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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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war es nur möglich, dass ihr die Farben leuchtender erschienen, wenn dieser Mann, den sie erst seit zwei Wochen kannte, bei ihr war? Dass sie ihn verzweifelt vermisste, war ihr klar gewesen. Aber erst seit sie ihn mit Duchess draußen im Wagen hatte sitzen sehen, wusste sie, wie monochrom ihr Leben ohne ihn war.
    Jake Dolan ließ ihr Herz in Technicolor erstrahlen.
    »Klingt gut. Sieht so aus, als hättest du ein paar wichtige Entscheidungen getroffen.«
    Er leerte den Becher, stellte ihn behutsam auf den Tisch und rutschte mit den großen Füßen herum.
    Marnies Herz jagte und wollte auf einmal vor Schreck fast stehen bleiben. War er dabei zu gehen? Einfach so? Hier hast du dein Auto und deinen Hund, mach’s gut?
    »Ja.« Sie leckte sich die trockenen Lippen. »Ich habe mit meinem Vater und den Musketieren gesprochen. Sie haben gesagt, sie verstünden mich und versprochen, mich meine eigenen Entscheidungen treffen zu lassen.«
    »Das ist gut.« Er nahm den leeren Kaffeebecher und starrte hinein, als handle es sich um eine Kristallkugel.
    »Ja.«
    Die Küchenuhr tickte, und die blubbernde Soße erfüllte mit ihrem würzigen Duft den Raum.
    Ich halte das nicht aus, ich ertrage das nicht, dachte Marnie, je länger sich das alles hinzog. Das Atmen tat ihr weh. Auf dem Berg hatte er wenigstens mit ihr gesprochen. Aber das hier war furchtbar. Es war gestelzt und peinlich. Sie wusste, er suchte nach einem Weg, sich mit Anstand zu verabschieden.
    Bitte, Jake -
    Marnie starrte ins Spiegelbild der Deckenlampe in ihrem Kaffee. Was erwartete sie eigentlich? Er war ein Mann, der nicht einmal wusste, dass er ein Herz hatte. Was für sie eine lebensverändernde Erfahrung gewesen war, schien für ihn nur ein kurzes sexgeladenes Zwischenspiel gewesen zu sein. Er konnte es nicht abwarten zu verschwinden. Sie stand auf, ging zum Herd, nahm den hölzernen Kochlöffel in die Hand und schaffte es nicht einmal mehr, die Soße umzurühren. Die Tränen ließen alles verschwimmen.
    Es brachte sie fast um.
    Seit sie im Krankenhaus die Augen aufgeschlagen hatte, um festzustellen, dass Jake verschwunden war, hatte sie sich zurechtgelegt, was sie sagen wollte, wenn sie ihn wieder sah. Falls sie ihn wieder sah. Damit, dass die unvergossenen Tränen ihr das Herz abdrücken würden, hatte sie nicht gerechnet. In ihrer Fantasie hatte Jake sie nie mit diesem kalten, blauen Mach-schon-und-sag-endlich-was-du-sagen-willst-Blick angesehen.
    »Konntest du mit deinen Vorgesetzten alles regeln?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen. Die Soße würde noch anbrennen, aber sie hatte einfach nicht die Energie umzurühren. Die Tränen zurückzuhalten, kostete all ihre Kraft.
    »Ja. Es war von Anfang an Lurch. Nachdem er uns in San Cristóbal seinen eigenen Tod vorgegaukelt hat, hat er den LPA gegründet. Er kannte die Terrorszene in- und auswendig. Das hat es ihm leicht gemacht, uns immer einen Schritt voraus zu sein. Dann hat er seine Leute auch noch nach T-FLAC- Richtlinien ausgebildet und die Grenzen so völlig verwischt.«
    »Es tut mir so Leid, Jake«, flüsterte Marnie gepresst. »Wie furchtbar, vom besten Freund hinters Licht geführt zu werden. Was ist eigentlich mit ihm passiert? Wurde er 一 Ist er -?«
    An Jakes Wange zuckte ein Muskel. »Du weißt ja, dass ich ihn angeschossen habe. Aber eigentlich war die Sache für mich längst erledigt.« Er zuckte die Achseln, »Für mich war er ja schon lange gestorben.«
    Marnie versuchte es mit einem forscheren Tonfall: »Ich denke mal, das war es dann, Jake. Das mit deiner Hütte tut mir wirklich Leid. Aber du baust sie wieder auf, oder? Was für ein Zirkus, wieder all das Zeug den Berg hoch zu bringen.«
    Bitte bleib hier’ Jake. Ich verlange auch nichts von dir , nur dass du mich ein bisschen lieb hast . Die Zukunft erschien ihr öde und leer Sie holte Luft und setzte eine finstere Miene auf.
    Was dachte sie denn da? Verflucht! Das war wieder die alte Marnie, die tat, was andere für das Beste hielten.
    Jake Dolan war für sie das Beste, und sie war das Beste für ihn. Aber Jake musste, verflucht noch mal, von selber auf diese Idee kommen. Und zwar schnell . Bevor sie zu drastischeren Maßnahmen greifen musste.
    Was nicht mehr lange dauern konnte.
    Sie wandte sich der Soße zu und rührte energisch um, nahm den Topf vom Feuer und stellte den Herd ab. Dann schaute sie ihn mit gerunzelter Stirn an. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    »Ich brauch dich nicht, ist dir das klar?«, sagte sie
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