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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität
Autoren: Robert Ludlum
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Freigabebescheide.«
    »Herrgott!«
    »Schauen Sie!« Der Offizier beugte sich plötzlich ans Fenster. »Der Möbelwagen fährt weg.«
    »Jemand ist durchgekommen«, sagte Conklin.
    »Wer?«
    »Das werden wir gleich haben.« Der CIA-Mann hinkte zum Telefon. Auf dem Tisch lagen ein paar Papier fetzen mit hastig hingekritzelten Telefonnummern. Er nahm einen der Zettel und wählte. »Geben Sie mir Schumach ... bitte ... Schumach? Hier spricht Conklin, Central Intelligence. Wer hat Sie verständigt?«
    Die Stimme des anderen konnte durch das halbe Zimmer gehört werden, so laut schrie er ins Telefon. »Was heißt verständigt? Jetzt lassen Sie mich endlich in Frieden! Wir haben diesen Auftrag übernommen und führen ihn zu Ende! Verdammt, ich glaube wirklich, Sie spinnen -«
    Conklin knallte den Hörer auf die Gabel. »Herrgott ...!« Seine Hand zitterte, als er wieder nach dem Hörer griff. Er nahm ihn ab und wählte erneut, wobei er diesmal auf ein anderes Stück Papier sah. »Petrocelli. Rückführung!« befahl er. »Petrocelli? Noch mal Conklin.«
    »Sie waren plötzlich weg. Was war los?«
    »Keine Zeit. Jetzt einmal ganz offen. Dieser eilige Lieferschein - wer hat ihn unterschrieben?«
    »Was soll das heißen, wer ihn unterschrieben hat? Der Oberbonze, der die Scheine immer unterschreibt, McGivern.«
    Conklins Gesicht wurde weiß. »Das hatte ich befürchtet«, flüsterte er und ließ den Hörer sinken. Er wandte sich zu Crawford und seine Lippen zitterten, als er sprach. »Die Anweisung an die Dienstleistungsabteilung ist von einem Mann unterzeichnet, der vor zwei Wochen pensioniert wurde.«
    »Carlos ... «
    »O Gott!« schrie Marie. »Der Mann mit den Decken und Gurten! Die Art, wie er den Kopf hielt, den Hals. Etwas nach rechts. Das war er! Wenn er Kopfschmerzen hat, legt er den Kopf immer etwas nach rechts. Das war Jason! Er ist hineingegangen.«
    Alexander Conklin wandte sich wieder dem Fenster zu und sah zu der schwarz lackierten Tür auf der anderen Straßenseite hinüber. Sie war verschlossen.
    Die Hand! Die Haut ... die dunklen Augen in dem dünnen Lichtstreifen. Carlos!
    Bourne riß den Kopf zurück, als die rasiermesserscharfe Schneide ihm die Haut unter dem Kinn aufriß, und das Blut über die Hand spritzte, die das Messer hielt. Sein rechter Fuß schoß vor und traf den unsichtbaren Angreifer an der Kniescheibe. Dann wirbelte er herum und trat dem Mann mit dem linken Absatz in den Unterleib. Carlos drehte sich, und wieder zuckte die Klinge aus der Finsternis, hob sich ihm entgegen, fuhr direkt auf seinen Leib zu. Jason sprang zurück, überkreuzte die Handgelenke, stieß nach unten, blockierte den dunklen Arm, der eine Verlängerung des Messergriffs war. Er verdrehte die Finger nach innen, so daß seine Hände eine Zange bildeten, die den Unterarm unter seinem blutbeschmierten Hals packte und schräg nach oben reißen konnte. Das Messer schnitt in den Stoff seiner Militärjacke, fuhr quer über seine Brust. Bourne drückte den Arm nach unten, verdrehte das Handgelenk, das er jetzt festhielt, rammte dem anderen die Schulter in den Leib und riß Carlos, als er das Gleichgewicht verlor und seitwärts stürzte, den Arm halb aus dem Gelenk.
    Jason hörte das Messer auf dem Boden klirren. Er stürzte auf das Geräusch zu und griff gleichzeitig in seinen Gürtel, um die Pistole herauszuholen. Als sie sich im Stoff verfing, ließ er sich zu Boden fallen, aber nicht schnell genug. Die Stahlspitze eines Schuhs schmetterte ihm gegen die Schädelseite - die Schläfe - und rasender Kopfschmerz durchzuckte ihn. Wieder wälzte er sich zur Seite, schneller, immer schneller, bis er gegen die Wand stieß; dort richtete er sich halb auf und versuchte, in der fast völligen Dunkelheit etwas zu sehen. Der Umriß einer Hand fing sich in dem dünnen Lichtfaden, der durch das Fenster hereinfiel - er warf sich darauf, und seine eigenen Hände waren jetzt Klauen, die Arme Rammen. Er packte die Hand, bog sie nach hinten, brach das Handgelenk. Ein Schrei erfüllte den Raum.
    Ein Schrei, und das hohle, tödliche Klacken eines Pistolenschusses, ein eisiger Schnitt links oben in Bournes Brustkasten, die Kugel hatte sich irgendwo in der Nähe seines Schulterblattes festgebohrt. In seiner Agonie duckte er sich und sprang wieder, drängte den Killer über einem scharfkantigen Möbelstück an die Wand. Carlos bog sich zur Seite, während zwei weitere halb erstickte Schüsse ziellos abgegeben wurden. Jason warf sich nach links, bekam
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