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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)
Autoren: James Dashner
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machst du gern?« Thomas hatte das düstere Gefühl, dass Chuck nichts Gutes im Schilde führte. »Vielleicht sollte ich –«
    »Sei einfach still. Wirst es gleich sehen.« Lautlos stieg Chuck auf eine große Holzkiste, die direkt unter dem Fenster stand. Er duckte sich, so dass er nicht von der Person drinnen gesehen werden konnte. Dann reckte er die Hand nach oben und klopfte an die Scheibe.
    »Was für ein Quatsch«, flüsterte Thomas. Das war jetzt garantiert nicht der richtige Zeitpunkt für so einen Streich – Newt oder Alby konnten da drin sein. »Ich will keinen Ärger bekommen!«
    Chuck hielt sich den Mund zu, damit er nicht laut losprustete. Er beachtete Thomas nicht, sondern klopfte noch mal gegen die Scheibe.
    Ein Schatten bewegte sich durch das Licht, dann wurde das Fenster aufgeschoben. Thomas versteckte sich schnell und drückte sich, so gut es ging, flach an die Hauswand. Er konnte nicht glauben, dass er in so einen dämlichen Streich mit hineingezogen worden war. Momentan war er noch unsichtbar, aber er wusste genau, dass derjenige, der da drin war, Chuck und ihn sehen würde, sobald er den Kopf rausstreckte.
    »Wer ist da?«, knurrte der Junge mit rauer Stimme im Badezimmer. Thomas musste einen Japser unterdrücken – es war Gally: Die Stimme kannte er schon ganz gut.
    Ohne jede Vorwarnung schnellte Chuck mit dem Kopf hoch vors Fenster und schrie aus Leibeskräften los. Ein lautes Krachen von drinnen deutete darauf hin, dass der Trick funktioniert hatte – und die Sturzflut von Schimpfworten, die folgte, ließ erkennen, dass Gally alles andere als begeistert war. Eine Mischung aus Scham und Schauder durchströmte Thomas.
    »Ich bring dich um, du Neppdepp!«, brüllte Gally, aber Chuck war bereits von der Kiste gesprungen und rannte zur Lichtung davon. Thomas erstarrte, als er hörte, wie Gally drinnen die Badezimmertür aufriss und hinausstürmte.
    Thomas erwachte aus seiner Erstarrung und rannte seinem neuen – und einzigen – Freund hinterher. Er bog gerade um die Ecke, als Gally laut brüllend wie ein wild gewordenes Raubtier aus dem Gehöft auftauchte.
    Er zeigte auf Thomas. »Herkommen!«, schrie er.
    Thomas ergab sich. Alles deutete darauf hin, dass er gleich einen Faustschlag auf die Nase bekommen würde. »Ich war’s nicht, ich schwör’s«, sagte er. Doch als er den anderen so direkt vor sich sah, merkte er, dass er eigentlich gar nicht so viel Angst vor ihm zu haben brauchte. Gally war weder groß noch stark – wenn es sein musste, konnte Thomas es ganz gut mit ihm aufnehmen.
    »Ach, du warst’s nicht?«, knurrte Gally. Er schlenderte auf Thomas zu und blieb direkt vor ihm stehen. »Und woher weißt du dann, dass du irgendwas nicht warst?«
    Thomas sagte nichts. Es war unangenehm, aber er hatte wenigstens nicht mehr so viel Angst vor dem Typen wie noch ein paar Minuten zuvor.
    »Ich bin kein Volltrottel, Frischling«, spuckte Gally. »Ich hab Chucks fette Fresse am Fenster gesehen.« Er bohrte Thomas den Finger in die Brust. »Aber du entscheidest dich mal besser ganz schnell, wen du als Freund und wen du als Feind haben willst. Ist das klar? Noch ein Scheiß dieser Art – und es ist mir egal, ob das auf deinem Mist gewachsen ist oder nicht – und es fließt Blut. Kapiert, Neuer?« Bevor Thomas etwas erwidern konnte, hatte Gally sich schon abgewandt und ging weg.
    Thomas wollte die ganze Sache nur möglichst schnell vergessen. »Sorry«, murmelte er. Es klang schrecklich dumm.
    »Ich kenne dich«, sagte Gally, ohne sich umzudrehen. »Ich habe dich bei der Verwandlung gesehen und ich werde herausfinden, wer du bist.«
    Thomas sah ihm hinterher, bis er wieder im Gehöft verschwunden war. An viel erinnerte er sich ja nicht, aber er hatte das deutliche Gefühl, dass er noch nie jemanden so wenig hatte leiden können. Er war überrascht, dass er echte Hassgefühle verspürte. Er hasste den Typen wirklich. Als er sich umdrehte, sah er Chuck betreten zu Boden schauen. »Schönen Dank auch, Kumpel .«
    »Tut mir echt leid – wenn ich geahnt hätte, dass Gally da drin ist, hätt ich’s nie gemacht, ehrlich.«
    Zu seinem Erstaunen lachte Thomas. Noch vor einer Stunde hatte er geglaubt, dass er nie wieder dazu fähig sein würde.
    Chuck musterte Thomas und fing schließlich auch an zu grinsen. »Was?«
    Thomas schüttelte den Kopf. »Braucht dir nicht leidzutun. Der … der Strunk hat’s verdient und dabei weiß ich noch nicht mal, was ein Strunk ist. Das war klasse.« Er
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