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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian
Autoren: Maggie Furey
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daß er jemals wieder aufstehen würde. Aber verloren und erschöpft, wie er war, weigerte er sich doch, aufzugeben. »Was für ein armseliges Zerrbild eines Kriegers bist du bloß!« stachelte er sich selbst an, um die Angst auszulöschen, die sich in seine Brust gesenkt hatte und die viel kälter war als der Schneesturm draußen. »Aurian braucht dich! Nein, bei den Göttern – wenn das hier wirklich zu Ende ist, dann wirst du auf deinen Füßen sterben, auf der Suche nach Aurian!«
    Für kurze Zeit war er aus dem Wald heraus gewesen, aber jetzt war er wieder mittendrin und taumelte wie ein Betrunkener auf unsicheren Beinen daher. Das Gehen war leichter hier – die Bäume brachen die Kraft des Windes, und Forral konnte ihre Äste benutzen, um sich festzuhalten. Und den Göttern sei Dank – das da vor ihm mußte Eilin sein. Er konnte ihr schimmerndes Licht zwischen den Baumstämmen tanzen sehen. »Eilin!« schrie er mit aller Kraft, die er seinen keuchenden Lungen abringen konnte. Zur Hölle mit dem dummen Frauenzimmer – warum hörte sie ihn nicht? »Eilin!« Aber sie bleib nicht stehen – und Forral, der Angst hatte, sie wieder zu verlieren, hatte keine andere Wahl, als dem unheimlichen Glühen zu folgen. Plötzlich hatte er den Waldrand erreicht – und dort vor ihm waren plötzlich zwei Lichter, die Seite an Seite unstet durch den wirbelnden Schnee flackerten.
    »Forral!«
    Er hörte die Stimme der Magusch. Als der Schwertkämpfer auf sie zutaumelte, glitt er aus und stürzte abermals. Als er sich mühsam aus dem Schnee erhoben hatte, beugte sich Eilin sich über ihn, und die beiden Lichter waren irgendwie eins geworden. Nach einem Schluck aus Eilins Flasche fühlte Forral sich schon ein wenig besser. »Dem Himmel sei Dank für das da«, murmelte er. »Einen Augenblick lang habe ich schon doppelt gesehen! Hast du sie gefunden?«
    »Nein – aber ich weiß, daß sie ganz in unserer Nähe sein muß. Kannst du jetzt weitergehen?«
    Forral nickte. »Aurian«, rief er verzweifelt und versuchte, mit seiner Stimme den tosenden Sturm zu übertönen. Aber das – das war nicht der Wind! Durch den Schneesturm drang das entsetzliche Heulen eines Wolfes, unheimlich und triumphierend. Forral blieb stehen, wie versteinert vor Entsetzen. »Nein!« flüsterte er.
    Eilin zog an seinem Arm, und ihr Gesicht leuchtete vor Freude. »Sie haben sie gefunden!« rief sie.
    Forral zuckte zusammen. Bei den Göttern, hatte sie nun wirklich und wahrhaftig den Verstand verloren? Haßte sie ihr Kind wirklich so sehr? Grenzenlos angewidert hob er seine Faust, um sie niederzuschlagen.
    »Forral, nein!« schrie Eilin. »Das sind Aurians Wölfe – ihre Freunde! Ich habe sie gerufen, um nach ihr zu suchen!«
    Verblüfft senkte Forral langsam seinen Arm. Die Wölfe heulten wieder. »Schnell«, sagte Eilin.
     
    Während er ein wachsames Auge auf die gewaltigen grauen Gestalten hielt, die ihn jetzt umringten, hob Forral den leblosen Körper Aurians aus dem Schnee und fühlte ihr mit kältesteifen Fingern den Puls. »Sie lebt!« Er hätte vor Erleichterung weinen können, aber das mußte warten. »Wir müssen uns beeilen. Findest du den Weg zurück?«
    »Ich finde immer meinen Weg nach Hause«, gab die Magusch zurück. Sie kämpfte sich mit ihrem Maguschlicht an der Hand an seiner Seite durch den Schnee, gefolgt von etwa einem Dutzend magerer, zottiger Wölfe, die sich um das Kind geschart und es mit der Wärme ihrer Körper am Leben gehalten hatten. Nicht ein einziges Mal ließen die Tiere Aurians reglose Gestalt aus den Augen.
    Als Forral den Turm betrat, folgten die Wölfe ihm entschlossen hinein. Dann hielten sie sich jedoch ein wenig abseits, während sie zusahen, wie er und Eilin Aurian die nassen Kleider abstreiften und sie auf ein provisorisches Bett in der Nähe des Ofens legten. Schließlich wickelten sie sie in jede Decke und jedes Laken, das sie finden konnten. Während Eilin Wasser auf den Herd setzte, blieb Forral bei dem Kind sitzen und strich ihm mit zitternder Hand die feuchten Locken aus dem bläulichen Gesicht. »Kannst du nicht irgend etwas tun?« fragte er schließlich ungeduldig.
    »Ich bin bereits dabei!« Eilin ließ den Topf mit einem lauten Knall auf den Herd krachen, und Wasser zischte auf, als es über die heiße Fläche rann. Dann bedeckte die Magusch ihr Gesicht mit den Händen und brach in Tränen aus.
    »Dafür ist es jetzt zu spät«, sagte Forral brutal. »Sobald es ihr gutgeht – wenn es ihr überhaupt
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