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Die bitter sueße Fortsetzung

Die bitter sueße Fortsetzung

Titel: Die bitter sueße Fortsetzung
Autoren: Frieda Lamberti
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»Einladungskarten zum Polterabend? Das ist doch nicht nötig. Es sind alle Leute willkommen, die uns kennen und mit uns feiern wollen«, meint Martin. Auf gar keinen Fall! Ich will nicht mit jedem feiern, der Martin kennt. Wenn es bei seinem Vorschlag bleibt, wird der Polterabend in der Arena in Hamburg Bahrenfeld stattfinden. Wir einigen uns auf die Galerie in der Fischauktionshalle am Hamburger Fischmarkt mit Blick auf die Elbe. Ich hatte mir fest vorgenommen, die Einladungskarten per Hand zu schreiben. Aber die Gästeliste umfasst schon jetzt 250 Personen, von denen ich vielleicht zwanzig Prozent persönlich oder zumindest vom Namen her kenne. Corinnas Name ist nicht darunter. Glück gehabt, Seibert! Solltest du es wagen, deine Ex Nummer 2 einzuladen, kannst du am nächsten Tag allein Hochzeit feiern. Ex Frau Nummer 1 ist mir hingegen herzlich willkommen.
Mit Spannung öffne ich das Paket der Druckerei. Ich finde die Einladungskarten schön und gut gelungen. Die ersten verteile ich an meine Mitarbeiter. Maria erhält drei Stück mit der Aufschrift für Maria und Alfredo Martinelli, für Sergio Martinelli und für Maurizio Martinelli.
   »Das ist nett, Lotte. Aber meine Jungs werden nicht kommen können. Am Freitag ist Markt und sie schlafen, wenn andere feiern. Aber mein Mann und ich kommen gern.« Ich denke noch, kein Wunder, dass die beiden noch keine Frau gefunden haben. Bei den Arbeitszeiten.

Gerald hat die Nachricht, dass wir nicht bei ihm in der Alten Mühle feiern mit Fassung aufgenommen. Anja hat sogar vor Freude in Hände geklatscht.
   »Gut, entschieden, Lotte. Sogar sehr gut. Sonst hätte er mich und die Mädchen bestimmt wieder zum Dienst eingeteilt. So kann ich das Fest als Gast genießen und endlich mal wieder eine Nacht durchtanzen. Es gibt doch wohl Musik?«
   »Die ersten drei Stunden spielt eine Live Band und danach kommt ein Discjockey. Frag Martin nach den Einzelheiten. Er hat die Alleinverantwortung für dieses Projekt.«

Unsere Gäste haben tonnenweise Geschirr mitgebracht und wir fegen schon seit zwei Stunden, weißes und buntes Porzellan zusammen. Was für ein bescheuerter Brauch. Viel lieber würde ich an einem der Stehtische mit Freunden quatschen und lachen. Von der Live Musik habe ich kaum etwas mitbekommen und das Buffet habe ich nur kurz gesehen, gegessen habe ich auch noch nichts. Ich geselle mich zu den Buchwalds und O.J., der heute ohne seine Bienenkönigin gekommen ist. Ich verkneife mir die Frage nach dem Warum. Buche will wissen, was mich umgestimmt hat.
   »Du wolltest doch nie wieder heiraten, sagtest du das nicht?« Ja, das sagte ich. Sogar Jahre lang.
   »Was macht dich so sicher, dass es diesmal hält«, will O.J. wissen und Martin antwortet statt meiner.
   »Aller guten Dingen sind drei!«
   »Genau, Seibert!«, füge ich an. »Dann hab ich ja noch einen Versuch frei. Interesse O.J.? Wir beide in zehn Jahren?« Martin findet es mal wieder nicht komisch. Ich schon.

Endlich wird Tanzmusik gespielt. Mein Riese ist bemüht, aber richtig Laune macht es nur mit Buche. Nach dem dritten Lied, brauche ich eine Pause. Mit meinem ersten Glas Sekt in der Hand mache ich meine Runde. Unsere Gäste haben sich in Gruppen um runde Tische versammelt und scheinen Spaß zu haben.

Maria und Alfredo verabschieden sich schon. Ich bin ihnen nicht böse. Denn ich weiß, dass sie müde sein muss. Diese quirlige Mamma leistet ein Arbeitspensum, das jede junge Frau aus den Puschen hauen würde. Sie verlassen gerade die Galerie, als der Discjockey ankündigt, einige Italo Hits zu spielen. Och, denke ich, das hätte den beiden bestimmt noch gefallen.
   »Tanzt du mit mir?« Ich spüre eine Hand auf meinem Rücken und drehe mich neugierig um. Maurizio!
   »Wie schön, du bist doch gekommen. Deine Eltern sind gerade weg. Ihr habt euch um einen Moment verpasst.«
   »Viel Zeit habe ich nicht. In einer Stunde beginnt meine Arbeit auf dem Großmarkt. Also, was ist? Tanzt du mit mir? Es ist genau die Musik, die du damals bei deinem Testessen gespielt hast. Erinnerst du dich?   Gegen einen Tanz wird der Knilch doch wohl nichts einzuwenden haben, oder?«
   »Gönne mir eine kleine Pause.«
   »Verstehe! Eigentlich bin ich auch nur gekommen, um dir mein Geschenk zu geben. Es ist noch im Wagen. Magst du kurz mit raus kommen? Dann kann ich gleich weiterfahren.« Ich stimme zu und rufe »Martin, ich bin nur kurz auf dem Parkplatz.«

Draußen regnet es
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