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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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zurückgestuft wird, falls sie von der Boston University woandershin wechselt.«
    »Und das, wo ich doch endlich weiß, in welchem Fach ich meinen Abschluss machen werde!«, verkündete Nellie.
    »Ach ja?«, erkundigte sich Dan. »Worin denn?«
    »Sprachen?«, vermutete Mr McIntyre.
    »Nein. Obwohl ich so viele Sprachen erlernen möchte wie möglich«, sagte Nellie. »Ich hab darüber nachgedacht, Dolmetscherin zu werden, aber dann darf man immer nur wiederholen, was andere schon gesagt haben. Jetzt denke ich eher an Diplomatie.«
    »Wie bitte?«, staunte Dan mit offenem Mund. »Ich kenne niemanden, der so undiplomatisch ist wie du!«
    »Ich hab euch beide heil durch die Zeichenjagd gebracht, ohne dass ihr euch gegenseitig umgebracht habt, immerhin!«, entgegnete Nellie. »Ich bin bereit für die UN!«
    Dan konnte es sich bildhaft vorstellen. Sie würde in null Komma nichts dafür sorgen, dass sich bei den Vereinten Nationen Nasenpiercings durchsetzten.
    »Ich brauche nur einen höheren Studentenkredit«, meinte Nellie. »Mich hat irgendwie das Reisefieber gepackt … ich möchte vielleicht dann und wann nach Paris oder Jamaika reisen.«
    »Nein, das wirst du nicht«, sagte Mr McIntyre.
    »He, hör mal! Ich kann überall hinfliegen, wo ich will, das ist ja wohl meine Sache!«, protestierte Nellie.
    »Das wollte ich gar nicht verneinen«, erklärte Mr McIntyre. »Es geht um den Studentenkredit.« Er griff in die Schatulle, in der Grace’ Briefe aufbewahrt gewesen waren, zog einen weiteren Umschlag heraus und reichte ihn Nellie. »Sagen wir, du bist nun genauso reich wie Amy und Dan. Ist doch nur gerecht, unter Geschwistern. Grace wollte es so.«
    Nellie lugte in den Umschlag. Er enthielt wohl einen Scheck, denn er war viel zu dünn, um Millionen von Dollarscheinen zu enthalten.
    »Echt? Ich fass es nicht!«, sagte Nellie strahlend. »Dann geht die erste Monatsmiete auf mich! Mann, das macht echt Spaß, so was sagen zu können!«
    »Oh, aber wenn wir nach Boston zurückkehren …«, überlegte Amy. »Wird uns Tante Beatrice dann nicht vom Jugendamt einfangen lassen?«
    Mr McIntyre ging noch einmal zu der Schatulle, aus der er schon Grace’ Brief und Nellies Scheck gezogen hatte. Dieses Mal holte er einen Stapel Papier hervor.
    »Diese Dokumente übertragen das gemeinsame Sorgerecht für euch beide auf einen gewissen Fiske Cahill und eine gewisse Nellie Gomez«, erklärte er. »Recht ungewöhnlich, aber ich kenne einen Richter, der es anerkennen wird.«
    »Und dann wird Onkel Fiske unser, wie soll ich sagen, Adoptivvater?«, fragte Dan ungläubig.
    Fiske wurde rot und schaute zu Boden.
    »Ich habe keinerlei Erfahrungen mit dem Vatersein«, sagte er.
    »Viel Eiscreme und Gummibärchen, dann haut es schon hin«, riet Dan.
    »Und spät ins Bett«, meinte Nellie.
    »Liebe«, sagte Amy und lächelte ihm sanft zu.
    »Also, zurück nach Boston«, verkündete Nellie. »Vielleicht kann ich sogar noch ein paar Kurse im Herbstsemester belegen.«
    Amy machte plötzlich ein erschrockenes Gesicht.
    »Ahhh!«, kreischte sie. »Welches Datum haben wir heute?«
    »September, und zwar der … äh …«, Mr McIntyre sah auf die Datumsanzeige seiner Uhr. »Den 27. September.«
    »Wir sollten schon seit drei Wochen in der Schule sein!«, rief Amy. »Ich hatte ja solche Angst vor dem Beginn der Highschool! Die sperren die Neuen in die Schließfächer und schlagen ihnen die Bücher aus der Hand und so …«
    Jetzt erst wurde ihr klar, was sie da sagte.
    »Amy, du hast die Zeichenjagd überlebt«, erinnerte sie Nellie. »Dagegen ist die Highschool ein Spaziergang!«
    Dan verdrehte die Augen. Er würde nicht zugeben, dass auch er ein wenig Angst vor der fünften Klasse hatte.
    Ein neues Schuljahr , dachte er. Die alte Wohnung. Meine alten Freunde. Saladin wird sich freuen, mal an einem Ort bleiben zu dürfen. Dann kann ich endlich die Abdrücke machen, mit der Ausrüstung, die ich in Stratford gekauft habe. Wir können die Schwerter aus Italien an die Wand hängen. Ich kann all meine Baseball-Karten zurückkaufen.
    Die Rückkehr ins normale Leben klang verlockend. Zumindest für eine Weile. Doch er wusste, dass all das nur eine Auszeit wäre, bevor etwas noch Größeres und Bedeutenderes als die 39 Zeichen begann.
    Ich bin elf Jahre alt, dachte er. Ich verdiene eine Auszeit.
    »Geht klar«, verkündete er Nellie und Amy. »Ab nach Hause.«
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