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Die Ausgesetzten

Die Ausgesetzten

Titel: Die Ausgesetzten
Autoren: dtv
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Hand entgegen.
    »Nimm du   … Definator«, flüsterte er. »Dir ist am meisten daran gelegen, das hier zu Ende zu bringen. Drücke einfach   … nein, warte, das mache ich   … Mein letzter   …«
    Er brach vor ihren Füßen zusammen. Ein herzhaftes Schnarchen drang aus seinem Mund.
    »Der ist k. o.«, sagte HK und klang erleichtert. »Er wird stundenlang schlafen. Aber   … hat er auf den Knopf gedrückt, Andrea?«
    Andrea starrte auf den Definator, den Zwei ihr in die Hand gedrückt hatte.
    »Keine   –«, sagte sie.
    In diesem Moment tauchte zwischen den Bäumen hinter ihnen eine Art Leinwand auf.
    »Er hat«, murmelte HK. »Aber warum? Was hat er vor?«
    Zweis Gesicht erschien auf der Leinwand, strahlend und zuversichtlich.
    »Das kann ich beantworten«, sagte er.

Vierundvierzig
    Verwirrt sah Jonas zwischen dem schlafenden Mann auf dem Boden und dem triumphierend grinsenden Mann auf der Leinwand hin
     und her.
    »Er hat schon vorher gewusst, was HK sagen würde?«, murmelte Katherine verwundert.
    Ach so, das ist eine Aufzeichnung, begriff Jonas. Auf Video oder so ähnlich.
    »Eigentlich war ich mir nur zu vierundneunzig Prozent sicher, dass du fragen würdest ›Was hat er vor?‹«, fuhr Zwei auf der
     Leinwand fort. »Und nur zu achtundachtzig Prozent, dass Andrea auf den Knopf drücken würde, wenn ich es nicht schaffe. Aber
     wie ihr seht, bin ich auf alle Eventualitäten vorbereitet. Dafür hat HK mir schließlich all die Jahre ein Spitzengehalt gezahlt.«
    Er räusperte sich.
    »Apropos Gehalt. Ich möchte klarstellen, dass ich das alles nicht wegen des Geldes tue. Ich bin nicht wie diese raffgierigen
     Pfuscher, Gary und Hodge. Ihr fragt euch, warum ich es dann gemacht habe?« Er strich sich übers Kinn wie ein Schauspieler,
     der versucht tiefgründig und nachdenklich auszusehen. »Die Antwort lautet kurz und bündig: Hoffnung.«
    »O bitte!«, explodierte HK. »Lass dir was Besseres einfallen!«
    »Hoffnung und   … ich muss gestehen   … ein wenig Langeweile«, fuhr Zwei fort. »In meinem Job muss man sich denselben Geschichtsabschnitt immer wieder und wieder
     ansehen, manchmal Aberhunderte Male. Kann man es mir da verübeln, dass ich die Sache ein bisschen leid geworden bin? Dass
     ich noch etwas anderes tun wollte, als immer nur dafür zu sorgen, dass alles auf die gleiche Weise endet? Dass ich etwas   … Besseres wollte?«
    »Woher willst du wissen, dass deine Veränderungen wirklich besser wären?«, schrie HK die Leinwand an.
    »Ihr zweifelt an meiner Überzeugung?«, fragte Zwei, als hätte er HKs Ausbruch vorhergesehen. »Macht nichts. Ich bin fertig
     damit. Ich bin fertig mit Berechnungen und Vorhersagen und all den Dingen, derer wir uns immer so sicher waren. Sollen die
     Veränderungen ihren Lauf nehmen! Denn   …« Er lächelte süßlich. »Ich habe den Welleneffekt ausgelöst.«
    »Neeiin!«, heulte HK auf und warf sich mit einem Hechtsprung auf den Definator, den Andrea in der Hand hielt. Er sprang zu
     kurz und landete auf Zweis regungslosem Körper. »Nein«, stöhnte er wieder.
    »Zu spät«, spottete Zwei von der Leinwand. »Er ist bereits im Gang.«
    HK zog selbst einen Definator aus der Tasche und begann wie wild auf Knöpfe zu drücken.
    »Was soll das heißen, ›er hat den Welleneffekt ausgelöst‹?«, fragte Andrea. »Und
was
ist bereits im Gang?«
    »Er hat unsere Zeitbarriere eingerissen, damit sich dieWellen der Veränderung von dort, wo du, Brendan und Antonio entführt und dann nicht auf korrekte Art und Weise wieder in die
     Zeit zurückgeschickt wurdet, ausbreiten können«, erklärte HK, ohne von seinem Definator aufzusehen. »Die Wellen ziehen bereits
     ihre Kreise.«
    Jonas erschauerte. Um ihn herum hatte sich nichts verändert. Er stand immer noch im Sand neben Skeletten und Bäumen. Die Sonne
     brannte ihm immer noch auf den Kopf; die Hitze war noch immer drückend schwer. Nur Dare benahm sich, als hätte sich etwas
     verändert: Winselnd drückte er sich an HK.
    Dann begann der Boden zu beben.
    »Was ist das?«, schrie Katherine.
    »Die Zeit reagiert. Es sind zu viele Veränderungen auf einmal«, erwiderte HK kurz angebunden. »Hier.« Er hielt seinen Definator
     hoch. »Wir müssen euch in Sicherheit bringen. Haltet euch aneinander fest. Ich kann euch nur bis zur nächsten Zeitbarriere
     schicken, aber sobald ich die Dinge hier in Ordnung gebracht habe, komme ich und hole euch. Oder   …«, er schien sorgfältig zu vermeiden, irgendjemanden
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