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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt
Autoren: Jude Watson
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angenommen, das mürrische Mädchen sei zu einer schnellen Aktion gar nicht fähig. Doch Natalie streckte blitzschnell die Hand aus, packte Irina am Finger und drückte ihn kräftig nach hinten. Irina spürte einen furchtbaren Schmerz, als das Gelenk brach. Und dann bohrte sich die Nadel in ihr eigenes Fleisch.
    Amy und Dan stellten die Kisten in den Sand und stapften auf den Pfad zu.
    »Warum haben wir Darma weggeschickt?«, fragte Amy. »Wenn wir niemanden finden, müssen wir die ganze Nacht hier allein verbringen.«

    »Das wäre doch der Hammer«, sagte Dan begeistert. »Wie Robinson Cruise.«
    »Robinson Crusoe«, verbesserte ihn Amy. Sie hatten den Pfad erreicht und kamen in einen üppigen tropischen Regenwald.
    »Ich wette, Troppo wird froh sein, uns zu sehen«, mutmaßte Dan. »Wir sind doch eine große glückliche Familie, stimmt’s?«
    Amy war nicht ganz wohl bei dieser Sache. Die Sonne war bereits hinter dem Berg untergegangen und die Schatten wurden länger. Plötzlich hatte sie Angst vor dem, was sie vorfinden würden.
    Dan betrat eine Lichtung. »Wow«, staunte er. »Guck dir das mal an.«
    Zwischen Palmen stand der Rohbau eines riesigen Gebäudes. Daneben lagen Baumaterialien auf dem Boden, große Betonsteine, Kabelrollen und Tonziegel.
    »Das sieht aus, als würde hier ein Hotel gebaut werden«, vermutete Dan. »Sieh mal, da drüben sind noch mehr Häuser.«
    »Dan«, rief Amy. »Schau.«
    Sie deutete auf den Sand. Dort waren deutlich Fußspuren zu erkennen. Dan setzte seinen Fuß neben einen Abdruck. Die Spur war erheblich größer und musste daher einem erwachsenen Mann gehören. Amys Zweifel an Dans Theorie wurden plötzlich von ihrer Angst überlagert.
    Sie folgten den Fußspuren, vorbei an dem unfertigen Hotel und über eine Lichtung. In der Ferne konnten sie einen kleinen, halbkreisförmigen Strand sehen, dessen Sand in der untergehenden Sonne rosafarben schimmerte. Die Fußspuren verloren sich im feuchten, weichen Sand.

    Aus dem Augenwinkel nahm Amy eine Bewegung war. Zwischen zwei Palmen war eine Hängematte gespannt und schwang ruhig hin und her. Amy konnte nicht sehen, wer darin lag, bemerkte aber einen Fuß, der sich zum Wiegen der Hängematte hin und wieder leicht am Boden abstieß.
    Als sie näher herangingen, wagten sie kaum zu atmen.
    Dann sahen sie perfekt gebügelte zitronengelbe Leinenshorts. Ein makellos weißes Hemd. Die Augen waren geschlossen, auf dem Gesicht lag ein Lächeln … Es war niemand anderes als Alistair Oh.

Vierundzwanzigstes Kapitel
    Alistair öffnete ein Auge. Falls er überrascht war, sie zu sehen, sah man ihm das jedenfalls nicht an.
    »Willkommen im Paradies«, begrüßte er sie.
    Er schwang beide Beine auf den Boden und setzte sich auf. »Ihr seht enttäuscht aus.«
    »Wir haben nur nicht erwartet, dich hier zu treffen«, murmelte Dan.
    »Das könnte ich auch sagen«, meinte Alistair. »Allerdings wäre es nicht ganz zutreffend. Langsam überrascht es mich überhaupt nicht mehr, wenn ihr plötzlich auftaucht.«
    Dan hätte sich am liebsten an einem der Bäume abreagiert. Er war sich so sicher gewesen, dem ältesten Mann der Welt auf der Spur zu sein. Stattdessen war er nur wieder auf einen altbekannten Cahill-Verwandten gestoßen.
    Und noch immer war er nicht sicher, ob er Alistair vertrauen konnte. Amy hatte geweint, als sie bei dem Höhleneinsturz in Korea gedacht hatte, Alistair sei ums Leben gekommen. Sogar Dan hatte ein Tränchen verdrückt. Na gut, er hatte auch geweint. Ein bisschen. Aber dann stellte sich heraus, dass Alistair noch am Leben war. Was bedeutete, dass er sie übers Ohr gehauen hatte. Es war nicht das erste Mal gewesen. Er war ein Ekaterina und genauso wild darauf, die 39 Zeichen zu finden wie sie.

    Trotzdem, in Ägypten hatte er ihnen geholfen. Es war ja nicht seine Schuld gewesen, dass das U-Boot, das er selbst gebaut hatte, gesunken war. Na ja, vielleicht hatte er doch Schuld daran. Schließlich hätten sie beinahe als Fischfutter im Nil geendet.
    »Was tust du denn hier, Alistair?«, fragte Amy.
    »Dasselbe wie ihr, vermute ich«, antwortete Alistair. »Ich will herausfinden, was Robert C. Henderson hier gemacht hat. Ein brillanter Mann. Natürlich ein Ekaterina.«
    »Das haben wir uns schon gedacht«, erwiderte Dan. »Wir haben ihn in Australien aufgespürt.«
    »Na, so was.« Alistairs Augen glänzten. »Es täte mir furchtbar leid, wenn ihr die weite Reise nach Indonesien unternommen hättet, ohne eure Neugier auch nur ein
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