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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition)
Autoren: Swen Grossmann
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ziemlich bald lesen würde. Sie war seine Absicherung. Falls ihm etwas zustieß, war sie die Einzige, der er zutraute, es mit PSU aufzunehmen.
     
    C hinois hatte Peter Krueger in der Firma nicht mehr angetroffen. Als er weniger als eine halbe Stunde nach seinem Telefonat mit Ginster vor dem Firmengebäude eintraf, stieg Peter Krueger am Haupteingang von Pharmaceutical Solutions Universal gerade in ein Taxi. Chinois war daher nichts anderes übrig geblieben, als dem Taxi quer durch die Stadt bis hierher zu folgen. 
    Während dieser Krueger nun nicht weit von ihm entfernt auf einer Bank saß und mit seinem Laptop arbeitet, schlich er sich leise und unauffällig an ihn heran. Mit jedem Schritt kam er näher. Als er direkt hinter seiner Zielperson stand, drückte er ihr mit geübten Händen blitzschnell einen mit Propofol getränkten Stofflappen auf Mund und Nase. Noch bevor Peter Krueger den beißenden Geruch des Betäubungsmittels wahrnehmen konnte, verlor er das Bewusstsein.
    Claude Boné würde heute Nacht keine Exklusivstory mehr bekommen. 
     

3.    
    L aut Aussage der Meteorologen war der heutige Tag der heißeste Augusttag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Hannah Bachmayer konnte das durchaus nur bestätigen. Die Hitze hatte ihre kleine Dachgeschosswohnung in Köln Porz dermaßen aufgeheizt, dass an Schlaf nicht zu denken war. Nicht nur, dass die Schwangerschaft ihr zu schaffen machte. Jetzt kam auch noch diese unerträgliche Hitze hinzu, die seit Tagen nicht mehr abklingen wollte.
    In einem dünnen Nachthemd lag sie schwitzend im Bett, umarmte ihr Seitenschläferkissen und starrte auf die grün schimmernde LED-Anzeige ihres Radioweckers. Kurz vor zwei Uhr. Verdammt! Morgen musste sie für ein Interview früh aufstehen. Es handelte sich zwar nur um eine Recherche für ihr aktuelles Buch, doch Termin war Termin.
    Sie rollte sich mit ihrem mittlerweile stattlichen Bauch etwas ungelenk zur Seite, um einen Schluck Wasser zu trinken. Als sie die Flasche wieder zurückstellte, gab ihr Smartphone auf dem Nachttisch ein leises „Bing“ von sich, um zu signalisieren, dass eine neue E-Mail eingetroffen war.
    „Auch das noch! Wer schreibt mir denn mitten in der Nacht?“, fragte sich Hannah und überlegte, ob sie um diese Uhrzeit überhaupt nachsehen sollte. Es war wahrscheinlich ohnehin nur Werbung oder Spam. Aber da sie ohnehin nicht einschlafen konnte, war es eine willkommene Ablenkung. Sie griff zum Nachtisch und öffnete die entsprechende App.
    „ Oh…!“, entfuhr es Hannah verdutzt. Das war eine E-Mail von Peter Krueger, ihrem ehemaligen Verlobten. Seit der Trennung vor rund sechs Monaten hatte sie eigentlich kaum noch Kontakt mit ihm. Er war zwar der Vater ihres Kindes, sie hatte jedoch erst nach dem Ende der Beziehung festgestellt, dass sie bereits in der vierten Woche schwanger war und es Peter daraufhin nicht mehr gesagt. Weshalb er nun mitten in der Nacht eine E-Mail mit dem Betreff  „dringend!!“ schrieb, war ihr schleierhaft.
    Hannah richtete sich auf, schaltete die Nachttischlampe ein und öffnete die Nachricht.
     
     
    Von: Krueger, Peter
    An: Bachmayer, Hannah
    Betreff: dringend !!
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    Liebste Hannah,
    ich war ein Vollidiot. Ich habe den Job gekündigt und wünsche    mir nichts sehnlicher, als wieder mit dir zusammen sein zu können. Wenn du magst, komm bitte schnellstmöglich zu mir nach Paris!!!!
    Kuss Peter
     
    P.S.: `Lv matt wa ´logh wuS Hot
     
    Hannah spürte Schweißperlen den Nacken hinunter laufen. Sie ließ die Hand mit dem Telefon sinken. Was sollte sie nun davon halten? Unwillkürlich strich sie mit der Hand über ihren Bauch und spürte den leichten Gegendruck des Babys.
    Ohne irgendeine Vorankündigung dieses Bekenntnis. Eigentlich war sie gerade dabei, mit dem Kapitel Peter endgültig abzuschließen. Sie hatte sich dazu entschieden, das Baby alleine groß zu ziehen. Ohne Vater! Von Peter erwartete sie nichts. Punktum! Die Trennung war zu schmerzlich gewesen, als dass sie alte Wunden erneut aufreißen wollte. Auch wenn sie mit der Schwangerschaft und der Arbeit an ihrem neuen Buch mehr als genug zu tun hatte, gab es in den letzten sechs Monaten durchaus das eine oder andere Rendezvous, das ihr Gewissheit darüber verschafft hatte, dass sie früher oder später eine neue Liebe finden würde.
    „Und was um Himmels Willen sollte überhaupt dieses Kauderwelsch im post scriptum unter der E-Mail“, grübelte Hannah.
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