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Die Achse des Blöden

Die Achse des Blöden

Titel: Die Achse des Blöden
Autoren: Dave Barry
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Ahnung.
    RICHTER: Stattgegeben.
    ANWALT: Euer Ehren, ich weiß nicht, wie ich den Beklagten vertreten soll, wenn ich...
    ANWALT: Einspruch! Ich vertrete den Beklagten!
    ANWALT: Wieso? Wen vertrete ich denn dann?
    RICHTER (blättert ein paar Akten durch): Sie vertreten den Kläger.
    ANWALT (schlägt sich an die Stirn): Scheiße!
    (Gelächter)
    RICHTER: Das Gericht vertagt sich, um dem Fernsehen
    Gelegenheit zu geben, das aktuelle Prozeßgeschehen von einem Rechtsexperten analysieren zu lassen.
    -173-
    ANCHORMAN
    (flüsternd):
    Sie sehen die Live-
    Berichterstattung des historischen Prozesses im Gerichtssaal von Richter A. Earl Frinkington Junior. Wir schalten jetzt um zu unserem Rechtsexperten Norman Twinkleboner mit der Bitte um eine Expertise über das, was wir gerade gesehen haben.
    Norm, wie schätzen Sie die Sache bislang ein?
    RECHTSEXPERTE: Schnarch!
    ANCHORMAN (lauter werdend): Norm? Norman! Norman Twinkleboner, wie schätzen Sie diesen historischen Prozeß bislang ein?
    RECHTSEXPERTE (wacht auf): Bob, jetzt hängt alles davon ab, ob die Geschworenen Johnnie Cochrans Erklärung Glauben schenken, daß O. J. Simpsons Blut nur so auf die...
    ANCHORMAN: Und nun zurück in den Gerichtssaal.
    ANWALT: Nun, Mr. Glompitt, um die Paraphrasierung
    meiner Frage wieder aufzugreifen: In Anbetracht der
    Beweisstücke 3986 A und 3986 B, wäre es inkorrekt zu sagen, daß... oder ich will es einmal anders ausdrücken... wäre es korrekt nicht zu sagen, daß in der oder um die Nacht des 7.
    November nach Ihrem Verständnis - und wenn ich »Ihr
    Verständnis« sage, meine ich das im Sinne von »nicht Ihr eigenes Verständnis« - daß also in diesem Sinne...

    Und immer so weiter, Stunde um Stunde, Tag um Tag, Woche um Woche, ein einziges Festival der Anwaltsseligkeit. Bis Thanksgiving hatte die amerikanische Öffentlichkeit das Interesse an der Wahl verloren und ging wieder ihren
    Alltagsgeschäften nach. Am Ende hätte der Supreme Court Al Bundy zum dreiundvierzigsten Präsidenten der Vereinigten Saaten erklären können, und die allgemeine Reaktion wäre gewesen: Gott sei Dank haben sie endlich jemanden gefunden!
    Ich fasse also zusammen: Um ein Wahldebakel wie das des Jahres 2000 zu vermeiden, müssen Anwälte von dem Prozedere
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    ferngehalten werden, außerdem das Fernsehen, alle dummen Wähler und der Bundesstaat Florida. Ich kann mir nicht
    vorstellen, daß jemand etwas gegen diese simplen, vernünftigen Reformvorschläge einzuwenden hat. Die einzige Frage ist, wie man sie umsetzen kann.
    Ich fürchte, dazu muß man einen Anwalt einschalten.

    -175-

    SCHLUSS

    In der Einführung dieses Buches habe ich Ihnen versprochen, daß das meiste gar nicht oder zumindest schlecht recherchiert sein würde. Ich glaube, dieses Versprechen habe ich mehr als gehalten.
    Aber es gibt ein paar wichtige Punkte, zu denen ich noch nicht gekommen bin. Was soll, zum Beispiel, aus der
    Sozialversicherung werden? Ein großes Problem fürwahr! Ein kompliziertes Problem! Ich hatte mir vorgenommen, es en detail zu analysieren, mit vielen Statistiken und so weiter. Aber jetzt habe ich keinen Platz mehr dafür. Ich beschränke mich also auf die folgende Übersicht:

    Wie unser Sozialversicherungssystem funktioniert

    Im wesentlichen haben wir es also mit einem System zu tun, bei dem Gelder transferiert werden, und zwar von jungen Leuten via Bundesregierung an alte Leute und deren Haustiere.
    Das Problem dabei ist, daß die Bevölkerung langsam
    überaltert. Denken Sie nur einmal an die Besetzungsliste der Fernsehserie Friends! Diese Leute waren einst jung und
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    charmant, aber nun sind sie in den Dreißigern, und es hat etwas anrührend Beschränktes, daß sie nichts anderes mit ihrem Leben anzufangen wissen, als unentwegt in den Apartments ihrer Freunde ein und aus zu gehen.
    Aber das Fernsehen liefert noch mehr Beweise für den
    Alterungsprozeß unserer Gesellschaft, zum Beispiel in den Werbespots während der Abendnachrichten, bei denen es immer nur um Produkte geht, mit deren Hilfe alte Leute den
    Verdauungsapparat in Gang kriegen, das Gebiß im Mund
    behalten oder Sex haben können. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann ein Produkt auf den Markt kommt, das alle drei
    Bedürfnisse gleichzeitig befriedigt (»Probieren Sie Polident mit Ex-Lax-Formel, jetzt auch mit Viagra!«).
    So bevölkern also immer mehr alte Leute unser Land. Das Problem ist, daß nicht genügend junge Leute nachwachsen, um sie zu finanzieren. Die Amerikaner bekommen
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