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Diabetes

Diabetes

Titel: Diabetes
Autoren: Doris Fritzsche
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mit einer U-40-Spritze verwendet, bedeutet, Sie würden die zweieinhalbfache Menge der eigentlich gewollten Insulindosis spritzen.

    Wohin kann Insulin gespritzt werden?
    Folgende Spritzstellen sind möglich:
    Wechseln Sie die Einstichstellen regelmäßig. So vermeiden Sie, dass Reizungen und Verhärtungen entstehen. Aus verhärteten Stellen wird Insulin schlechter aufgenommen.
    Medikamente beim Typ-2-Diabetes
    Der Einsatz von Medikamenten ist für die Behandlung des Typ-2-Diabetes dann sinnvoll, wenn sich durch gezielte Ernährung und Steigerung der körperlichen Aktivität allein keine befriedigenden Blutzuckerwerte erreichen lassen. Für die Medikamentenbehandlung beim Typ 2 werden verschiedene Wirksubstanzen eingesetzt.
    Alpha-Glukosidase-Hemmer
    Diese Hemmer (auch Acarbose oder Miglitol genannt) können bei ausreichender körpereigener Insulinproduktion verabreicht werden. Durch sie werden Kohlenhydrate langsamer verdaut, und der Blutzucker steigt nach dem Essen nicht so schnell an.
    Biguanide
    Biguanide (Metformin) sollten bei ausreichender körpereigener Insulinproduktion gegeben werden. Sie führen im Wesentlichen zu einer verbesserten Glukoseaufnahme in die Muskeln, einer Hemmung der Glukoseneubildung in der Leber und einer verzögerten Aufnahme des Zuckers aus dem Darm.
    DPP-4-Hemmer
    DPP-4-Hemmer verlängern die Wirkung der Inkretine (GLP1), regen dadurch indirekt die körpereigene Insulinproduktion an und drosseln die Glukagon-Produktion. Sie wirken in erster Linie als Ergänzung (add-on) zu anderen oralen Antidiabetika (besonders Metformin).
    Glitazone (Pioglitazon, Rosiglitazon)
    Diese Substanzen werden auch als Insulinsensitizer (oder Thiazolidindione bzw. Glitazone) bezeichnet. Sie verringern die Insulinresistenz, indem sie die insulinvermittelte Glukoseaufnahme und -verwertung in der Leber, der Muskulatur und dem Fettgewebe steigern.
    Diese Medikamentengruppe kann als Monotherapie wie auch als Kombinationstherapie mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen eingesetzt werden.
    Glinide oder Sulfonylharnstoffe
    Lässt die körpereigene Insulinproduktion nach, können Glinide oder Sulfonylharnstoffe (Glibenclamid, Glibenpyrid) eingesetzt werden, die die Insulinabgabe aus der Bauchspeicheldrüse steigern.
    Durch diese Medikamente sind Unterzuckerungen (wie auf >  beschrieben) möglich.
    GLP1-Analoga (Exenatide, Liraglutide)
    Die Substanzen werden ins Unterhautfettgewebe gespritzt und ahmen die Wirkung des Darmhormons GLP1 nach. GLP1 steuert maßgeblich die Insulinausschüttung, steht jedoch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes nicht mehr ausreichend zur Verfügung. GLP1-Analoga wirken nur bei Anstieg des Blutzuckers.

    WICHTIG
    Bei Kombination mit Alpha-Glukosidase-Hemmern können Unterzuckerungen nur mit Traubenzucker (Glukose) behandelt werden, denn Haushaltszucker wird nur verlangsamt aufgenommen.

    Wenn eine spezielle Ernährung, eine gesteigerte körperliche Aktivität und der Medikamenteneinsatz den erhöhten Blutzuckergehalt nicht ausreichend verbessern können, wird eine Insulinbehandlung erforderlich.
Unterzuckerung – Ursachen, Anzeichen, Hilfe
    Bei Behandlung mit Insulin und Sulfonylharnstoffen können Unterzuckerungen (Hypoglykämien) auftreten:
Die Menge der vorkommenden Kohlenhydrate in einer Mahlzeit wurde überschätzt.
Bei konventioneller Insulinbehandlung wurde eine Mahlzeit ausgelassen oder verschoben.
Der erhöhte Energiebedarf für einen intensiven Hausputz, für Gartenarbeit, für einen ausgedehnten Stadtbummel, für eine Fahrradtour oder andere zusätzliche Aktivitäten wurde nicht mit Kohlenhydraten (Sport- und Bewegungs-KE/BE) oder einer geringeren Insulinmenge ausgeglichen.
Durch eine vorangegangene Gewichtsabnahme wirkt das Insulin wieder besser, und der Insulinbedarf ist insgesamt niedriger geworden.
Es wurden größere Mengen Alkohol getrunken und nicht gleichzeitig Kohlenhydrate aufgenommen. Alkohol hemmt die Neubildung von Zucker in der Leber (Glukoneogenese).
    Für alle mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen behandelten Diabetiker gilt: Sie sollten immer Traubenzucker – mindestens vier Traubenzuckertäfelchen (das entspricht zwei KE/BE) – oder ersatzweise 0,2 Liter zuckerhaltige Getränke bei sich haben.

    WICHTIG
    Unterzuckerungsanzeichen wie übermäßiges Schwitzen, Zittern, Herzklopfen, Heißhungergefühl, Sehstörungen, Gereiztheit, Schwierigkeiten aufzuwachen, Ohnmachtsgefühl und Veränderung im gewohnten Verhalten müssen nicht gleichzeitig auftreten. Informieren Sie
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