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Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Titel: Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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sie sich dann selber.
    Schließlich gab es auch näherliegende Erklärungen dafür, daß Jack ihre Geheimnummer besaß. Ihre Freundin Mary zum Beispiel, durch die sie beide sich kennengelernt hatten.
    Aber ein gewisser Zweifel blieb...
    *
    Betäubt ließ sie sich in einen der Sessel fallen. Wie konnte der Anrufer wissen, wo sie sich befand. Offenbar beobachtete Bill sie ständig.
    Es war gespenstisch.
    Ein paar Minuten vergingen, dann tauchte Jack wieder auf.
    "Alles in Ordnung", meinte er und runzelte dann die Stirn, als er Lynne so da sitzen sah. "Was ist los?" Jack setzte sich zu ihr.
    Lynne sah zu ihm hinüber und registrierte, daß er dunkle Hosen trug, so wie der Anrufer unten aus der Telefonzelle.
    "Es hat gerade jemand angerufen", sagte sie, fast tonlos.
    "Ich bin drangegangen, vielleicht hätte ich das nicht tun sollen..."
    "Wer war es?" fragte Jack eindringlich.
    "Der Verrückte. Dieser Mann, der glaubt, er sei William Delaney... Er weiß, daß ich hier bin. Er sagte, er wüßte alles über mich."
    Jacks Gesicht blieb unbewegt.
    "Er beobachtet dich, Lynne."
    "Scheint so."
    "Vielleicht solltest du für eine Weile aus London verschwinden..."
    "Daran habe ich auch schon gedacht."
    "Ich kenne jemanden, der ein Landhaus in Kent besitzt.
    Vielleicht..."
    "Jack", unterbrach sie ihn und erhob sich dabei. Sie wich vor ihm zurück. Sie deutete auf das Bücherregal. "Du interessierst dich sehr für Wiedergeburt und alles, was damit zusammenhängt, nicht wahr?"
    Jack hob die Schultern. "Ja, aber..."
    "Hast du mal eine Reinkarnationstherapie mitgemacht?" Lynne hatte einfach ins Geratewohl gefragt und war dabei ihrem Instinkt gefolgt. Sie hoffte so sehr, daß sie sich irrte.
    Aber diese Hoffnung wurde nicht erfüllt.
    Jack nickte leicht.
    "Ja", sagte er. Er erhob sich ebenfalls, kam ein paar Schritte auf sie zu. "In meinem Job hat man eine Menge Streß, wie du dir sicher denken kannst. Manchmal wochenlang hintereinander Sechzehnstundentage, dann der ständige Zwang, etwas Kreatives auszuspucken. Ich war ausgebrannt und da habe ich es eben mal damit probiert."
    "Wie hieß der Therapeut?"
    "Ein Dr. Ray Morgan. Da stehen ein paar Bücher von ihm...
    Er hat mich in frühere Leben versetzt..."
    Lynne hob das Kinn. "Was warst du in deinen früheren Leben?"
    "Warum interessiert dich das?"
    Jacks Stimme klirrte auf einmal wie Eis. Sie schien einen wunden Punkt erwischt zu haben. Er machte noch einen Schritt auf sie zu. Dann wischte er sich mit der Hand über das Gesicht. Er wirkte recht in sich gekehrt. "Das kann nur verstehen, wer es selbst erlebt hat, Lynne", flüsterte er. Seine Lippen bewegten sich beim Sprechen kaum. "Ich war viele", sagte er. "Viele verschiedene Gesichter, Männer, Frauen, manchmal bin ich schon im Kindesalter gestorben oder am Galgen..."
    "So wie Delaney!" stellte Lynne flüsternd fest. Und über den war ja sowohl Jack als auch der geheimnisvolle Bill hervorragend informiert gewesen.
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto stärker wurde wieder der Verdacht. Sie wollte es nicht glauben, alles in ihr sträubte sich gegen den Gedanken, daß ausgerechnet der Mann, in den sie sich bis über beide Ohren verliebt hatte, ein wahnsinniger Mörder war...
    Oder das Phantom aus einem anderen Leben.
    Jack blickte sie an.
    Seine Augen blitzten und Lynne erschrak unwillkürlich.
    Der Mann, der ihr vor wenigen Minuten noch so nahe gewesen war, erschien ihr auf einmal sehr fremd. Als ob ein anderer jetzt durch seine Augen schaut, ging es der jungen Frau durch Kopf.
    "Vielleicht ist es besser, wenn ich jetzt gehe", meinte sie. In ihrem Inneren setzte sich indessen alles zu einem Bild zusammen. Schon das erste Zusammentreffen mit Jack war kein Zufall gewesen, das hatte er selbst zugegeben.
    "Was ist los, Lynne?"
    "Ich bin wohl nur etwas durcheinander."
    Er ging auf sie zu, faßte sie bei den Schultern. Aber dieselbe Berührung, die sie sonst als so angenehm empfunden hatte, ließ sie jetzt frösteln.
    "Ich rufe dich an", versprach sie, ging an ihm vorbei. Sie erreichte die Wohnungstür und versuchte, sie zu öffnen.
    Sie war verschlossen.
    *
    "Lynne!"
    Es war Jacks Stimme.
    Sie klang irgendwie dumpf. Lynne versuchte indessen noch einmal, die Tür zu öffnen. Panik stieg in ihr auf und schnürte ihr die Kehle zu. Sie begann verzweifelt, den Tür-knauf hin und her zu gehen.
    "Laß mich raus!" rief sie.
    Es war fast ein Schrei.
    "Lynne!" Jack kam auf sie zu. Seine Arme waren ausgebreitet, wirkten aber jetzt eher wie eine
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