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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition)
Autoren: Swen Grossmann
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Funkloch.
    „ Was? Der Empfang ist gestört. “
    „ Wir fahren mit einem Boot gerade über die Seine und werden verfolgt!“
    „ Peter ist tot!“ Claude wusste nicht, wie er das Thema ansprechen sollte, ohne dass es wie ein Schlag ins Gesicht wirken würde. Also entschied er sich, es einfach zu sagen.
    Hannah Bachmayer gab keine Antwort.
    „Ein Autounfall. Die Polizei geht zwar von einem Unfall aus, doch die Spuren lassen auch eine andere Möglichkeit zu.
    „ Es war Mord!“ Hannahs Stimme klang quäkend heiser.
    „ Wäre möglich.“
    „ Ich weiß es! In den Unterlagen hat Peter Beweise dafür gefunden, dass PSU bei der Entwicklung des Impfstoffs illegale klinische Studien in einem Dorf in Afrika durchgeführt hat. Dabei wurde Einheimische gezielt mit HIV infiziert und sogar deren Tod in Kauf genommen.“
    Der absolute Hammer. In Claudes Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er musste unbedingt Emil Damme anrufen. Als erfahrener Nachrichtenproduzent wusste er bestimmt, was zu tun war und wie man Hannah Bachmayer helfen konnte. Emil hatte Kontakte in ganz Paris. Wenn es jemanden gab, der ihnen helfen konnte, dann er. Und für die Aussicht auf diese Story würde er nicht davor zurückschrecken, jeden Gefallen einzufordern, den er noch in Petto hatte.
    „Sicher?“
    „ Peter hat Akten kopiert, die alles beweisen: Das Projekt, die Beteiligten, Ergebnisse…einfach alles!“
    „ Geben Sie mir etwas Zeit. Ich muss einen Kollegen anrufen, der weiß, wie wir euch aus der Schusslinie kriegen und…“
    Er wurde abrupt unterbrochen.
    „Schnell…bitte. Ich weiß nicht, wie lange wir noch durchhalten, bevor die uns kriegen.“
    „ Fünf Minuten!“
     
    Claude legte auf und rief Emil an, der bei seiner Schilderung beinahe einen Nervenzusammenbruch erlitt.
    „ Das wird die Enthüllung des Jahrzehnts. Damit räumen wir jeden Konkurrenten aus dem Weg und heimsen jeden Journalistenpreis im Frankreich ein.“
    „ Aber nicht, wenn unsere Informanten vorher getötet werden…“, unterbrach Claude die Träumerei seines Chefredakteurs.
    „ Äh…ja…richtig.“ Er hielt kurz inne und überlegte.
    „ Hast du die Beweise gesehen?“
    „ Nein.“
    „ Aber du vertraust dieser Madame Bachmayer?“
    „ Ich habe keine Zweifel an ihrer Geschichte.“
    „ D´accord. Ich habe einen alten Freund bei der Küstenwache. Ich werde ihn bitten, das Boot unserer Freunde zu suchen und abzusichern. Mit einem Patrouillenboot der Küstenwache werden sich die Ganoven bestimmt nicht anlegen wollen.“
    Claude wusste, dass Emil ein solches Ass im Ärmel haben würde. Die Küstenwache! Besser konnte es doch gar nicht laufen.
    „Außerdem rufe ich bei PSU an und klopfe dort mal ein bisschen auf den Busch. Ich wette ein Jahresgehalt darauf, dass man ausgesprochen hellhörig auf Vorwürfe wie Mord, illegale klinische Tests und Vertuschung reagieren wird. Der oder die Verantwortlichen werden ihre Laufburschen hundertprozentig sofort zurückpfeifen, verlass dich drauf.“
    „ Also ehrlich Chef, dir macht keiner etwas vor!“
    Geschmeichelt von dem Kompliment fügte Emil hinzu, dass Claude unverzüglich Hannah Bachmayer anrufen möge, um sie über den Plan zu unterrichten.
    „Wir müssen jetzt schnell handeln, verstanden? Nach dem Anruf bewegst du deinen Hintern sofort in die Redaktion. Wir müssen die Sendung vorbereiten. Falls möglich, soll dir Madame Bachmayer die Unterlagen irgendwie vorab zukommen lassen. Und wenn sie dir alles vorliest und du es abtippen musst, verstanden?“
    „ Alles klar!“
    Das Gespräch war beendet und beide Männer wussten, was sie zu tun hatten.
     
    C apitaine Patrice Morel stand auf der Brücke seines Patrouillenbootes „ François Mitterrand “ und hörte sich an, was sein alter Freund und ehemaliger Arme-Kamerad ihm berichtete.
    „ Emil, ich würde dir ja wirklich gerne helfen, aber ich kann meine Streife hier nicht einfach abbrechen, um diesem Boot zu helfen.“
    „ Ich habe dich nie um einen Gefallen gebeten Patrice, obwohl du mir weiß Gott mehr als einen schuldest.“
    „ Richtig, aber…“
    „ Wir müssen Hannah Bachmayer und ihren Begleiter in Sicherheit bringen. Die Polizei ist irgendwie in die ganze Geschichte verstrickt. Der offizielle Weg ist damit zu gefährlich.“
    Patrice Morel seufzte. Er würde sich große Schwierigkeiten einhandeln, wenn er seine Befehle bewusst ignorierte und nach Norden fuhr, um ein kleines Boot zu suchen, das angeblich beschossen wurde. Gleichwohl wusste er
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