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Die Blüte des Eukalyptus

Die Blüte des Eukalyptus

Titel: Die Blüte des Eukalyptus
Autoren: Johanna Nicholls
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wenn du eine Sondergenehmigung bekommst.«
    Jake pfiff erleichtert durch die Finger, woraufhin alle in Beifall ausbrachen. Er warf einen Blick zu Keziah hinüber, um zu sehen, ob sie irgendeine Regung zeigte. Zumindest lächelte sie in Neridas Richtung.
    Gabriel war der Letzte, der an diesem Tag getauft wurde. Jake war sehr stolz auf seinen kleinen Rom-Sohn, während der Junge seine zweite Mutter Nerida zum Altar begleitete. Sie hatte die Hände auf den geschwollenen Bauch gelegt, um allen zu zeigen, dass sie Sunny Ah Weis erstes Kind unter dem Herzen trug.
    Der Priester kannte Neridas Geschichte und nahm ihr die Nervosität. »Keziah hat mir erzählt, dass Sie Gabriel auf die Welt geholt haben, Mrs. Ah Wei. Nun, der Junge hätte sich keine geeignetere Patin wünschen können.«
    »Der kleine gubba ist wie mein eigener Sohn«, versicherte Nerida.
    Jake betrachtete besorgt Keziahs Reaktion, als Caleb Morgan durch die Menge zum Altar schritt, und beeilte sich, ihrem Einwand zuvorzukommen.
    »Das ist meine Schuld. Ich habe ihn gebeten, Gabriels Pate zu sein. Wir mussten ihn irgendwie einbinden , schließlich ist Gabriel sein Sohn.«
    Ärgerlich fuhr ihn Keziah an: »Ich bin nicht Jenny. Ich werde Gabriel nicht vorschreiben, wen er zu lieben hat.«
    Jake verspürte einen Anflug von Hoffnung. »Das spricht für dich, Mädchen!«

    Von der anderen Seite des Gartens warf Daniel Keziah ein aufmunterndes Lächeln zu, erleichtert, dass sie nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis die erste Feuerprobe in der Öffentlichkeit gut überstanden zu haben schien. Er ging durch die Menge mit dem unbehaglichen, ambivalenten Gefühl als Keziahs Ehemann, das ihm so vertraut war. Er hatte den Plan für ihr Leben entworfen und ihre Dreierbeziehung niemals bereut. Sie hatte ihm zum ersten Mal im Leben das Gefühl gegeben, eine Familie zu haben. Zärtliche Bande mit einer Frau und Kindern, die er sonst niemals erlebt hätte. Und sie hatte ihm erlaubt, auf einer komfortablen Grundlage seine Freundschaft mit Jake aufrechtzuerhalten. Er sah sich ihre Gäste an. Ah, da ist der Haken. Wie viele von ihnen ahnen, dass ich eine Lüge lebe? Dass eines Tages mein geheimes Leben am Galgen enden könnte? Nur Keziah und Jake akzeptieren mich so, wie ich bin. Und selbst Jake geht dem Thema aus dem Weg .
    Er kippte einen weiteren Whisky, bevor er sich einen Weg durch die Menschenmenge zu Jake bahnte. »Heute willst du wohl nicht, dass dir einer in die Karten guckt, was, Jake?«
    »Nur noch fünf Minuten, Kumpel, dann lasse ich die Katze aus dem Sack.«
    Doch damit wollte sich Daniel nicht zufriedengeben. »Ich lege meine Karten lieber gleich auf den Tisch. Ich werde nach Sydney Town reisen. Dank Jonstone warten dort mehrere Aufträge auf mich.«
    »Freut mich, aber du verlässt doch die Sarishan-Farm nicht ganz, oder?«
    »Nein. Ich werde mich nicht noch einmal aus dem Staub machen. Nicht, solange ich hier noch gebraucht werde.«
    Jake sah ihm in die Augen. »Tja, wir jedenfalls werden dich immer brauchen, Kumpel.«
    »Ich euch auch«, antwortete Daniel. Dann versuchte er, lässig zu wirken, um seine tieferen Gefühle zu verbergen. »Du kennst mich ja. Die Kunst ist meine Gebieterin. Sobald sie ruft, muss ich ihr folgen.«

    Jake nickte. Und Daniel erkannte, dass er froh war, dass sie sich wieder in seichteren Gewässern befanden.
    Jake hatte noch etwas auf dem Herzen. »Wie wäre es mit einem Whisky, Dan? Bevor ich meinen großen Plan verkünde. Du weißt ja, lieber würde ich mich dreizehn Runden mit einem Krokodil balgen, als solche Dinge in Worte fassen zu müssen.«
    Solche Dinge? Daniel fragte sich, was er meinte, sagte aber nur: »Bring mir einen doppelten mit, Kumpel.«
    Und als Jake auf die Bar zuschlenderte, musste Daniel lächeln. Er erinnerte sich an Keziah, die einmal gesagt hatte: »Wir können nichts dafür, wen wir lieben.«

    Sie hatten ihre Drinks gekippt, und jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Jake musste sich seiner Aufgabe stellen. Er schnappte sich einen weiteren Whisky und sprang auf eine Bank.
    »Ein Dankeschön an den Doc für seine legendäre schottische Gastfreundschaft. Sogar ein Agnostiker wie ich sieht, dass unsere Freunde, der Reverend und Father Declan, dieser begeisterte Faustkampfanhänger, vortreffliche Arbeit geleistet haben. Jeder, der eine Meute so großartiger Freunde hat, kann sich glücklich schätzen. Ihr haltet zu Dan, Kez und mir, komme, was wolle, sogar, wenn wir auf die falsche Seite des Gesetzes geraten.«
    Mac
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