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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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nur an dem Krebs. Es ist die Angst davor, was ich tun werde – was ich tun muss – um der Menschheit willen.
    Ich hoffe, ihr seid jetzt an einem Ort, an dem ihr mir all das vergeben könnt, was ich euch zugemutet habe.
    »Ach, komm schon, Grace«, murmelte Dan. »Wir hätten dir nie verziehen, wenn du uns nicht an der Zeichensuche beteiligt hättest!«
    Aber das war leicht gesagt, jetzt, nachdem alles vorbei war.
    Ich wies Mr McIntyre an, euch so gut es geht zu helfen, nach seinem eigenen Ermessen. Und ich riet ihm auch, euch nach meinem Begräbnis die Warnung mitzugeben, niemandem zu trauen. Das sollte ein guter Ratschlag für den Beginn der Zeichenjagd sein, zu einem Zeitpunkt, an dem euch noch so viel unbekannt sein würde. Ich hoffe aber, ihr erkennt, dass ich euch nicht mit diesem Leitspruch durchs Leben schicken möchte. Viele Menschen haben euch hintergangen und getäuscht, selbst ich, obwohl ich euch mehr liebe als mein Leben. Ich kann euch sagen, dass euch eher die Menschen, die ihr liebt, das Herz brechen werden, als jene, die ihr hasst. Aber ihr müsst trotzdem zu lieben wagen. Die Belohnung ist so viel größer als das Risiko.
    Dan sah auf und bemerkte, dass Amy Tränen übers Gesicht liefen.
    »Hier ging es um Liebe … Love’s Labour’s Won «, murmelte Amy. »Grace glaubte, wir könnten gewinnen, weil wir andere lieb gewinnen würden. Und indem andere uns lieb gewinnen würden. Und so war es doch auch!«
    »Wie kitschig«, meinte Dan.
    Amy schniefte. Dan beschloss, ihr in die Rippen zu piken, denn … na ja, vielleicht würde es helfen.
    Amy knuffte ihn zurück, und er wusste, sie würde sich berappeln.
    Und er auch.
    Ich wünschte, ich könnte euch sagen, was euch jetzt erwartet, aber ich weiß nicht, wie groß die Gefahren seit meinem Tod geworden sind. Ich vertraue darauf, dass ihr die richtigen Entscheidungen trefft. Und ich vertraue darauf, dass ihr wisst, auf wessen Hilfe ihr euch verlassen könnt.
    Ich weiß, dass ihr während der Zeichenjagd furchtbare Dinge erfahren habt. Ihr kennt nun sicher die Umstände vom Tod eurer Eltern, von denen ich euch nie erzählen konnte. Ihr seid die Opfer böser Taten. Aber ihr seid, genauso wenig wie ich, ausschließlich Opfer. Ich vertraue darauf, dass diese Zeichenjagd euch auch gezeigt hat, wie viel Kraft, Mut und Güte in euch steckt.
    Ich liebe euch. Eure Eltern wären so stolz auf euch.
    Mit all meiner Zuneigung ewig die eure,
    Grace
    Amy und Dan sahen gleichzeitig von dem Brief auf.
    »Ihr braucht uns noch«, sagte Amy. Für jemanden, dem die Tränen nur so übers Gesicht strömten, klang sie unglaublich ruhig. »Mit Serum oder …«
    »Nein«, entgegnete Mr McIntyre. »Noch nicht. Ihr habt Zeit, euch zu erholen.«
    Unsere Abenteuer sind noch nicht zu Ende , dachte Dan. Aber erst einmal schon.
    Seltsam, wie er sich so erleichtert und so enttäuscht zugleich fühlen konnte.
    Einen Augenblick standen alle schweigend da.
    Dann fragte Nellie: »Und? Geht’s jetzt nach Hause?«
    »Nach Hause?«, wiederholte Amy, als habe sie von diesem Ort noch nie gehört. »Aber … wir haben kein Zuhause mehr. Schon vergessen?«
    »Ihr besitzt vier Millionen Dollar«, erinnerte sie Mr McIntyre. »Ihr könnt euch überall auf der Welt ein Zuhause schaffen.«
    Amy bekam einen träumerischen Gesichtsausdruck.
    »Wir könnten in Paris leben«, schwärmte sie.
    »Oder in China, dann kann ich meine Kung-Fu-Künste ausbauen«, meinte Dan.
    »In Venedig, mit all den Kanälen«, schlug Amy vor.
    »In Australien, dann surfen wir wieder mit Shep«, sagte Dan.
    Nellie zuckte die Achseln.
    »Ich bin zu allem bereit«, sagte sie. »Ich hoffe nur, die Sorbonne und die Universität in Sydney nehmen Austauschstudenten. Denn so schnell werdet ihr mich nicht los. Schließlich bin ich eure …«
    »Sag nicht Babysitterin!«, warnte Dan. »Bitte!«
    »Eigentlich wollte ich ›große Schwester‹ sagen«, erklärte Nellie grinsend.
    Das klang genau richtig.
    »Ehrlich gesagt«, meinte Amy, »möchte ich nach …«
    »Massachusetts«, vollendete Dan für sie den Satz.
    Amy nickte.
    »Wir könnten Grace’ Haus für euch wiederaufbauen«, schlug Mr McIntyre vor. »Wir haben es euch noch nicht gesagt, aber sie hat euch das Anwesen hinterlassen. Ihr seid ihre Alleinerben. Und zum Glück war das Haus versichert.«
    »Danke, aber … es wäre nicht dasselbe ohne Grace«, erwiderte Amy. »Wirklich, unsere alte Wohnung reicht fürs Erste vollkommen aus. Wir möchten nicht, dass Nellie
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