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Die Blackcollar-Elite

Titel: Die Blackcollar-Elite
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Bewegungen abhielt. Caine hielt die Hände vom Körper weg und drehte sich langsam um. Bakshi stand in einiger Entfernung von der Gruppe und hatte seinen Laser auf sie gerichtet.

31
    Es gibt einen Punkt, an dem der menschliche Geist seine Fähigkeit verliert, emotional auf Stress zu reagieren; wo aufeinanderfolgende Schocks schwächere Reaktionen oder gar keine mehr auslösen... und als Caine Bakshis steinernes Gesicht betrachtete, spürte er, dass die Gruppe diesen Punkt erreicht hatte. Dass er Lathe erschossen hatte, lag so kurze Zeit zurück, dass die einzige Reaktion nur verständnislose Erstarrung sein konnte.
»Was tust du eigentlich, Serie?«, knurrte Tremayne; seine Frage klang in der Stille albern. Caine stand hinter dem Radix-Führer und sah, wie verkrampft seine Nacken- und Schultermuskeln waren.
»Treten Sie näher zu den anderen, Skyler!«, befahl Bakshi, ohne sich um Tremayne zu kümmern. »Lassen Sie Ihre Hände in Brusthöhe - vergessen Sie nicht, dass meine Reflexe genauso gut sind wie die Ihren! Und verstellen Sie mir nicht den Blick auf Caines rechte Hand!«
Caine sah aus den Augenwinkeln, dass Skyler gehorchte und einen halben Meter neben Caines rechter Schulter haltmachte. »Wen wollen Sie erschießen?«, fragte er Bakshi sarkastisch.
»Niemand muss sterben«, antwortete Bakshi so leise wie vorher. »Für alle, die an dieser Mission teilgenommen haben, auch für Caine und Ihre Blackcollars, wird es eine Amnestie geben, vorausgesetzt, sie ergeben sich friedlich. Teilen Sie dem anderen Frachter mit, Commander Nmura, dass sie beide wieder in Brocken landen werden.«
»Und wenn ich mich weigere?«, fragte Nmura.
»Die anderen haben nichts davon, wenn sie hier draußen bleiben - sie wissen noch nicht, wo sich die Novas befinden«, rief ihm Bakshi ins Gedächtnis.
»Du Verräter.« Tremayne sprach mit einer Bitterkeit, die Caine nicht für möglich gehalten hätte. »Du dreckiger, mörderischer Verräter.«
»Senden Sie den Befehl, Commander.« Bakshis Augen und sein Laser waren unverwandt auf einen Punkt links hinter dem Steuerpult gerichtet, an dem Nmura saß. Das machte Caine neugierig - und reizte offenbar Tremayne. »Sieh mich an, verdammt noch mal!«, knurrte er plötzlich. »Oder hast du nicht den Mut dazu?«
Bakshi verzog die Lippen zu der Andeutung eines Lächelns und schüttelte leicht den Kopf. »Tut mir leid, Rai, aber im Augenblick stellst du keine Gefahr für mich dar. Bei Commando Mordecai ist es etwas anderes.«
»Mordecai?« Tremayne blickte nach links.
Caine sah sich langsamer um. Lathe hatte Mordecai einmal als den besten lebenden Nahkämpfer bezeichnet; doch als er jetzt regungslos in Bakshis Schusslinie stand - er war um einen Kopf kleiner sowie um fünfundzwanzig Kilo leichter als der Argentianer -, sah er nur alt aus. »Sie überschätzen mich, Comsquare«, murmelte er, als spräche er Caines Gedanken aus.
»Das glaube ich nicht. Fuess, McKitterick und Couturie waren zwar keine Blackcollars, aber verdammt gute Kämpfer. Ich habe sehr viel Achtung vor jemandem, der sie so mühelos ausschalten konnte, wie Sie es getan haben - viel zu viel Achtung, um Sie aus den Augen zu lassen.«
»Sie haben also die ganze Zeit über gewusst, dass die vier Spione waren«, stellte Caine fest. »Das gilt natürlich auch umgekehrt. Ein Jammer, dass Mordecai sich nicht mehr Zeit gelassen hat, als er sie tötete.«
»Es hätte Ihnen nichts genützt. Sie hatten keine Ahnung von mir. Ich habe an die Ryqril direkt berichtet.«
»Die Ryqril.« Tremaynes Stimme war leise, beinahe ruhig, aber sein Gesicht war blass, und in seinen Augen brannte der Hass. »Du hast deine eigenen Leute für - wie hoch ist der Betrag heutzutage? Immer noch dreißig Silberlinge pro Person?«
Bakshi seufzte. »Ich erwarte nicht, dass du mich verstehst, aber ich wollte helfen.«
»Natürlich. Ohne die Hilfe eines Verräters hätten wir unmöglich funktionieren können.«
»Ihr hättet nicht überleben können«, fuhr ihn Bakshi an, dessen eisige Tünche für einen Augenblick Risse bekam. Er fand mit sichtlicher Mühe seine Selbstbeherrschung wieder - und als er weitersprach, lag unendliche Trauer in seiner Stimme.
»Begreifst du denn nicht, dass die Ryqril niemals einen erfolgreichen Untergrund in unmittelbarer Nähe der Chrysellifront bestehen lassen konnten?«
»Deshalb hast du dich entschlossen, uns zu entmannen«, stellte Tremayne fest.
»Ich hatte die Wahl zwischen dieser Vorgehensweise oder einer massiven Vernichtung.
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