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Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)

Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)

Titel: Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)
Autoren: Ute Wegmann
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noch mal zeigen, was sie gelernt haben.
    Springen. Tauchen. Wettschwimmen.
    Regina Rosen ist sehr zufrieden mit ihrer Seepferdchen-Gruppe.
    In der Schwimmhalle ist ein Höllenlärm. Gekreische und Gejohle.
    Der Bademeister pfeift und bittet um etwas mehr Ruhe. Die Omas lassen ihre Plastikschlangen los und applaudieren. Eine geht dabei fast unter. Die anderen schieben ihr schnell die rosa Schlange unter die Arme.
    Ali und ich sind die Letzten, die noch einmal auf Zeit schwimmen sollen.
    Wir stehen neben den Startblöcken eins und zwei. Jeder hat eine Bahn. Frau Specht hält eine Stoppuhr in der linken Hand und in der rechten eine Pfeife. Sechs Bahnen sollen wir nächste Woche beim Wettbewerb schaffen, davon drei Brustschwimmen und drei Kraulen. Und der Sprung vom Startblock wird natürlich auch gewertet. Aber das Wichtigste ist die Zeit.
    »Auf die Plätze«, sagt sie.
    Wir steigen auf die Startblöcke.
    »Fertig!«
    Wir heben die Arme für den Kopfsprung.
    Und jetzt pustet Frau Specht in ihre Trillerpfeife.
    Mit dem Pfiff springen wir in das türkisblaue Becken. Ich schwimme wie ein Roboter und schieße mit einer rasanten Geschwindigkeit durch das Wasser. Rauf, runter, rauf, runter, rauf, runter. Sechs Bahnen. Und deshalb schlage ich als Erster an. Ali kommt wenige Sekunden später.
    »Das sah sehr gut aus«, lobt Frau Specht, »das wird ein spannendes Rennen nächste Woche.«
    Ich habe gegen Ali gewonnen, schießt es mir durch den Kopf. Jetzt bin ich sehr gut gelaunt.
    »Und«, fährt Spechti fort, »vergesst auf keinen Fall das Geld für die Abzeichen.«
    Grölend laufen wir in die Duschen und bespritzen uns mit Wasser, obwohl wir schon nass sind, und in der Sammelumkleidekabine grölen wir immer noch.
    Wir sind megakribbelig wegen nächster Woche.
     
    »Lies mal schnell dein Gedicht vor!«, sage ich zu Ben, als wir vor meiner Haustür stehen.
    Er kramt das wellige Schwimmbadheft aus dem Rucksack.
     
»Frauen haben Busen, meistens unter Blusen.
Zugeknöpfte Blusen decken zu die Busen.
Doch im Schwimmbad eins, zwei, drei, fühlen Busen sich ganz frei.
Und dann plötzlich ohne Blusen, sieht man Busen, Busen, Busen.«
     
    Ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer: »Uff!«, und nach einer Weile: »Das kannst du aber Frau Specht nicht geben!«
    Ben zuckt mit den Schultern und steckt das Heft zurück in seine Tasche.
    »Aber gut, oder?«, sagt er.

    »Hm!«, antworte ich etwas unentschlossen. »Ganz okay!«
    Er zieht den Rucksack an und winkt: »Bis Montag!«
    »Bis Montag!«
     
    Ich freue mich auf ein Wochenende mit meinen Eltern. Die ganze Woche habe ich sie nicht gesehen, außer kurz mal in der Küche beim Frühstück. Mein Vater hatte viele Dienste. Jeden Tag brannte es irgendwo. Zweimal musste er Katzen retten oder Unfallautos sichern.
    Mum hatte die ersten Proben mit dem neuen Gitarristen, und ich hatte mein normales Wochenprogramm.
    Vielleicht machen meine Eltern immer so viel, weil sie sich ohne mich langweilen. Ich denke darüber nach. Ich muss sie am Sonntag fragen.
    Am Sonntag möchte ich gern wieder im Bett frühstücken. Das haben wir schon länger nicht mehr gemacht.
    Als Ben bei mir übernachtet hat, bin ich natürlich nicht in ihr Bett gekrochen. Ist ja wohl klar. Und ich hab auch keine Fragerunde mit meinem Dad gemacht. Es gab zu viel Wichtiges mit Ben zu besprechen.
    Aber ganz ehrlich, sonntagmorgens zwischen Mum und Dad liegen, das ist das Schönste, was es gibt.
    Vielleicht könnte Papa heute Croissants holen. Und Mama könnte mir vielleicht Schokoladencreme reinschmieren. Dazu vielleicht eine Kirschschorle mischen, eine, die sprudelt und zischt. Vielleicht! Vielleicht! Vielleicht!
    Neue Fragen habe ich auch schon aufgeschrieben.
     
Was ist eigentlich auf dem Mars los?
Warum haben Schwimmbäder immer blaue Kacheln?
Warum geht dieser Große-Eichenbock-Käfer ausgerechnet in kranke Bäume?
Und, die wichtigste Frage überhaupt:
Warum sind Busen unterschiedlich groß?
     
    Ich bin mir sicher, mein Dad kennt alle Antworten.

Bahn frei für Ben
     
    Alles, was mein Vater am Sonntag über den Mars erzählt hat, war irrsinnig spannend. Meine Mutter warf verzweifelte Blicke auf die braunen Schokoflecken und die roten Himbeermarmelade-Spritzer auf den weißen Laken. Irgendwann sagte sie nur »boring« und verschwand im Bad. Sie interessiert sich nicht besonders für Weltallangelegenheiten.
    Mein Vater und ich krümelten das Bett voll und stellten uns vor, wie Außerirdische auf den Mars-Eisgletschern
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