Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut des Wuestenprinzen

Die Braut des Wuestenprinzen

Titel: Die Braut des Wuestenprinzen
Autoren: Alexandra Sellers
Vom Netzwerk:
mich. Aber ich habe ihn niemals für deinen Vater gehalten.“ Er runzelte die Stirn.
    „Das glaube ich dir. Aber damals? Von wem hätte Puran denn wissen sollen, dass die Tochter eines Computertycoons an deiner Uni war, wenn nicht von dir? Sie hat so getan, als dächte sie, du und ich hätten eine Art Vereinbarung miteinander: Dafür, dass du mich zur Prinzessin von Parvan gemacht hast, würde mein Vater dich während des Krieges finanziell unterstützen. Als ich ihr sagte, dass ich von alledem nichts wusste, hat sie sie ganz erschrocken getan und vorgegeben, dein Verhalten zu missbilligen. Gleichzeitig war sie untröstlich, dass es nun kein Geld geben würde.“
    Völlig entgeistert sah Karim sie an. „Elenor! Wie sollte Puran denn darauf gekommen sein, dass wir eine derartige Vereinbarung hatten, wenn dein Vater gar nicht Jonathan Holding ist?“
    „Um Himmels willen, Kavi! Versteh doch! Sie wollte, dass ich glaube, dass du mich allein des Geldes wegen geheiratet hast!“
    „Aber das widerspricht sich doch alles, Elenor!“, erwiderte er gereizt. „Ich habe Puran nichts über deine Freundin erzählt, warum auch? Wie sollte sie also irgendetwas über sie gewusst haben, was du ihr nicht selbst erzählt hast?“
    „Karim, kannst du nicht versuchen, mir zu vertrauen? Ist es nicht besser, wenn ich versuche, dir alles zu erklären, als wenn du weiterhin so denkst wie jetzt?“
    „Du hast mich verlassen, Elenor. Mich und deinen neugeborenen Sohn. Wie kannst du das erklären?“
    „Kannst du nicht versuchen, alles zu vergessen, was du über mich zu wissen glaubst? Nur für eine halbe Stunde? Bitte hör mir einfach einmal zu. Was ist, wenn ich recht habe?“
    „Dann würde das mein ganzes Leben auf den Kopf stellen.“
    „Dann muss dein Leben eben Kopf stehen. Wir haben einen Sohn. Könntest du nicht um seinetwillen versuchen, mich zu verstehen?“
    Nach einer langen Pause antwortete er: „Erzähl weiter.“
    „Ich habe also geglaubt, dass du mich mit Lana verwechselt hast und mich nur geheiratet hast, um den Krieg zu finanzieren. Und dass dein Vater nur deshalb seine Zustimmung zu unserer Hochzeit gegeben hat. An dem Tag, an dem sie mir all das erzählt hat, bist du abends das erste Mal seit Langem heimgekommen. Und ich habe dir gesagt, dass ich dich verlassen werde.
    Aber zu dem Zeitpunkt war ich bereits schwanger. Und Puran hat alles so eingerichtet, um mich von der Umwelt abzuschotten. Sie hat mir einen Arzt gesucht, der kaum Englisch sprach. So war ich auf sie als Dolmetscherin angewiesen. Dann hat sie mir erzählt, dein Vater sei so krank geworden, dass ich ihn nicht mehr besuchen dürfe. Zum Schluss hat sie sogar Dallia weggeschickt. Es war wie im Gefängnis, wie Einzelhaft! Und Puran war die Einzige, an die ich mich wenden konnte. Meine Gefängniswärterin.“
    Karim seufzte. „Warum hast du mir das nicht früher gesagt?“
    „Weil ich es damals nicht durchschaut habe.“
    „Warum hast du mich nicht gefragt, ob du einen anderen Arzt bekommen kannst?“
    „Karim, es war Krieg. Ich wollte dich nicht mit Dingen belästigen, die du ohnehin nicht ändern konntest.“
    „Einmal hast du mir im Streit vorgeworfen, dass der Arzt kein Englisch sprach … Ich habe das für einen weiteren Vorwand gehalten, um das Land zu verlassen. Ich hatte Angst, weder dich noch mein Kind je wiederzusehen.“
    „So, wie wir miteinander kommuniziert haben, hätte es jeder leicht gehabt, Unfrieden zwischen uns zu säen.“
    „Ich habe mich dir gegenüber nicht richtig verhalten. Aber nachdem du gedroht hattest, mich zu verlassen, wollte ich dich bestrafen. Ich dachte, du hättest mich nie geliebt.“
    „Es tut mir leid“, sagte sie. „Ich war in jener Nacht so verletzt, dass ich gar nicht an dich gedacht habe. Wenn ich dich doch bloß mit dem konfrontiert hätte, was Puran behauptet hatte, anstatt …“
    Erschöpft rieb er sich das Gesicht und seufzte. „Ja? Erzähl weiter.“
    „In der Nacht, als meine Wehen einsetzten, erklärte Puran mir, dass der Arzt zu beschäftigt sei, um zu kommen. Als ich ihn jedoch vor Kurzem danach gefragt habe, sagte er mir, dass man gar nicht nach ihm geschickt hatte.“
    „Und die Hebamme?“
    „Sie ist auch nicht gekommen.“
    „Puran hat mir erzählt, dass die Hebamme da gewesen sei und du sie dem Arzt vorgezogen hättest.“
    „Puran hat eine andere Hebamme geholt, aber von dem, was sie gesagt hat, habe ich kein Wort verstanden. Sie war schnell wieder weg. Ich weiß nicht, wann sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher