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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin
Autoren: Nyx Smith
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leise.
    Henriquez und Lemaire verlassen Kirklands Büro und begegnen dabei Detective-Sergeant Paul Zanardi auf seinem Weg hinein. Zanardi sieht fiebrig und aufgeregt aus, aber zu müde und rotäugig, um es offen zu zeigen.
    »Marchese hat gerade angerufen. Er sagt, Bernard Ohara ist gerade durch eine Transparexwand gefallen und hat einen Kopfsprung von seinem Balkon gemacht.«
    Kirkland zögert, dann sagt er: »Glück für ihn.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Kirkland nippt an seinem lauwarmen Soykaf und schüttet den Rest in den Papierkorb hinter sich. »Wir haben gerade ein paar neue Informationen hereinbekommen. Ohara ist unser Mann.«
    Zanardi wirkt verblüfft. »Ernsthaft?«
    Kirkland zieht an seiner Zigarette, lehnt sich zurück, läßt sich das Für und Wider durch den Kopf gehen und sagt dann lächelnd: »Glauben Sie, ich mache über so eine Sache Witze, Zanardi?«

53
     
    Adam Malik geht vorsichtig die Treppe zum verdreckten Foyer des Hauses hinunter, den Gehstock in der einen und eine Aktentasche in der anderen Hand. Der Stock enthält eine kurze Klinge in der Art eines Schwerts, die mit Magie durchdrungen ist, um ihm im Kampf einen kleinen Vorteil zu verschaffen, sollte einmal der unwahrscheinliche Fall eintreten, daß er sich an einer körperlichen Auseinandersetzung beteiligen muß. Der eigentliche Schatz befindet sich in der Aktentasche und ist zur Sicherheit in weichen Samt eingehüllt. Er hat die Form eines riesigen Edelsteins und wiegt vielleicht sieben- oder achthundert Karat. Malik hat bis jetzt nicht einmal einen Bruchteil des Potentials begriffen, das dieses Juwel besitzt, aber er weiß, daß sein Wert unschätzbar ist. Es wird Verlies der Seelen genannt, und die Macht, die es enthält, übersteigt alles, was ihm bisher begegnet ist.
    Als er das Foyer betritt, nimmt in der Mitte des Raumes eine Dunkelheit Gestalt an und schwillt an, um den Raum vollständig auszufüllen. Malik lächelt, denn dies ist die manifeste Form des Meisters, des Geistes, der sich selbst Abbirleth nennt. Malik rührt sich nicht, während sich die Dunkelheit langsam verdichtet, sich um ihn sammelt, ihn erfüllt und eins mit seinem Körper, seinem Geist und seiner Seele wird.
    »Du bist bereit«, sagt der Meister.
    Malik lächelt. »Ja.« Dann kommt ihm ein Gedanke. »Was ist mit dem Wertiger, der unten im Keller herumstolpert. Die Wirkung meines Verwirrungszaubers wird in Kürze erlöschen.«
    »Laß ihn«, sagt der Meister. »Er ist unwichtig... Wir haben jetzt einen neuen Diener...«
    »Ja«, sagt Malik immer noch lächelnd.
    Der neue Diener wartet draußen am Wagen. Er ist ein Ork, eine leere Tafel, was Magie betrifft, und nicht besonders hell. Durch diese beiden Faktoren ist er leicht zu kontrollieren. Er ist körperlich groß und kräftig und hat keine Vorbehalte, jemanden umzubringen. Das macht ihn sehr nützlich und zu einer guten Waffe, einer sehr guten. Er wird niemals so widerstandsfähig gegen Verletzungen sein wie zum Beispiel ein Wertiger, aber in dieser Welt der Gewalt und des Todes wird es ein leichtes sein, ihn zu ersetzen.
    »Und was ist mit Striper?«
    »Mit ihr sind wir ebenfalls fertig...«
    »Ja, natürlich.«
    »Und jetzt gehen wir...«
    Wie der Meister will, so soll es geschehen. Malik ist mehr als froh, aus Philadelphia herauszukommen. Mehr als froh, dem Meister zu gehorchen. Der Meister hat ihm viele Dienste erwiesen und ihn eine Macht schmecken lassen, die das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigt. Eine Macht, die es ermöglicht, den Geist seiner wunderschönen Leandra zu beschwören und sich in der Herrlichkeit ihrer Liebe zu sonnen. Außerdem war es durch die Macht des Meisters so einfach für ihn, die Wertigerin Striper zu kontrollieren, was ihm die Waffe in die Hand gab, mit der er sich an denjenigen rächen konnte, die für den Tod seiner wunderschönen Leandra verantwortlich waren: Neiman, Jorge, Harris und natürlich Ohara.
    Bemard Ohara war der schlimmste von allen. Er war es, der die Abteilung Sonderprojekte mit eiserner Faust geleitet und auf der rituellen Beschwörung bestanden hat, die zu Leandras Tod führte. Ohara hat den Tod mehr als verdient. Der einzige Wermutstropfen an seinem Tod ist die Tatsache, daß er nicht grausamer war. Das Vergnügen des Meisters wäre größer gewesen, hätte Ohara wie die anderen einen außergewöhnlich brutalen Tod gefunden.
    Das Vergnügen des Meisters ist von außerordentlicher Bedeutung, denn ohne die Macht des Meisters wäre Malik nichts, und
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