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Die bezaubernde Rivalin

Die bezaubernde Rivalin

Titel: Die bezaubernde Rivalin
Autoren: Liz Fielding
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zusammen zu Abend essen, aber ich habe ehrlich gesagt noch viel zu viel Arbeit, um …“
    “
India“,
fiel er ihr nun ins Wort, und es war geradezu schockierend, wie selbstverständlich er sie beim Vornamen nannte, „ich bin Ihnen den ganzen Tag nachgelaufen wie ein Hündchen und verdammt geduldig gewesen. Jetzt werden Sie mir die Freundlichkeit erweisen, sich mit mir an einen Tisch zu setzen und zu essen. Ich möchte von Ihren Plänen hören und erfahren, wie Sie die Zukunft des Warenhauses sehen.“
    „Die in meinen Händen liegen wird“, ergänzte India spontan. Allerdings waren ihre Zukunftspläne für das Warenhaus nichts, was sie mit Jordan Farraday teilen wollte. Deshalb sagte sie: „Ich habe wirklich keine Zeit, um mit Ihnen zu Abend zu essen.“
    Nun wirkte sein Lächeln zum ersten Mal aufgesetzt. „Entweder Sie tun mir den Gefallen, so wie ich Ihnen den ganzen Tag über entgegengekommen bin, oder Sie können die Sache mit dem Beschatten vergessen. Stattdessen werde ich meine Anwälte anweisen, sich einmal näher mit der Vereinbarung in Sachen ‚goldener Aktienanteil‘ zu befassen.“
    Diese blöden zwei Prozent Firmenanteil, dachte India, die bisher automatisch an den ältesten männlichen Erben gefallen waren. Aber damit hatte es jetzt ein Ende! Jordan mochte der Ältere sein, aber sie war die Bessere.
    Da sie sich nicht zu Jordans Bedingung geäußert hatte, versuchte er jetzt Druck auszuüben, indem er hinzufügte: „Falls ich meine Anwälte auf Sie ansetzen muss, wären Sie natürlich bis Ende der Woche raus aus dem Laden. Also, steigen Sie jetzt endlich aus dem Taxi und essen mit mir?“
    „Sie können gern versuchen, mich aus meiner Position zu drängen“, sagte India, ohne auch nur im Mindesten daran zu denken, den Wagen zu verlassen, „aber wenn ich meine Anwälte einschalte, könnte es Jahre dauern, bis Sie irgendetwas bewegen.“
    Das würde natürlich auch ihre eigenen Zukunftspläne zunichtemachen. Sie wäre dann vielleicht noch Vorstandsvorsitzende, aber den Namen oder die Stilrichtung des Warenhauses zu ändern könnte sie vergessen, weil die Gegenseite sofort Front machen würde. Wären aber Entscheidungen, die die Zukunft des Warenhauses betrafen, nicht mehr umzusetzen, würden die Umsätze stagnieren. C & F würde schon bald nicht mehr gegen die Konkurrenz bestehen können und womöglich in Konkurs gehen. Und bevor sie so etwas zuließ, trat sie lieber freiwillig zurück. Aber das brauchte Jordan ja nicht zu wissen.
    „So, meine Liebe“, sagte der jetzt, „wir wissen also beide, wo wir stehen, und brauchen uns keine Komödie mehr vorzuspielen. Sie haben derzeit noch die Führungsgewalt inne, aber sehr viel länger kann ich das nicht zulassen – es sei denn, Sie beweisen mir, dass Sie als Einzige fähig sind, das Warenhaus zu leiten.“ Er verstummte, bevor er ihr die Hand hinhielt und hinzufügte: „Trotzdem müssen wir etwas essen.“
    Als India immer noch nicht aussteigen wollte, ließ er die Hand sinken. „Wenn Sie anzweifeln, dass ich die Anwälte einschalte, können Sie sich gern zum Büro zurückfahren lassen. Aber dann sollten Sie noch heute Abend Ihren Schreibtisch ausräumen.“
    „Drohen Sie mir etwa?“, fragte India.
    „Nein, ich schenke Ihnen nur einen Monat meiner Zeit, damit Sie mich davon überzeugen können, dass Sie der einzige Mensch sind, der Claibourne & Farraday sinnvoll leiten kann.“
    „Und wieso tun Sie das?“ Die Frage war ihr einfach so herausgerutscht.
    „Weil Ihre Anwälte das verlangt haben und meine keinen Nachteil darin sehen konnten. Außerdem erhalte ich dadurch die Möglichkeit, mich schon einmal mit dem Warenhaus vertraut zu machen und die Angestellten kennenzulernen.“
    Jordan wollte die Zeit für seine Belange nutzen? Als India das hörte, wünschte sie, die Sache mit der Beschattung niemals vorgeschlagen zu haben.
    „Außerdem komme ich damit Ihren Wünschen nach, was ich wiederum vor Gericht gegen Sie verwenden kann, weil ich den Richter mit meiner Ritterlichkeit beeindrucken werde.“ Kalt lächelnd fragte er dann: „Beantwortet das Ihre Frage?“
    Zunächst hatte India ihren Ohren nicht getraut und musste sich jetzt damit abfinden, dass Jordan ihr die Wahrheit auch noch einfach so ins Gesicht sagte. Aber er war wirklich unglaublich clever. Was blieb ihr da übrig, als fürs Erste ihren Stolz herunterzuschlucken und gute Miene zum bösen Spiel zu machen?
    „Nun, ich habe nie behauptet, dass ich die einzige Person sei,
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