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Die Braut des Silberfinders - historischer Roman

Die Braut des Silberfinders - historischer Roman

Titel: Die Braut des Silberfinders - historischer Roman
Autoren: Gmeiner-Verlag
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zumindest, was das Mädchen betrifft. Doch habe ich genug Erfahrung, um dir in
anderen Dingen bessere Dienste zu leisten als die jungen Dinger hier!«
    Wieder spürte Robert ihre Hände auf seinen
Schenkeln.
    »Dein Diener jedenfalls weiß, weshalb man
hierher kommt!«
    Schwerfällig blickte Robert über seine
Schulter und sah dort ein Gewimmel nackter Körper. »Scheint so, obwohl’s nicht
so geplant war – jedenfalls nich’ von mir.«
    Sie schaute ihm tief in die Augen, und
Robert erkannte in ihrem Gesicht trotz der nicht zu übersehenden Reife eine
Sinnlichkeit, die jungen Frauen gänzlich abging. Er rang mit sich, dachte an
die vielen Wochen Arbeit in der Grube, die sie schuften müssten, um das Geld
für derartige Vergnügungen zu verdienen. Er dachte an sein Versprechen, nie
wieder zu einer Hure ins Bett zu steigen, und er bezweifelte, ob er nach einem
Krug Rum überhaupt noch in der Lage wäre, seinen Mann zu stehen. All das und
vieles mehr ging ihm durch den Kopf, während sich Gretchens Finger unter sein
Wams schoben, ihre Zunge mit seinem Ohrläppchen spielte und sie ihren Busen
warm an seine Schulter presste.
    »Himmel Arsch, warum eigentlich nicht!«
    »Genau, drauf geschissen!«, pflichtete ihm
von hinten Osman bei.
    Gretchen lachte heiser, dann zog sie an den
Bändern, mit denen ihr Hemdchen notdürftig zusammengehalten wurde. Wie von
selbst rutschte es auf ihre Hüfte hinab und gab den Blick auf ihre Brüste frei.
Groß waren sie und wirkten ungewöhnlich fest für ihr Alter, auch waren die
Warzen hart und ragten steil nach oben. Man konnte meinen, ihr Busen sei voller
Milch.
    Robert kannte kein Halten mehr. Er drückte
und rieb, er liebkoste und küsste jeden Körperteil Gretchens, und sie gab ihm
deutlich zu verstehen, dass es ihr mit ihm mindestens genauso viel Lust
bereitete. Das erste Mal seit einem Monat konnte Robert endlich vergessen und
sich der reinen Freude am Leben hingeben, und er genoss sie in vollen Zügen,
bis ihn schließlich die Müdigkeit dahinraffte und er geschafft, aber glücklich,
in Gretchens Armen einschlief.

Donnerstag, der einunddreißigste August
Die Pflicht ruft
     
    Am nächsten Morgen kam der Katzenjammer, inzwischen nichts Neues
mehr für Robert. Sein Kopf dröhnte heftiger als ein Hornissennest und sein
Magen schlug Purzelbäume, obwohl er inzwischen so leer war wie der eines
Bettelmönchs in der Fastenzeit. Der Geruch rings um ihn herum zeugte davon,
dass er in der Nacht nicht einmal die Kraft gehabt hatte, nach draußen zu
gehen, als es eigentlich geboten war.
    Gretchen lag nicht mehr bei ihm, und das
war Robert auch ganz recht, denn in seiner derzeitigen Verfassung konnte er
niemanden in seiner Nähe ertragen.
    »Guten Morgen, du Saufschädel!«, rief Osman
fröhlich von hinten aus seiner Ecke, auch er war inzwischen allein. »Wie viel
hochheilige Versprechen hast du gestern eigentlich gebrochen?«
    »Zu einem Bruch hast du mir
jedenfalls deinen Segen gegeben!«
    »Ja richtig, das heißt aber noch lange
nicht, dass du dabei grunzen musstest, und deine Alte gleich mit, wie der Eber
und seine Sau!«
    »Mag sein, dass wir gegrunzt haben, doch
war es allemal besser als das jämmerliche Gewinsel, das du von dir gegeben
hast!« Robert machte eine bedeutungsschwere Pause, bevor er nachlegte. »Im
Übrigen habe ich von deinen Mädchen keinen Ton gehört.« Robert lachte still in sich
hinein. Das sollte reichen, um eine Weile Ruhe vor Osman zu haben.
    Schwerfällig richtete er sich auf und
schaute nach draußen. Gretchen war gerade beim Ansetzen eines Säuglings. Sie
wirkte glücklich und zufrieden. Als beide in der vergangenen Nacht schließlich
ausgepumpt und schweißtriefend nebeneinander lagen, hatten sie noch leise
miteinander gesprochen. So erfuhr er, dass Gretchens Brust in der Tat Milch
trug. Schon seit Längerem genoss sie, auch aufgrund ihres Alters, eine
Vertrauensstellung unter den Dirnen der Stadt. Als sie vor einigen Jahren bei
der Geburt ihr Kind verlor und sich noch nicht bereit fühlte, ihrem
eigentlichen Gewerbe nachzugehen, bot Gretchen sich an, gegen eine kleine
Gefälligkeit die Säuglinge der anderen Dirnen zu versorgen, schließlich waren
ihre Brüste voller Milch. Kinder gab es hier immer genug, das ließ sich trotz
aller Vorsicht nicht vermeiden, allerdings mangelte es seit jeher an Müttern,
die sich um ihren Nachwuchs kümmern konnten. Die Beschäftigung mit den anderen
Kindern half Gretchen über den Verlust ihres eigenen hinweg und
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