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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
Autoren: Erich Weidinger
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aber, Seth, geh zu deinem Vater Adam, denn seine Lebenszeit ist voll. Noch sechs Tage, dann wird die Seele aus seinem Leib gehen, und wenn das geschehen, wirst du große Wunder sehen am Himmel, an der Erde und an den Himmelsleuchten. Nachdem er dies gesagt, ließ Michael sogleich von Seth ab. Eva und Seth kehrten zurück. Und sie brachten Wohlgerüche mit: Narde, Sa fran, Kalmus und Zimt. 44Als nun Seth und seine Mutter zu Adam gelangten, erzählten sie ihm, ein Tier, die Schlange, habe Seth gebissen. Da sprach Adam zu Eva: Was hast du getan! Große Plage hast du über uns gebracht, Vergehen und Sünde über unser ganzes Geschlecht! Und das, was du getan, >berichte meinen Söhnen< nach meinem Tode; denn, die von uns erstehen, werden von der Arbeit nicht befriedigt, sondern matt werden, uns verfluchen 11
    und sagen: Alle Übel haben unsere Eltern über uns gebracht, die von Anbeginn waren! Als Eva dies hörte, hub sie an zu weinen und zu seufzen.

    Evas Erzählung vom Sündenfall.
    15Da spricht Eva zu ihnen: Hört, alle meine Kinder und Kindeskinder! Ich will euch erzählen, wie uns der Feind verführt hat. Als wir das Paradies, jedes von uns beiden den von Gott ihm zugewiesenen Teil bewohnten (ich bewachte als meinen Bezirk den Süden und Westen), da ging der Teufel in Adams Bezirk, in dem die männlichen Tiere waren. Gott hatte nämlich die Tiere auf uns verteilt; alle männlichen hatte er eurem Vater, mir aber die weiblichen gegeben, und jedes von uns hütete das Seine. 16Und der Teufel sprach zur Schlange: Auf, komm her zu mir; ich will dir etwas sagen, davon du Nutzen haben wirst! Da kam die Schlange zu ihm, und der Teufel spricht zu ihr: Ich höre, du bist klüger als alle anderen Tiere; ich kam nun, dich kennen zu lernen, da fand ich dich größer als die anderen Tiere ... Gleichwohl betest du den weit Geringeren an! Warum ißt du vom Unkraut Adams und seines Weibes und nicht vielmehr von der Frucht des Paradieses? Auf, wohlan, wir wollen es dahin bringen, daß er wegen seines Weibes aus dem Paradiese getrieben werde, wie auch wir seinetwegen vertrieben worden sind. So spricht die Schlange zu ihm: Ich fürchte, der Herr wird über mich in Zorn geraten. Spricht der Teufel zu ihr: Fürchte dich nicht!
    Werde nur mein Gefäß, so will ich durch deinen Mund ein Wort reden, womit es dir gelingen soll, ihn zu verführen.
    17Und alsbald hing sich die Schlange an die Mauer des Paradieses. Um die Stunde, da die Engel Gottes hinaufkamen, Gott anzubeten, nahm der Satan Engelsgestalt an und lobsang Gott wie die Engel. Und >er< bückte sich über die Mauer, daß ich ihn erblickte gleich einem Engel.
    Da spricht er zu mir: Bist du Eva? Und ich sprach zu ihm: Ja, ich bins. Da spricht er zu mir: Was tust du im Paradies? Und ich sprach zu ihm: Gott hat uns eingesetzt, es zu bewachen und von ihm zu essen. Der Teufel antwortete mir durch den Mund der Schlange: Ihr tut gut daran, aber ihr eßt nicht von allen Bäumen! Und ich sage zu ihm: Doch, wir essen von allen Bäumen, nur einen allein ausgenommen, der inmitten des Paradieses steht, betreffs dessen Gott uns verboten hat, von ihm zu essen, »sonst werdet ihr Todes sterben! « 18Da spricht die Schlange zu mir: So wahr Gott lebt, ich bin euretwegen betrübt, weil ihr unvernünftig seid wie Vieh. Ich will euch nämlich nicht in Unkenntnis lassen, sondern - auf, wohlan, höre auf mich und iß, so wirst du den Wert des Baums wahrnehmen! Ich aber sprach zu ihr: Ich fürchte, Gott wird über mich in Zorn geraten, wie er uns gesagt hat. Und er spricht zu mir: Fürchte dich nicht; denn sobald du ißt, werden dir die Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Götter in der Erkenntnis dessen, was gut und was böse ist. Gott aber, der dies weiß, daß ihr ihm gleich werden würdet, hat nur aus Neid zu euch gesagt: Ihr dürft nicht von ihm essen! Du aber betrachte den Baum, so wirst du große Herrlichkeit um ihn sehen. Da betrachtete ich den Baum und sah große Herrlichkeit um ihn. Ich sprach aber zu ihr: Er ist lieblich für die Augen anzusehen! Doch fürchte ich mich, von seiner Frucht zu nehmen. Da spricht sie zu mir: Wohlan, ich will dir davon geben, folge mir! 19Ich öffnete ihr nun, und sie trat hinein ins Paradies und ging vor mir her. Nachdem sie eine kleine Strecke Wegs gegangen war, wandte sie sich um und sprach zu mir: Es reut mich wieder, ich will dir lieber nicht davon zu essen geben! Das sagte sie aber nur in der Absicht, mich vollends zu berücken und ins Verderben zu stürzen.
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