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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition)
Autoren: Swen Grossmann
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und seine Begleiterin zielten. Ein Mann an der Bugreling hielt ein Megaphon in der Hand.
    Mit einem geschickten Manöver steuerte ihr Skipper das kleine Boot querab an das Schiff der Küstenwache heran, sodass sie sich dahinter in Deckung befanden.
    Hannah fiel ein Stein vom Herzen. Sie ging zu Lennard und umarmte ihn vor Freude.
    „ Wir haben es geschafft. Jetzt geben wir die verfluchten Unterlagen ab und…“, Hannah stockte, weil ihr Mobiltelefon klingelte.
    „ Hallo Hannah, hier ist Claude. Ihr seid gleich in Sicherheit. Unser Chefredakteur hat die Küstenwache informiert. Ein Boot ist zu euch unterwegs.“
    „ Ist schon angekommen“, frohlockte Hannah. „Vielen Dank! Ohne euch wären wir jetzt wahrscheinlich Fischfutter.“
    „ Nicht der Rede wert. Ich würde vorschlagen, wir treffen uns direkt am Hafen Gennevilliers . Macht euch keine Gedanken. Die Küstenwache wird euch nicht behelligen. Der Kommandant ist ein alter Freund unseres Redakteurs und schuldete ihm noch einen Gefallen. Ihr könnt direkt wieder zurück an Land. Die Küstenwache wird sich nur um eure Verfolger kümmern.“
    „ Aha“, Hannah war erstaunt, wie kurz der Dienstweg in Frankreich sein konnte.
    „ Ich bin mit dem Auto in zehn Minuten bei euch und hole euch direkt an der Route Principale du Port ab.“
    „ Alles klar. Ich weiß aber nicht, wie lange wir brauchen, bis wir da sind.“
    „ In Ordnung. Ich warte auf jeden Fall. Übrigens: In der Radaktion ist auch ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. Der ist schon ganz heiß auf eure Geschichte. Könnt ihr uns die Unterlagen vielleicht irgendwie vorab übermitteln?“
    „ Kein Problem, wir haben alles auch elektronisch.“
    „ Bien !“
    Hannah ließ sich eine E-Mailadresse nennen und legte erleichtert auf. Endlich zeichnete sich ein Ende dieser Tortur ab. Bald würde alles publik und in die Hände der Justiz übergeben werden. Am liebsten hätte sie Luc diese Nachricht mitten ins Gesicht geschrien, doch leider war er zu weit entfernt, um sie zu hören.
    Als das Schiff der Küstenwache auftauchte, blieb ihm keine andere Wahl, als die Verfolgung abzubrechen. Anweisungsgemäß hatten er und seine Begleiterin die Waffen gesenkt und warteten nun mit erhobenen Händen rund zweihundert Meter entfernt darauf, was die Küstenwache mit ihnen vorhatte.
    Hannah erkannte auch auf die Entfernung Lucs wutverzerrtes Gesicht. Plötzlich konnte sie nicht anderes. Aus einem inneren Drang heraus hob sie die rechte Hand und zeigte ihm den Mittelfinger.
    Domino stand direkt hinter Luc und schien zu lächeln. Auf die Distanz konnte Hannah das jedoch nicht genau erkennen. Sehr wohl sah sie jedoch, dass die Frau unversehens in Ihre Hosentasche griff und ein Handy hervorholte.
    Die Männer der Küstenwache riefen nervös und lauthals herüber, dass sie ihre Hände gefälligst oben lassen sollte. Diese Aufforderung ignorierte sie aber geflissentlich und nickte stattdessen zu dem, was der Anrufer ihr mitteilte.
    Kurz darauf warf sie das Handy einfach über Bord. Die Soldaten der Küstenwache wirkten beruhigt. Den Bruchteil einer Sekunde später zog die Frau, die in ihrer engen schwarzen Motorradkluft etwas von einer Superheldin hatte, ein Messer und schlitzte Luc blitzschnell die Kehle von einem Ohr bis zum andern auf. Blut spritzte in Fontänen aus der zerfetzten Halsschlagader. Mit weit aufgerissenen Augen drangen gurgelnde Geräusche aus dem durchtrennten Kehlkopf. Noch bevor die Männer der Küstenwache auch nur einen Schuss auf die Frau abfeuern konnten, schubste sie Luc ins Wasser und sprang wieselflink hinterher.
    Die Soldaten brüllten wild durcheinander. Zwei Männer sprangen ebenfalls über Bord und versuchten Luc zu retten. Doch wie sich später herausstellte, sollte dieser Versuch ebenso erfolglos bleiben, wie die Suche nach der Mörderin. Wie Hannah später erfuhr, war Luc bereits tot, als man ihn an Bord des Patrouillenbootes brachte. Die schwarz gekleidete Frau blieb trotz Großfahndung der Polizei spurlos verschwunden.
    Angewidert von der schrecklichen Szenerie drehte sich Hannah um und verbarg ihr Gesicht an Lennards Schulter.
    „ Ein toter Zeuge redet nicht“, sagte Lennard.
    „ Wie bitte?“
    „ Na, glaubst du etwa, das ist ein Zufall? Wenn Luc festgenommen worden wäre und alles gestanden hätte, dann müsste die Staatsanwaltschaft Peters Unterlagen für eine Mordanklage gegen die Verantwortlichen bei PSU überhaupt nicht mehr verwenden.“
    Hannah nickte. Mit Luc war ein
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