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Die Abrichtung (German Edition)

Die Abrichtung (German Edition)

Titel: Die Abrichtung (German Edition)
Autoren: Jens van Nimwegen
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und dann hat der Polizist mit dem Ohrring gegrinst und gesagt: «Dann spielt mal weiter. Aber passt bitte auf, dass ihr keine Bürger erschreckt!»
    Ja, und so sind die dann hier angekommen. Die scheinen übrigens ganz nett zu sein. Na ja, spätestens, wenn das Schwein seine Hose zurückhaben will, werde ich sie wohl wiedertreffen.
    Ich habe das Schwein, als die endlich weg waren, unter die Dusche gestellt und dann noch ne Stunde mit ins Bett genommen. Beim Wecken ist es wirklich gut! Danke!
    So, und jetzt an die Arbeit.
    Kalle

Beringung  
    Jens,
    Dein Schwein soll beringt sein, wenn seine Lehrzeit fast um ist und Du es zurückbekommst. Damit es gut heilt, habe ich alles sofort am ersten Tag erledigt.
    Das Schlüsselchen, das du mir geschickt hattest, passte. Zuerst kam also das Schloss aus dem Ohrläppchen und stattdessen Ring 1 rein. Es sind alles glatte Ringe, «closed segment», die man nur mit ‘ner Zange öffnen und verschließen kann. Alle gleich dick, 3 mm, also dick, und jeweils die größte Größe, die noch geil aussieht und nicht übertrieben. Ich hoffe, ich habe es Dir recht gemacht.
    Dann habe ich gesagt, dass es, wenn es wirklich selbst will, um einen Nasenring bitten darf. Ich habe deutlich gemacht, dass Du das magst, aber nicht verlangst. Es kriegte sofort ‘nen Steifen und wollte. Ich habe Ring 2 mit Betäubung eingesetzt, denn bei diesen Knorpeln ist das ne heikle Sache. Er erreicht die Oberlippe nicht, damit die Nutzöffnung zugänglich bleibt. Ich wurde geil vom Resultat: männlich und tierisch zugleich, und sehr erniedrigend. Das Schwein war die ganze Zeit steif.
    Dann sagte ich scheinheilig: «Jetzt muss ich erst mal die Ampullen für die restlichen Betäubungen aufschreiben, bevor ich vergesse, sie Jens in Rechnung zu stellen. Sowas ist ja nicht billig.» Das Schwein sog die Luft ein, zitterte, und fragte dann, ob ich es nicht festbinden und die Ringe ohne Betäubung setzen könne. Ob es das aushalten würde, wenn es an Dich denke. Ja, ich habe es also angebunden und Ring 3 und 4 gesetzt. Schnell und ohne unnötiges Gezerre. Ring 3 geht durch den rechten Tittenvorhof. Er sitzt gut und wird wirklich belastbar sein. Er ist ziemlich groß und wird Dir gefallen. Ring 4 wie besprochen in der Eichel. Auch der ist eher groß.
    Das Ganze ist, jedenfalls nach meinem Geschmack, sehr ebenmäßig geworden. Nun muss es in Ruhe heilen.
    Ich habe dann noch eine ziemlich schwere Stahlmanschette um seinen Sack gelegt. Die Eier hängen vom Gewicht schön tief, und mit der Zeit wird der Sack noch länger werden. Man kann sie mit dem bewussten Schloss sichern. So was muss sich ja auch mal abnehmen lassen. Daran hängt an einem Stahldraht ein Stahlei, das in den Arsch gehört. Dann merken zufällig vorbeilaufende Skinheads, dass der Arsch schon besetzt ist.
    Solange das Sackeisen verschlossen ist, kann das Schwein das Ei entweder im Arsch tragen, oder es hängt aus seiner Hose heraus – jedenfalls, es würde, wenn es eine Hose hätte.
    Für den Heilungsprozess ist Bewegung und frische Luft gut, aber am besten bleibt man im Haus. Das ergibt sich gut. Ich habe im Keller meine sechzig laufende Meter Bücher in Umzugskartons. Die Bibliothek hier auf dem vierten Stock ist schon fertig gestrichen, und die Regale stehen. In den nächsten Tagen soll das Schwein die Bücher heraufholen, aber nur mit den Händen, und höchstens fünf auf einmal, damit sie vorsichtig behandelt werden. Na ja, bei Taschenbüchern meinetwegen sieben auf einmal.
    Es muss die Bücher auch sortieren nach einer Liste. Ich lasse es vierzehn bis sechzehn Stunden arbeiten, natürlich mit Pausen und gesundem Essen, dann nehme ich ihm die Sackmanschette ab und fixiere es X-förmig auf seiner Matratze. Es ist ja dafür vorbereitet; man braucht nur Karabinerhaken. So kann es im Schlaf nicht an seinen Ringen herumfummeln und alles hat Luft.
    Kalle

Bestandsaufnahme  
    Die Lehrzeit des Schweines ist schnell verflogen. Es hat viel gelernt und sich innerlich und äußerlich verändert. Das Schwein versucht immer wieder zu sagen, dass es für immer bei mir bleiben will, aber ich lasse nicht zu, dass darüber gesprochen wird. Achtzehn Monate sind achtzehn Monate. Am letzten Tag seines Dienstes soll es wieder vollkommen frei sein. Seine Zukunft soll dann ganz offenliegen. Bis dahin keine Pläne, keine Hirngespinste, keine Hoffnungen und Sicherheiten, nur harter Dienst. Und Liebe.
    Das Schwein ist fast immer nackt oder halbnackt, braun, geschoren,
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