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Die Albertis: Roman (German Edition)

Die Albertis: Roman (German Edition)

Titel: Die Albertis: Roman (German Edition)
Autoren: Christian Pfannenschmidt
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kam sie noch heute, wenn sie unglücklich war und nachdenken wollte. Und sie wollte nachdenken und war unglücklich. Das Eisessen in der Innenstadt hatten sie ziemlich lustlos hinter sich gebracht, das Abendessen auf der Terrasse schweigsam, und, zur Krönung dieses verkorksten Tages, war auch noch Margareths wertvolles Armband verschwunden.
    »Ich weiß, ich habe es im Bad abgelegt«, jammerte Judith. »Und jetzt ist es weg.«
    Claudia hatte sie eindringlich gemustert und die Schultern gezuckt. »Frag Steffi«, meinte sie.
    »Steffi?«
    »Wusstest du nicht, dass sie klaut?«
    »Was macht sie?«
    »Sie klaut. Ein Bilderbuchfall für einen Psycho-Fritzen, wenn du mich fragst. Ein armes Waisenkind, das zur diebischen Elster wird.«
    »Aha. Hast du sonst noch irgendwelche auf bauenden Neuigkeiten für mich?«
    »Aber ja. Oliver hat eine Katze mitgebracht. Meines Erachtens ist sie trächtig. Sie wurde wohl ausgesetzt.«
    »Eine Katze? Aber wir haben doch schon all die Hamster. Und Lillis Cäsar trifft der Schlag, wenn ihn plötzlich eine Katze beschleicht und zum Sprung ansetzt.«
    »Würde diesem grässlichen Vieh gar nicht schaden.«
    »Deine Großmutter aber liebt Papageien. Sie hängt an Cäsar.«
    »Tja. Wie das Leben so spielt. Was machen wir nun mit all den Jungen, die die Katze wirft? Wir könnten sie ertränken. Soll aber eine scheußliche Sache sein.«
    »Wir geben die Katze weg, bevor die Jungen kommen.«
    »Das ist aber schlecht für Oliver. Er ist so zart besaitet. Vielleicht fängt er dann auch noch an zu klauen. Oder wird mondsüchtig. Ein kleiner Junge im Schlafanzug, der über Münchens Dächer wandelt.«
    Und sie hatte maliziös gelächelt, die liebe Claudia, und – als Judith hilflos murmelte: »Ich gehe noch etwas spazieren« - ihre blonden Locken geschüttelt und ihr mit übertriebener Höflichkeit die Küchentür aufgehalten.
    Ein Liebespärchen kam an.
    »Na, Mutter?«, fragte der junge Mann frech und stellte einen Fuß auf die Bank.
    Judith schwieg.
    »Wie wär’s mit Fernsehen zu Hause oder einem guten Buch?«
    »War prima«, meinte Judith anzüglich. »Heute beißt sowieso keiner mehr an.«
    Nichtsdestotrotz blieb sie störrisch sitzen, wo sie saß und schenkte dem Typ ein schreckliches Lächeln, so schrecklich, dass er den Fuß von der Bank nahm und sich mit seiner Freundin verzog.
    Wie es weitergeht, erfahren Sie in:
    Annemarie Schoenle
    Frühstück zu viert
    Roman
    www.dotbooks.de
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