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Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Titel: Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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fragte sich nur, wer das wohl sein konnte. Diese wahnsinnige Wiedergeburt von William Delaney, die da irgendwo in den Straßen Londons umherschlich und vielleicht schon seinem nächsten Opfer auflauerte, kam wohl in Frage. Und das beruhigte Lynne ein wenig.
    Schließlich hatte sie ja eine Geheimnummer und woher sollte Bill diese schon wissen? Nein, das war zu unwahrscheinlich.
    Andererseits - auch so eine Geheimnummer war kein unüberwindbares Hindernis. Und wer konnte schon dafür garantieren, daß all diejenigen, die diese Nummer kannten, auch wirklich dichtgehalten hatten.
    Lynne zog sich aus und ging ins Bett.
    Aber sie fand keinen Schlaf.
    Die heutige Sendung hatte sie einfach zu sehr aufgewühlt.
    Und dann ging erneut das Telefon. Ich werde nicht abnehmen!
    war Lynne entschlossen. Sie wartete ab. Es klingelte genau achtmal, dann verstummte der Apparat.
    Es war früher morgen, als das Telefon sie erneut weckte.
    Lynne ging ran, schließlich konnte es um diese Zeit auch ein wichtiger Anruf sein. Wieder war nur das Atmen des Unbekannten zu hören.
    Lynne war einige Augenblicke lang im Zweifel, was sie tun sollte. Die Versuchung war groß, den Hörer gleich wieder auf die Gabel zu knallen oder dem Unbekannten gehörig die Meinung zu sagen. Aber dadurch würde sie kein bißchen mehr wissen, als zuvor.
    Sie wartete geduldig.
    "Lynne?" fragte dann eine dumpfe Stimme. Eine Stimme, deren verfremdeten Klang Lynne inzwischen nur zu gut wiedererkannte. Es war, als ob eine kalte Hand sich ihr auf den Rücken legte.
    "Bill", stellte sie kühl fest. "Oder soll ich besser Mr.
    Delaney sagen?"
    Auf der anderen Seite herrschte zunächst Schweigen.
     
    "Ich werde weiter töten", erklärte er und in seiner Stimme war ein eigentümliches, irres Vibrieren. "Ich kann es nicht verhindern, Lynne, es passiert einfach so..."
    Lynne schluckte.
    "Wie kommst du an meine Telefonnummer?"
    "Das ist doch unwichtig."
    "Für mich nicht."
    Er schwieg eine Weile. Im Hintergrund war das Geräusch eines Wagens zu hören. Es hörte sich an wie Lastwagen.
    Jemand klopfte gegen eine Glasscheibe. Von der Akustik her rief Bill wieder aus einer Telefonzelle heraus an.
    "Ich muß jetzt Schluß machen", ächzte er dann.
    "Bill! Du mußt dir helfen lassen!"
    "Nur noch eins Lynne: übermorgen."
    Wie ein Blitz durchzuckte dieses Wort Lynnes Gehirn.
    Übermorgen. "Was soll das bedeuten?"fragte sie mit erstickter Stimme, aber sie ahnte es längst.
    "Übermorgen, Lynne. Übermorgen werde ich wieder töten."
    Damit legte er wieder auf.
    *
    Lynne zögerte nicht lange. Sie zog sich schnell ein paar Sachen über und fuhr dann zu Scotland Yard, wo sie Chief Inspector McGill in dessen Büro aufsuchte, um ihm in kurzen Worten mitzuteilen, was geschehen war.
    McGill runzelte die Stirn.
    "Und das hat er genau so gesagt?" vergewisserte er sich, wobei in seinem Gesicht so etwas wie Unglauben zu lesen war.
    "Ja. Übermorgen werde ich wieder töten."
    "Gut", murmelte er. "Ich danke Ihnen sehr. Glauben Sie, daß er noch mal versucht, bei Ihnen anzurufen?"
    "Vielleicht."
    "Hätten Sie etwas dagegen einzuwenden, wenn wir Ihr Telefon anzapfen?"
    Lynne schüttelte den Kopf.
    "Nein, natürlich nicht. Wenn Sie dadurch etwas herausfinden... Wenn ich nach der Akustik gehe, dann war der letzte Anruf wieder aus einer Telefonzelle."
    McGill nickte düster. "Der Kerl ist vorsichtig. Und Sie können sich nicht erklären, woher er Ihre Geheimnummer hat?"
    "Nein. Aber er muß sie haben."
    "Dann passen Sie in Zukunft gut auf sich auf, Miß Davis!"
    "Glauben Sie, daß der Kerl es auf mich abgesehen haben könnte?"
    McGill zuckte die Achseln. "Ich weiß es nicht. Zumindest sieht er Sie als Ansprechpartner. Wir werden verstärkt Poli-zeistreifen in der Nähe Ihrer Wohnung patrouillieren lassen."
    "Das beruhigt mich sehr", erwiderte Lynne sarkastisch.
    McGill machte eine Geste der Ohnmacht. "Seien Sie nicht ungerecht! Wir tun, was wir können."
    "Natürlich."
    Als Lynne wieder in ihrem Wagen saß, überlegte sie, was sie tun sollte. Sie konnte nicht einfach die Hände in den Schoß legen und abwarten. Das hielt sie nicht aus.
     
    Außerdem hatte sie das Bedürfnis, mit jemandem darüber zu reden. Mary, ihre beste Freundin war für ein paar Tage in Schottland, wo sie Aufnahmen für einen Versandhauskatalog machte. So blieb nur Jack. So, wie sie ihn bisher kennengelernt hatte, würde er sicherlich Verständnis dafür haben.
    Selbst wenn sie ihn bei der Arbeit stören mußte.
    Bei der nächsten
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