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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität
Autoren: Robert Ludlum
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wir sorgfältig vorgehen, geduldig.«
    »Geduldig?«
    »Ich glaube ja. Weil wir das Muster kennen. Es heißt: Erkennen, Wissen, Leben. Und ist mit einem oft schmerzhaften Erwachen verbunden. Verstehen Sie mich?
    Marie blickte in Panovs dunkle, müde Augen; sie sah ein Leuchten in ihnen. »Ich glaube schon«, sagte sie. »Wir alle sind so.«
    »Richtig. In gewisser Weise ist er wie ein funktionierender Mikrokosmos von uns allen. Ich meine, wir versuchen doch schließlich alle, herauszubekommen, wer, zum Teufel, wir sind, nicht wahr?«
    Marie trat an das Fenster in dem Strandhäuschen mit den Dünen dahinter und den Drahtzäunen, die das Gelände umgaben. Und den Wachen. Alle fünfzig Fuß ein Mann mit einem Karabiner.
    Sie konnte ihn ein paar hundert Meter entfernt am Strand sehen; er warf Muscheln ins Wasser, sah zu, wie sie über die Wellen tanzten, die sanft ans Ufer spülten. Die letzten Wochen hatten ihm gut getan. Sein Körper trug zwar viele Narben, war aber wieder in Ordnung, wieder kräftig. Die Alpträume waren immer noch da, und manchmal überfielen ihn selbst während des Tages Augenblicke der Angst, aber irgendwie war alles weniger schrecklich. Er begann, sich mit seiner Umwelt zu arrangieren; er begann wieder zu lachen. Panov hatte recht gehabt. Dinge nahmen um ihn herum Gestalt an; Bilder wurden klarer. Er begann, Zusammenhänge zu erkennen, wo vorher nur Leere gewesen war.
    Jetzt war etwas geschehen! O Gott, was war es? Er hatte sich ins Wasser geworfen und schlug um sich, schrie. Und dann sprang er plötzlich heraus, sprang über die Wellen zum Strand. In der Ferne fuhr am Stacheldrahtzaun ein Wachtposten herum, riß einen Karabiner hoch, zog ein Funksprechgerät aus dem Gürtel.
    Er begann, über den feuchten Sand auf das Haus zuzurennen, taumelte dabei, schwankte, seine Füße gruben sich wütend in die weiche Sandfläche, so daß hinter ihm Wasser und Sand aufspritzten. Was war passiert?
    Marie erstarrte. Sie war auf den Augenblick vorbereitet, von dem sie wußte, daß er eines Tages vielleicht kommen würde.
    Er platzte durch die Tür, und seine Brust hob und senkte sich, er rang nach Atem. Er starrte sie an, und seine Augen waren so klar, wie sie sie nie zuvor gesehen hatte. Und dann sprach er leise, so leise, daß sie ihn kaum hören konnte. Aber sie hörte ihn.
    »Mein Name ist David ... «
    Sie ging langsam auf ihn zu. »Hallo, David«, sagte sie.
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