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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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sie nicht mehr wissen, wie man das Serum herstellt, dachte Dan erleichtert.
    »Dann müssen Natalie und ich ihr also noch einmal erklären, dass wir sie enterben«, bemerkte Ian kühl. »Das gefällt mir.«
    Er meint es ernst , dachte Dan. Er macht keinen Rückzieher .
    Dan sah zu, wie Alistair sich über Isabel beugte. Er legte ihr die Pille in den Mund. Dann rieb er über ihren Hals, damit sie die Tablette schluckte, genauso wie Dan es bei Saladin tun würde.
    Ned Starling stolperte aus den Trümmern auf seine Schwester zu.
    »Die Schmerzen sind schlimmer denn je, stimmt’s?«, fragte Sinead und berührte sanft Neds Stirn. Er zuckte zusammen, mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    »Sinead …«, begann Dan noch einmal. Dann hielt er inne und sah Amy an.
    Was sollen wir tun? , dachte er. Können wir ihnen trauen? Soll ich es sagen?
    Aber Amy schüttelte mit bitterer Miene den Kopf, als wolle sie sagen: Ich glaube, alle außer Sinead wissen es schon. Sie tun nur so, als wüssten sie es nicht.
    Dan hatte genug von dem falschen Spiel.
    »Sinead, ich habe ein fotografisches Gedächtnis«, sagte er. »Ich erinnere mich an jedes Wort in dem Rezept auf der Phiole. Ich habe nicht alle Inhaltsstoffe mitbekommen, aber jeder kennt ja seine. Wenn wir alle zusammenarbeiten, könnten wir noch mehr Serum herstellen und …«
    Niemand reagierte so, wie Dan es erwartete.
    Hamilton gab ihm keine High Five. Jonah hob nicht die Hand zum Einschlagen. Alistair legte ihm nicht den Arm um die Schulter und flüsterte vertrauensvoll: »Dan, mein Junge, ich wusste schon immer, dass du mit mir verwandt bist.«
    Niemand rührte sich, nur Sinead verzog das Gesicht.
    »Dan, ich …«, begann sie. »Ich weiß nicht. Was ich nicht alles getan habe, um an das Serum zu kommen … ich habe sogar Neds Leben in Gefahr gebracht, um darum zu kämpfen … Vielleicht will ich gar nicht nur meinen Brüdern helfen? Vielleicht … bin ich ein wenig zu sehr wie … sie?«
    Sie deutete auf die gefesselte Isabel.
    Alistair nahm sich ein Stück Papier von einer Ablage und schrieb seine Zeichen auf. Dann legte er den Zettel in Dans Hand.
    »Ich traue dir und Amy«, sagte er. »Mir selbst traue ich nicht. Macht mit dem Serum, was ihr für richtig haltet.«
    Ian übernahm den Stift von Alistair und notierte die ihm bekannten Inhaltsstoffe. Auch er reichte seinen Zettel Dan.
    »Natalie und ich haben unser ganzes Leben nur auf unsere Mutter gehört«, sagte Ian. »Wir haben alles geglaubt, was sie uns erzählte …«
    »Aber ihr habt aufgehört, ihr zu glauben!«, entgegnete Amy. »Ihr habt euch geändert! Sonst hättet ihr eurer Mutter doch geholfen, jetzt eben … sogar dabei, uns alle zu töten!«
    »Warum haben wir nicht schon vorher aufgehört, ihr zu helfen? In Korea?«, fragte Ian. »In Australien? Südafrika? Auf Jamaika?«
    »Wir haben uns noch nicht genug geändert«, bemerkte Natalie mit leiser, bedrückter Stimme. »Aber wir arbeiten dran.«
    Jonah nahm als Nächster den Stift und begann halb liegend zu schreiben, obwohl es schmerzte.
    »Nein, Jonah«, sagte Dan. »Du hast doch nie …«
    »Wenn ich weiß, wie man das Serum zubereitet, wird meine Mutter es aus mir herausbekommen«, sagte er. »Und meine Mutter … meine Mutter ähnelt ihrer zu sehr.« Er deutete auf Ian und Natalie.
    Er hörte auf zu schreiben und zeigte sein berühmtes Jonah-Wizard-Grinsen, als er den Zettel hochreichte.
    »Außerdem«, sagte er, »werde ich auch ohne das Serum der weltbeste Musiker!«
    Hamilton griff als Nächster nach Papier und Stift.
    »Wie?«, fragte Dan erstaunt. »Hamilton, das brauchst du nicht! Wir vertrauen dir! Du bist in unserem Team! Du …«
    »Mir war das Serum wichtiger als Neds Leben, so wie allen anderen auch«, erklärte Hamilton schwer. »Allen außer dir und Amy.«
    Er beugte den Kopf und begann zu schreiben.
    »Wir sind doch keine Heiligen«, sagte Dan. »Wir wussten bis vor wenigen Wochen nicht, was es mit dem Serum auf sich hat. Also hatten wir gar kein Motiv, dem Serum hinterherzujagen.«
    »Dan, deshalb hat Grace gewollt, dass wir bei der Zeichenjagd dabei sind«, sagte Amy. Sie klang verwundert, als wäre ihr dies eben erst aufgegangen. »Deshalb hat uns niemand von der Geschichte unserer Familie erzählt, bis Grace tot war.«
    »Damit ihr die richtigen Absichten haben würdet«, erklärte Alistair sanft. »Ihr konntet die Zeichenjagd nur gewinnen, weil euch ein Menschenleben wichtiger ist als jedes Zeichen, nicht wahr? Komisch, oder? Grace hat Ironie
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