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Die Badlands 2

Die Badlands 2

Titel: Die Badlands 2
Autoren: Susan Wright
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Schirm wurde dunkel.
    »Nein!«, rief B’Elanna voller Zorn.
    Chakotay warf ihr einen Blick zu, der sie zum Schweigen brachte. »Was erwarten Sie von uns? Sollen wir ins Raumgebiet der Cardassianer kriechen? Mit Impulskraft brauchen wir Wochen, um das Oliv-System zu erreichen.«
    »Es dauert nicht lange, bis wir wieder Warppotenzial haben«, wandte B’Elanna ein.
    »Aber nur unser Schiff«, gab Chakotay dann zu bedenken.
    Tuvok nickte. »Unter den gegebenen Umständen ist es nur vernünftig, den Rückzug anzutreten.«
    »Das ist Ihre Ansicht!«, zischte Seska. »Wir dürfen nicht einfach weglaufen!«
    B’Elanna begann wieder zu hoffen, als Seska ihr zustimmte.
    Normalerweise teilte Chakotay Seskas Meinung, aber diesmal zeigte sich Strenge in seiner Miene. »Wir haben Anweisungen bekommen, die es zu befolgen gilt.« Er wandte sich der Navigationsstation zu. »Rückzug mit Formation Alpha.«
    Der Bildschirm zeigte die Badlands als einen faustgroßen rostbraunen Fleck in der Ferne. Das rhythmische Piepsen hatte inzwischen aufgehört, und von den Konsolen ging wieder das vertraute Summen aus. Hier und dort blinkten Indikatoren.
    Ruhe herrschte auf der Brücke.
    B’Elanna hätte am liebsten geschrien. Sie wusste, dass es Wahnsinn gleichkam, mit nur einem Schiff ein Ziel im Raumgebiet der Cardassianer anzugreifen, aber alles in ihr drängte danach, es trotzdem zu versuchen.
    Abrupt löste sie die Sicherheitsgurte und stand auf. »Ich muss das Energiegitter überprüfen.«
    Chakotay blickte nicht zurück, als er ihr mit einem kurzen Wink die Erlaubnis gab, den Kontrollraum zu verlassen.
    Wahrscheinlich wusste er, dass sie log. B’Elanna mied die Blicke der anderen, als sie ohne ein weiteres Wort die Leiter hinunterkletterte. In der technischen Abteilung begegnete sie einigen Besatzungsmitgliedern, die sie nach dem Austausch der primären EPS-Module des Warptriebwerks fragen wollten, es sich jedoch anders überlegten, als sie die finstere Miene der Halbklingonin sahen. Kurze Zeit später erreichte B’Elanna den Maschinenraum des kleinen Schiffes.
    Dort blieb sie zwischen den brummenden Impulsgeneratoren stehen, neigte den Kopf nach hinten und schrie voller Wut.
    Tuvok bemerkte, dass sich kurz nach B’Elannas Abgang von der Brücke Seska an Chakotay wandte und sagte: »Ich glaube, du machst einen großen Fehler.«
    Chakotay programmierte den Navigationscomputer und gab die Daten für den Rückkehrkurs ein. »Eine Entscheidung darüber steht dir nicht zu, Seska«, erwiderte er. Es klang verärgert.
    »Dies ist unsere einzige Chance, Montee Fass zu zerstören!«
    »Wenn du weißt, wie man sieben Warptriebwerke innerhalb kurzer Zeit reparieren kann, so nehme ich deine Vorschläge gern entgegen. Andernfalls lass mich bitte meine Arbeit erledigen.«
    In Chakotays Stimme ließ sich ein warnender Unterton vernehmen, der Seska veranlasste, auf weitere Proteste zu verzichten. Allerdings brummte sie eine Zeit lang vor sich hin und klagte leise darüber, dass all die Mühen nun umsonst blieben. Der bittere Geruch einer Niederlage hing in der Luft, Reste von menschlichem Schweiß und Adrenalin. Seska schien mehr als alle anderen an dem Umstand zu leiden, dass sie ihre ursprünglich geplante Mission nicht durchführen konnten. Der Grund dafür blieb Tuvok ein Rätsel.
    Mit großer Aufmerksamkeit registrierte er alle Nuancen im Verhalten jedes einzelnen Individuums, und dabei wusste er: Die Informationsanalytiker im Starfleet-Hauptquartier verbanden die von ihm gewonnenen Daten mit einem weitaus größeren Kontext. Es war nicht notwendig, dass er selbst Schlüsse zog; er brauchte nur zu berichten, was geschah.
    Dennoch hatte Tuvok inzwischen einen guten Eindruck von den Fähigkeiten und der Moral des Maquis gewonnen. Die Widerstandsgruppe erhielt Nachschub aus unbekannten Quellen, verfügte über gut ausgebildete Leute und gewann in strategischer Hinsicht immer mehr an Boden.
    Erst kürzlich hatte Lieutenant Thomas Riker die Maquisarden mit neuer Zuversicht erfüllt, als er die Defiant entführte und mit ihr die cardassianischen Streitkräfte angriff. Captain Sisko, Kommandant der Raumstation Deep Space Nine, hatte bei jener Gelegenheit mit den Cardassianern zusammengearbeitet, um den Renegaten Riker zu fassen, doch der Maquis verwandelte ihn in einen Märtyrer, als man ihn zu lebenslanger Haft im Arbeitslager auf Lazon II verurteilte. Immer häufiger liefen Starfleet-Angehörige zum Maquis über, und Tuvok fragte sich, ob er vor
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