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Die Akte

Titel: Die Akte
Autoren: John Grisham
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Mistkerl.«
    »Vielen Dank. Sonst noch etwas?«
    »Ich stelle fest, dass Sie bis fünf Uhr gewartet haben. Eine Stunde früher, und wir hätten zum Gericht laufen und diese verdammte Sache stoppen können.«
    »Ja, Sir. Das haben wir absichtlich getan.«
    »Sie Mistkerl.«
    »Okay.«
    »Ihnen macht es wohl nichts aus, Leute zu ruinieren, ja?« Die Stimme versagte, und er hörte sich fast bemitleidenswert an.
    Was für ein wundervolles Zitat. Gray hatte zweimal auf das Bandgerät hingewiesen, aber Velmano war zu schockiert, um daran zu denken.
    »Nein, Sir. Sonst noch etwas?«
    »Sagen Sie Jackson Feldman, dass die Klage morgen früh um neun, sowie das Gericht öffnet, erhoben wird.«
    »Das werde ich tun. Bestreiten Sie, das Memo geschrieben zu haben?«
    »Natürlich.«
    »Bestreiten Sie die Existenz des Memos?«
    »Es ist pure Erfindung.«
    »Es wird kein Verfahren geben, Mr. Velmano, und ich glaube, Sie wissen es.«
    Stille, dann: »Sie Mistkerl.«
    In den Hörern klickte es, und sie hörten nur noch das Freizeichen. Sie lächelten einander ungläubig an.
    »Möchten Sie nicht Journalistin werden, Darby?« fragte Smith Keen.
    »Oh, das macht schon Spaß«, sagte sie. »Aber gestern wäre beinahe zweimal jemand über mich hergefallen. Nein, danke.« Feldman stand auf und deutete auf das Bandgerät. »Ich bin dafür, dass wir nichts davon benutzen.«
    »Aber mir hat der Satz über das Ruinieren von Leuten gefallen. Und was ist mit den Prozessdrohungen?«
    »Wir brauchen sie nicht, Gray. Die Story nimmt schon jetzt die gesamte Titelseite ein. Vielleicht später.«
    Jemand klopfte an die Tür. Es war Krauthammer. »Voyles möchte Sie sehen«, sagte er zu Feldman.
    »Bringen Sie ihn her.«
    Gray erhob sich, und Darby ging zum Fenster. Die Sonne wurde schwächer, Schatten breiteten sich aus. Der Verkehr kroch die Straße entlang. Von Stummel und seinen Genossen war nichts zu sehen, aber sie waren da, warteten zweifellos darauf, dass es dunkel wurde, planten zweifellos einen letzten Versuch, sie umzubringen, entweder vorbeugend oder aus Rache. Gray sagte, er hätte einen Plan, wie sie nach Redaktionsschluss das Gebäude verlassen könnten, ohne dass es zu einer Schießerei käme, aber er ließ sich nicht näher darüber aus.
    Voyles kam mit K. O. Lewis herein. Feldman machte sie mit Gray Grantham und Darby Shaw bekannt. Voyles ging zu ihr und schaute lächelnd zu ihr auf. »Also Sie sind es, die all das ins Rollen gebracht hat«, sagte er und versuchte, es bewundernd klingen zu lassen. Es funktionierte nicht.
    Er war ihr sofort unsympathisch. »Das war wohl eher Mr. Mattiece«, sagte sie kalt. Er wendete sich ab und zog den Trenchcoat aus.
    »Können wir uns setzen?« fragte er in den Raum hinein. Sie ließen sich um den Tisch herum nieder - Voyles, Lewis, Feldman, Keen, Grantham und Krauthammer. Darby blieb am Fenster stehen.
    »Ich habe einen offiziellen Kommentar abzugeben«, verkündete Voyles und ließ sich von Lewis ein Blatt Papier reichen. Gray bereitete sich darauf vor, Notizen zu machen. »Heute vor zwei Wochen haben wir ein Exemplar des Pelikan-Dossiers bekommen und es noch am gleichen Tag dem Weißen Haus übergeben. Es wurde vom stellvertretenden Direktor, K. O. Lewis, Mr. Fletcher Coal persönlich ausgehändigt, der es zusammen mit unserem Tagesbericht für das Weiße Haus erhielt. Bei dieser Zusammenkunft war Special Agent Eric East zugegen. Wir waren der Ansicht, dass es genügend Fragen aufwarf, um der Sache nachzugehen. Aber das ist sechs Tage lang unterblieben, bis Mr. Gavin Verheek, beratender Anwalt des Direktors, in New Orleans ermordet aufgefunden worden war. Daraufhin hat das FBI sofort mit umfassenden Nachforschungen über Victor Mattiece begonnen. Mehr als vierhundert Agenten von siebenundzwanzig Bü ros waren an der Untersuchung beteiligt, haben mehr als elftausend Stunden erbracht, mehr als sechshundert Leute verhört und Reisen in fünf andere Länder unternommen. Zur Zeit läuft die Untersuchung auf vollen Touren. Wir halten Victor Mattiece für den Hauptverdächtigen bei den Morden an den Richtern Rosenberg und Jensen, und gegenwärtig versuchen wir, ihn ausfindig zu machen.«
    Voyles faltete das Blatt zusammen und gab es Lewis zurück. »Was werden Sie tun, wenn Sie Mattiece finden?« fragte Grantham.
    »Ihn verhaften.«
    »Haben Sie einen Haftbefehl?«
    »Den werden wir bald haben.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo er steckt?«
    »Offengestanden, nein. Wir versuchen seit einer Woche, ihn
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