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Die Botschaft des Panergon

Die Botschaft des Panergon

Titel: Die Botschaft des Panergon
Autoren: Alan D. Smith
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war inzwischen schon einen raschen Weg gegangen, zu dieser Stunde wohl schon, da Achmed Kilwa saß und sann, war die Note spurlos vernichtet. Aber das, was sie als Geheimnis getragen hatte, flog durch den Äther.
     
    *     *     *
     
    Abu Seif, das Haupt des panafrikanischen Geheimdienstes, brütete über einem Mosaik gewisser Vorfälle. Das hagere, asketische Gesicht unter dem haarlosen, in gelblichem Braun schimmernden Schädel, war maskenhaft starr, nur die dunklen Augen brannten in fanatischem Glanz.
    Hier, auf diesem Mosaik, zeichnete sich ein roter Faden ab, er führte nach Sufetula, er leitete dicht an das panafrikanische Forschungszentrum Kurula heran. In dessen Peripherie mußte der Kopf sein, von dem gestern aus die rätselhafte Botschaft durch den Äther geflogen war, die man zwar auffangen, aber nicht entziffern konnte, die man zwar zu verfolgen, aber nicht aufzuhalten vermochte. Wo saß dieser Kopf? Vielleicht sogar im Zentrum? Ein Verräter mitten in den Reihen des Gehirntrusts der Forschung?!
    Die Botschaft mußte entziffert werden, unter allen Umständen! Erst aus ihrem Inhalt konnte man Rückschlüsse ziehen, was der Unbekannte wußte, woher er sein Material bezogen haben konnte.
    Eine wilde Wut zitterte in Abu Seif, aber auch diesmal würde er Erfolg haben, mochte es auch noch so lange Zeit dauern. Er trat an seinen Schreibtisch, eine Bewegung seiner Hand ließ auf der Apparatur ein rotes Zeichen aufflammen, das gleich darauf von einem bläulichen Licht quittiert wurde. Die Dechiffreure waren gerufen, sie hatten bestätigt. In wenigen Minuten würden sie vor ihrem Chef stehen.
     
    *     *     *
     
    Im UN-Pentagon lag inzwischen dechiffriert jene Meldung aus Afrika vor.
    Der Adjutant des UN-Oberkommandierenden, Colonel Faraday, las die jedem der Sitzungsteilnehmer vorliegende Meldung vor. Sie besagte, daß die neuen afrikanischen Raketen mit gesteuerter Atomkraft betrieben würden, daß bei den unternommenen Versuchen die Maximalgeschwindigkeit bewußt nicht ausgenutzt worden sei, daß sie aber so hoch liege, daß eine zweistufige Rakete genüge, in den Raum vorzustoßen. Feststehe, daß mindestens zwölf solcher Raketen startbereit seien, daß weitere gebaut würden. Bei den fertigen Raketen handele es sich durchweg um unbemannte und automatisch gesteuerte Raketen. Es werde von einem Unternehmen U geraunt, alles deute darauf hin, daß die Durchführung dieses Unternehmens beschleunigt betrieben werde, daß der Zeitpunkt dicht bevorstehe.
    Der UN-Oberkommandierende, Marschall Grant, nahm daraufhin unverzüglich das Wort.
    „Meine Herren Generale der UN-Streitkräfte, es gibt für mich keinen Zweifel: die Panafrikanische Union steht kurz vor einem Angriff auf SPST A. Die Union hat seit langem ihre Rüstung vorwärtsgetrieben. Die große Auseinandersetzung zwischen UN und Union ist unvermeidlich. Die Union kann den Angriff mit Aussicht auf Erfolg nicht unternehmen, solange jede ihrer Vorbereitungen, jede ihrer Handlungen von der Raumstation beobachtet und sofort gemeldet wird. Sie ist also operativ lahmgelegt, solange SPST A besteht. Die Folgerung: sie muß die Station beseitigen. Die ihnen bekannten Darlegungen von Major Härder sind von höchster Aktualität. SPST A ist in Gefahr, SPST A ist praktisch ungeschützt. Die Union ist, wie der uns vorliegende Bericht bestätigt, nicht nur in der Lage, sondern offenbar auch entschlossen, in Kürze zu handeln. Der Versuch, mit der Union zu einem diplomatischen bindenden Abkommen über die Verwendung der Raketen zu kommen, ist gescheitert, so bleibt nur noch ein Weg; sofortiger Angriff auf alle Raketenzentren der Union, Zerstörung der Raketen. Nur so kann SPSI A gerettet, unsere Überlegenheit behauptet und der Friede gewahrt werden.“
    In der anschließenden lebhaften Diskussion der Befehlshaber der Land-, Luft- und Seestreitkräfte der UN ergab sich volle Übereinstimmung mit der Lagebeurteilung des Höchstkommandierenden und einmütige Zustimmung zu der von ihm empfohlenen Art des Handelns.
    Ein entsprechender Beschluß wurde, unterzeichnet von allen Anwesenden, der Regierung der UN unverzüglich übermittelt.
     
    *     *     *
     
    Der Oberste Rat der UN war zu einer Geheimsitzung zusammengetreten.
    Den ganzen Tag dauerte die Sitzung. Auch am nächsten Vormittag noch kam man zu keinem Entschluß. Man scheute bei der Mehrzahl der Ratsmitglieder vor der Gefahr zurück, die in der Forderung des Oberkommandos der Streitkräfte
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