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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft
Autoren: Jason Dark
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weiter.«
    »Klar, Mr. Douglas, das weiß ich auch. Es ist nun mal so. Er hat mir den Job hier überlassen.«
    »Dann wissen Sie nicht, wohin er gefahren ist?«
    »Nein, da habe ich keine Ahnung.«
    »Gibt es etwas, was wir wissen sollten?« Abe’s Stimme klang etwas unwillig. Die einsilbigen Antworten des Mannes gefielen ihm nicht. »Er war mit uns verabredet. Wir haben miteinander telefoniert. Er kann nicht einfach so verschwunden sein.«
    Corner hob den Blick. »Das ist er auch nicht. Er ging erst, nachdem er einen Telefonanruf bekommen hat.«
    »Aha. Und wer hat angerufen?«
    »Keine Ahnung.«
    Abe Douglas runzelte die Stirn. Er war leicht sauer. »Irgendetwas muss er doch gesagt haben, verdammt! Er hat sicherlich auch reagiert. Haben Sie eine Reaktion bei ihm festgestellt?«
    Jeff Corner schaute an Douglas vorbei. »Ich kann nur sagen, dass ihn eine Frau angerufen hat.«
    »Das ist immerhin etwas.«
    »Den Namen hat er mir nicht gesagt.«
    »Was tat er überhaupt? Denken Sie nach. Erinnern Sie sich.«
    Der Deputy blieb steif auf seinem Platz hocken. Er blies die Wangen auf und pustete die Luft wieder aus. Dabei dachte er nach und fühlte sich unter unseren Blicken unwohl.
    »Ich weiß es ja auch nicht so genau. Jedenfalls kam er mir nicht eben glücklich vor.«
    »Das ist immerhin etwas. Das Gegenteil von glücklich ist unglücklich. War er das?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    Corner überlegte. Eine gewisse Unruhe hatte ihn erfasst. Er strich mit der Hand über die Schreibtischplatte hinweg, und es war ihm anzusehen, wie er versuchte, seine Gedanken zu sortieren. »Er war mehr überrascht. Ja, das ist der richtige Ausdruck. Er hat mich angeschaut, den Kopf geschüttelt und was geflüstert.«
    »Haben Sie das behalten?«
    »Ja, Sir. Er meinte, das gibt es doch nicht. Er schüttelte immer wieder den Kopf...«
    »Was hat ihn so überrascht?«
    Der Deputy stöhnte auf. »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Ich kann Ihnen nur erklären, wie verändert der Chief war. Er hat hier auf meinem Platz gesessen. Er ist blass geworden, hat überlegt, hat mit sich selbst gesprochen. Er war ziemlich von der Rolle, aber er hat sich nicht beirren lassen. Er stand auf und ist gegangen.«
    »Wohin?«
    Corner schüttelte den Kopf.
    »Hat er nichts erwähnt?«
    »Ich habe ihn ja gefragt«, sagte der Deputy und hob die Schultern. »Aber er sprach nur davon, dass es seine Sache sei und er es durchziehen müsste.«
    »Sein Ziel, Mann!«, drängte der G-man.
    Corner geriet ins Schwitzen. »Jedenfalls hat er den Wagen genommen. Er hat auch nichts über die Anruferin gesagt. Ich habe nur gehört, dass es eine Frauenstimme gewesen ist.«
    »Kam die Ihnen bekannt vor?«
    »Nein.«
    »Vielleicht Rifkin’s Frau!«
    »Die ist verreist.«
    Douglas winkte ab und drehte sich um, damit er uns anschauen konnte. Er hob die Schultern. »Pech auf der ganzen Linie. Der einzige Zeuge ist verschwunden. Wir werden so lange hier warten müssen, bis er auftaucht.« Er ballte die rechte Hand zur Faust. »Wie mir das passt, verdammt.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es läuft eben nicht immer so, wie man es sich vorstellt.«
    »Das ist blamabel.«
    Jeff Corner meldete sich. »Wie wär’s mit einer Tasse Kaffee?«
    Dagegen hatten wir nichts.
    »Ich muss ihn aus dem Automaten holen.«
    »Macht auch nichts«, sagte ich.
    Der Deputy öffnete die zweite Tür und verschwand in einem hinter ihr liegenden Gang oder Flur. Wir sahen nackte Wände und einen Automaten, vor dem er stehen blieb.
    Ich ging zu ihm, um ihm beim Tragen zu helfen. Etwas skeptisch schaute mich der Mann an. »Jetzt haben Sie ein verdammt mieses Bild von uns, nicht wahr?«
    »Nein, das nicht. Höchstens von Don Rifkin. Er hätte Ihnen sagen sollen, wohin er fährt. Schließlich wusste er, dass wir heute Morgen hier eintreffen.«
    »Ja, ja, das ist auch klar, Mr. Sinclair. Er war der Meinung, dass er schnell wieder zurück ist, und zwar mit einem Ergebnis, das uns wohl alle angeht.«
    »Das hat er gesagt?«
    »Wörtlich.«
    »Na denn.«
    Wir schauten zu, wie der Kaffee in den Becher schoss. Ich wusste, dass Suko keinen trank, aber Tee gab es nicht. Nur einen Behälter mit Wasser. Aus ihm füllte ich Suko einen Becher ab.
    Abe Douglas und Suko unterhielten sich leise. Sie beendeten das Gespräch, als wir eintraten. Ich reichte Abe einen Becher. Er trank und gab einen Kommentar ab.
    »Das Zeug ist auch nicht besser als bei uns in New York. Schmeckt wie Spülbrühe.«
    Da hatte er Recht. Ich wollte nicht
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