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Die Blackcollar-Elite

Titel: Die Blackcollar-Elite
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weitergegeben, und die Krieger der Ryqril wollten einer Deadline zuvorkommen, die es gar nicht gab. Caine fragte sich mehr als einmal, ob Lathe die Möglichkeit in Betracht gezogen hatte, dass die Korsaren vielleicht aus der ersten sich bietenden Schussposition Raketen abfeuern und dem Comsquare keine Chance lassen würden, den Plan, den er sich ausgetüftelt hatte, zu verwirklichen.
Lathe. Caine war praktisch seit seiner Ankunft auf Plinry dem Blackcollar gefolgt, hatte seine Befehle ausgeführt und auch sonst nach seiner Pfeife getanzt.
Jetzt ließ ihm die erzwungene Untätigkeit Zeit zum Nachdenken, und ihm wurde klar, dass ihm der Mann immer noch ein Rätsel war. Er hatte jahrelang auf Plinry den senilen Trottel gespielt; dann hatte er sich übergangslos in den Führer verwandelt, den seine Männer bedingungslos unterstützten - obwohl er ihr Leben mit einem geheimen Plan aufs Spiel setzte, über den er nicht einmal sprechen wollte. Warum folgten sie ihm mit so blindem Vertrauen?
Und warum tat Caine es ebenfalls?
Caine wusste es nicht... und es sah immer mehr so aus, als würde er nicht lange genug leben, um die Antwort auf diese Frage zu erfahren. Er würde allerdings auch keine Antworten auf andere Fragen mehr finden.
»Ich habe etwas!«, rief der Mann an dem Sensorendisplay plötzlich. Der Rudergänger wartete Nmuras Befehl nicht ab, sondern leitete eine Notbremsung ein und gab vorsichtig Gegenschub. Einen Augenblick lang knisterte die Luft auf der Brücke vor Spannung.
Dann... »Wir haben es, Panzerstahl... Ich glaube, dass es der Bug ist, Commander. Warten Sie - ich schaue weiter... ja, ja, da ist auch ein zweites Schiff.«
»Sehen Sie her.« Tremayne zeigte aufgeregt auf den Monitor. »Sie sehen hier den Umriss der Höhle oder des Schachtes.« Er fuhr mit dem Finger eine auf der zerklüfteten Oberfläche kaum sichtbare Linie entlang. »Hier und hier. Das da kann auch eine Nova sein - ich könnte wetten, dass sich alle fünf hier befinden.« Er sah Lathe an. »Stecken Sie Jensen gleich in einen Raumanzug, damit er sofort auf das erste Schiff hinüberwechselt, wenn wir den Eingang gefunden haben. Uns bleibt nicht viel Zeit.«
»Ja, also...« Lathe blickte zu den Monitoren hinüber. »Ich fürchte, dass ich Ihnen gegenüber in dieser Beziehung nicht ganz aufrichtig gewesen bin. Jensen kann mit den Novas nichts Besonderes tun.«
»Was?«, fragte Tremayne leise.
»Doch zufällig ist unser Zeitlimit auch nicht mehr kritisch«, fuhr Lathe fort. Er zeigte auf die Monitore.
Caine drehte sich um, schaute - und erstarrte.
»Du meine Güte«, flüsterte Tremayne. »Wo kommt das denn her?«
Selbst Caine war die Antwort klar. Die Rücktrift des riesigen Kriegsschiffes, das langsam auf sie zukam, war praktisch unsichtbar. Daher hatte eine einfache Abschirmung genügt, damit die Geräte des Frachters das Schiff nicht wahrnahmen. »Sie müssen beinahe gleichzeitig mit uns eingetroffen sein«, erklärte Caine automatisch. Etwas in ihm wehrte sich dagegen aufzugeben... aber er wusste, dass es vorbei war.
»Wie haben sie es wissen können?«, knurrte Tremayne. Auch er wusste unüberhörbar, dass sie erledigt waren.
»Weil ich ihnen vor beinahe zwanzig Stunden die Position durchgegeben habe«, erklärte Lathe ruhig.
Caine fuhr herum und griff nach seinem Laser. »Was haben Sie getan?«
»Entspannen Sie sich«, riet ihm Lathe, »und sehen Sie noch einmal hin! Es ist nicht das, was Sie glauben.«
Caine gehorchte. Das Kriegsschiff, das beinahe die Größe einer Nova erreichte, war immer deutlicher zu erkennen, während es allmählich den ganzen Monitor füllte.
Nmura war der Erste, der es bemerkte. »Das ist kein Ryqrilschiff«, erklärte er erstaunt. »Jedenfalls habe ich so etwas noch nie gesehen.«
»Das wäre auch kaum möglich«, meinte Lathe. »Es ist ein Chrysellischiff.«
»Ein Chryselli?«, stieß Nmura hervor. »Was, zum Teufel, sucht ein Chryselli hier?«
In diesem Augenblick funkte es bei Caine. »Dodds!«, jubelte er. »Also das hat er getan. Er hat Hilfe geholt!«
Lathe trat an das Kommunikationspult und änderte eine Einstellung. »Comsquare Dämon Lathe an Bord von Chainbreaker I an Frank Dodds: bitte kommen!«
Dodds hatte offensichtlich darauf gewartet; beinahe im gleichen Augenblick tauchte sein breit grinsendes Gesicht auf dem kleinen Kommunikationsmonitor auf. »Dodds an Lathe und Chainbreaker I, dröhnte seine Stimme aus dem Lautsprecher; er klang genauso erleichtert wie Caine. »Ich freue mich, dass Sie es
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