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Die Asche der Erde

Die Asche der Erde

Titel: Die Asche der Erde
Autoren: Eliot Pattison
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sanfterer Stimme hinzu. »Das Rezept wurde von Jonah entwickelt, kurz vor seinem Tod.Wir werden eine Etage des Krankenhauses für diese Patienten bereitstellen. Deine Sarah bekommt dort ein Bett.«
    Hadrian hatte sich flüsternd bei Jonah entschuldigt, als er das Brett von der Wand des Gewölbes genommen und dahinter die vollständige Formel des Gegenmittels gefunden hatte. Schon bei seinem ersten Besuch war ihm aufgefallen, wie neu die Tafel wirkte. Inzwischen war er überzeugt, dass Jonah das Zitat von Dylan Thomas aufgehängt hatte, nachdem er Zeuge geworden war, wie das Licht in den Augen des Süchtigen bei der Mühle erlosch. Das Gegenmittel war seine Waffe zur Abwehr der Verbrecher gewesen, und am Ende sollte seine Hoffnung sich bewahrheiten. Emily hatte die Zusammensetzung des Mittels sofort begriffen, als Hadrian ihr aufzeigte, wie das Rezept zu lesen war. N stand für Nieswurz, ALR für Alraune, SS für Salomonssiegel und TS für Traubensilberkerze.
    Emilys Worte ließen Buchanan für eine Weile verstummen.
    »Welche Abgesandte?«, fragte er dann und schaute zu den Schatten am anderen Ende des Raumes.
    »Die neue Vorsitzende des Tribunals.« Emily winkte sie heran. Nelly trat mit Jori vor.
    Buchanan sprang auf. »Sie ist eine verurteilte Mörderin!«
    »Sie kann Rechtsmittel einlegen. Du kennst das Gesetz, denn du hast es selbst verfasst, als der Rat noch unter deiner Kontrolle stand. Der Rat befindet über den Einspruch. Wir haben die Beweise gehört. Sie hat niemanden ermordet. Sergeant Waller hat das Geständnis des wahren Täters gehört, bevor er gestorben ist. Möchtest du, dass wir deine Belastungszeugen aus dem Prozess erneut vorladen, um zu überprüfen, ob sie bei ihren Aussagen bleiben?«
    Buchanan setzte sich wieder. Hadrian erhob sich und blieb am Ende des Tisches stehen. »Es gibt immer noch ein letztesfehlendes Puzzlestück«, sagte er. »Nämlich die Person, die alles in Carthage möglich gemacht hat, die in der Lage war, für strikte Geheimhaltung zu sorgen und den Drogendealern freie Hand zu lassen. Ich rede von demjenigen, der für Jonahs Ermordung und später für Nellys Flucht aus dem Gefängnis gesorgt hat. Die Verschwörer von außerhalb hätten ohne die Beteiligung eines ranghohen einheimischen Komplizen nichts ausrichten können.«
    »Fletcher ist tot, das habt ihr selbst gesagt«, erwiderte Buchanan mit tonloser Stimme. »Wir haben ihn beobachtet. Wir wussten, was vor sich ging. Kenton hat die Überwachung geleitet. Er hat mich über alles auf dem Laufenden gehalten. Das geheime Tagebuch. Signale an Bäumen, geheime Boote bei Tagesanbruch. Schmuggel und Schwarzmarktgeschäfte – das ist alles, woran Fletcher interessiert war.« Er lächelte humorlos. »Und Fletcher ist tot«, wiederholte er.
    Hadrian und Jori sahen sich an. Sie hob warnend beide Augenbrauen, als hätte sie die Lüge irgendwie vorausgeahnt. Er atmete tief durch und wandte sich an Buchanan. »Ich habe einen der Drogendealer endlich so weit, dass er reden will. Verständige die Polizei. Er und ich treffen uns heute bei Sonnenuntergang, bei der Lagerhöhle der Schmuggler.«
     
    Der Pfad, der sich um den hohen Felsvorsprung wand, war seit dem letzten Schneefall nicht benutzt worden. Hadrians Stiefel knirschten laut in der windstillen Luft. Er blieb am äußersten Punkt der Kurve stehen und ließ den Blick über die Landschaft schweifen. An dem alten Signalbaum hingen immer noch rote Stofffetzen. Die Trupps, die an der neuen Eisroute nach New Jerusalem arbeiteten und Sand und Stroh auslegten, um den Pferdefuhrwerken die Überfahrt zu erleichtern, eilten zurück in die Stadt. Auf dem Friedhof waralles ruhig. Nur eine einzelne Gestalt in einem roten Mantel kniete an Jonahs Grab.
    Dax hatte an jenem Nachmittag auf Hadrian gewartet und war dann gemeinsam mit ihm zu Hamadas Scheune gegangen. Der alte Mann hatte sie voll neuer Tatkraft begrüßt und mit einem der Ausgestoßenen bekannt gemacht, die das Getreide über das Eis gebracht hatten. Nelly hatte den graubärtigen Professor geschickt, um die Errichtung einer neuen Bibliothek in New Jerusalem zu erörtern. Dax hatte Hamada gebeten, er möge sich setzen. Dann hatte er ihm feierlich das fehlende Buch überreicht. Hamada konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln. Er schien zehn Jahre jünger geworden zu sein.
    »Ich schätze, Sie halten mich für einen Narren, weil ich das alte Telefon in sein Grab gelegt habe«, sagte der Junge, als sie das Gelände verließen. »Ich
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