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Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Titel: Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Sache gänzlich entglitt.
    "Aber ich bin nicht auf den Kopf gefallen!" hörte sie den Anrufer krächzen. "Nein, das bin ich nicht, ich..." Eine kurze Pause entstand, dann fragte er: "Haben dir übrigens die Rosen gefallen?" Ein irres Lachen folgte. Dann machte es klick und das Gespräch war unwiderruflich zu Ende. Und Lynne fühlte sich, als hätte ihr so eben jemand voller Wucht ein Brett vor den Kopf geschlagen.
     
    *
    Es dauerte nicht lange und im Sender war der Teufel los. Ein halbes Dutzend Beamten von Scotland Yard waren da und vernahmen alle Beteiligten.
    Der Mann, der die ganze Aktion leitete, hieß McGill und war Chief Inspector. Er war klein, rundlich und trug einen ziemlich unmodernen Mantel mit Fischgrätmuster.
    Die Sendung war aufgezeichnet und McGill hatte sich das Band - soweit es den Anrufer betraf, der sich Bill genannt hatte - schon dreimal angehört.
    "Dieser Mann hat zweifellos einen Mord angekündigt", meinte er düster. "Und wie es scheint, gibt es nichts, was man dagegen tun kann, daß er seine Wahnvorstellungen in die Tat umsetzt..."
    "Vielleicht ruft er nochmal an", meinte Lynne.
    Der Chief Inspector nickte.
    "Eine schwache Hoffnung", gestand er ein. "Aber möglich wäre es durchaus. Wir werden eine Fangschaltung legen, sofern Sie nichts dagegen haben."
    "Gut."
    Lynne lief auf und ab und rieb sich dabei nervös die Hände.
    "Es ist ein scheußliches Gefühl, so dasitzen zu müssen, zu wissen, daß etwas Schreckliches passiert und nichts tun zu können."
    McGill zuckte die Achsel.
    "Vielleicht haben wir Glück und es handelt sich nur um einen Wichtigtuer, der auf sich aufmerksam machen will..."
    "Meinen Sie?"
    "Es wäre nicht das erste Mal, daß jemand einen Mord nur ankündigt, ihn aber nicht ausführt."
    Die Tür ging auf und Colleen kam herein. Sie brachte Kaffee für den Inspektor.
    "Möchtest du auch eine Tasse, Lynne?" wandte sie sich an die Moderatorin der Sendung. "Ist ja eigentlich ein bißchen spät..."
    Lynne zuckte die Achseln. "Ich werde den Rest der Nacht ohnehin kaum schlafen können..."
    *
    Irgendwann gegen zehn Uhr am Vormittag wurde Lynne durch ihren Radiowecker geweckt. Erst kam Musik, dann die Nachrichten. Als von einer Frau berichtet wurde, die in den frühen Morgenstunden mit einem Stück Draht erdrosselt worden sein mußte, horchte Lynne auf.
    Mit einem Schlag war sie hellwach.
    Sie sprang aus dem Bett und stellte das Radio lauter. Die Tote war in einem Park von einem Jogger gefunden worden, der daraufhin die Polizei alarmiert hatte.
    Dann war die Meldung auch schon zu Ende und es wurde für den heutigen Tag ein scheußliches Wetter angesagt. Kalt und nebelig, so wie es auch schon an den letzten Tagen gewesen war.
    Er hat es also tatsächlich wahrgemacht! ging es Lynne durch den Kopf. Er hat es wirklich getan!
    Dieser Wahnsinnige...
    Lynne öffnete ein wenig das Fenster, um frische Luft hereinzulassen. Ihr Blick ging über das schier unendliche Häusermeer, daß sich jedoch ziemlich bald im Nebel verlor.
    Irgendwo da draußen lief dieser Mann herum. Bill - oder William Delaney, ganz wie man wollte.
    Es klingelte an der Tür.
    Vielleicht die Post mit einem Einschreiben oder dergleichen. Lynne zog sich einen Morgenmantel über und blickte durch den Spion.
    Draußen stand niemand anderes als Jack Gordon.
    Irgendwie mußte er ihre Adresse herausgefunden haben. Lynne öffnete. "Guten Morgen, Jack..."
    "Guten Morgen, Lynne." Er hob eine weiße Plastiktüte in die Höhe. "Ich habe Zutaten für ein kräftiges Frühstück mitgebracht. Was halten Sie davon?"
    "Naja..."
    "Also sind Sie einverstanden! Das ist gut!"
    Er drängte sich an ihr vorbei in die Wohnung und sie ließ es geschehen. Warum nicht? überlegte sie.
    "Vielleicht gestatten Sie, wenn ich mich ersteinmal anziehe", meinte Lynne.
    "Sicher. Zeigen Sie mir die Küche und ich werde inzwischen Ham und Eggs braten."
    "Die Küche ist die zweite Tür da vorne!"
    *
    Wenig später saßen sie dann zusammen beim Frühstück. Jack hatte üppig eingekauft und es duftete köstlich. Aber Lynne hatte dennoch nicht so recht Appetit.
    "Hast du meine Sendung gestern gehört?" fragte sie schließlich in einem vertraulicherem Tonfall, nachdem sie ihren schwarzen Kaffee getrunken hatte.
    "Ja." Jack nickte und sein Gesicht, daß soeben noch so heiter gewirkt hatte, bekam jetzt einen ernsten Ausdruck. "Du meinst die Sache mit diesem wiedergeborenen Mörder, nicht wahr?"
    "Er hat gedroht, jemanden zu töten!"
    "Ja, aber er hat es nur gesagt
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