“
    „Solche Traditionen existieren hier nicht. Und wenn, dann nur bei einem sehr kleinen Teil der Bevölkerung. Das habe ich dir von Anfang an gesagt.“
    Elenor senkte den Kopf. „Ja, das hast du. Hätte ich dir nur geglaubt … Siehst du nicht, wie geschickt Puran meine eigenen falschen Vorstellungen genutzt hat? Ohne meine Hilfe hätte sie all das gar nicht fertiggebracht. Wenn ich dir nur vertraut hätte, Kavi, wenn ich dir nur geglaubt hätte, dann hätte ich mich nie an ihre Vorschriften gehalten.“
    „Aber was für einen Grund hattest du, an dem zu zweifeln, was ich dir versprochen hatte?“
    „Ich weiß, es klingt unsinnig. Aber trotzdem … du warst nie da. Puran war die Einzige, die mir blieb. Sie wurde meine Ansprechpartnerin für alles. Jetzt, wo du mich daran erinnert hast, weiß ich wieder, wie ich ihr von Anfang an misstraut habe. Aber ich wollte nicht wahrhaben, dass sie mir womöglich Böses will. Und als ich dir von meinem Verdacht erzählt habe, hast du gesagt, dass ich mir alles nur einbilde.“
    Er schüttelte den Kopf. „Elenor, das ist Unsinn. Bevor sie dich kennengelernt hat, war Puran gegen die Hochzeit, das stimmt. Aber nachdem du hier angekommen bist, hat sie erkannt, dass du die Richtige für mich bist.“
    „Wer hat dir das gesagt? Puran?“
    „Ein Jahr, nachdem meine Mutter gestorben ist, kam Puran zu uns in den Palast. Sie hat meine Mutter ersetzt, so weit sie es konnte. Sie hat mich geliebt wie ihren eigenen Sohn – warum sollte sie mir irgendetwas Böses wollen?“
    „Ja, warum solltest du ihr nicht glauben? Aber es ist so, Kavi, nachdem ich erst einmal angefangen habe, meinem Instinkt zu misstrauen, war ich in ihrer Hand. Erst da – und nicht etwa vorher – hat sie mir gesagt, dass du mich für die Tochter von Jonathan Holding gehalten hast.“
    „Wer ist das?“
    „Lanas Vater. Er ist sehr reich.“
    „Ah ja, ich erinnere
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