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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne
Autoren: Graham McNeill
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ließen den Boden unter ihren Füßen beben, als würde der
Kern des Planeten durch eine endlose Abfolge an unterirdischen Erschütterungen
immer wieder neu geformt.
    Ahriman stand auf und
betrachtete weiterhin diese albtraumhafte Landschaft, in die keine Ruhe
einkehren wollte. Eine gebeugte Gestalt kam in seine Richtung geschlurft, die
er als Khaphed wiedererkannte, einen der Hüter der Bibliothek der Corvidae. An
diesem höllengleichen Ort war es eine unbeschreibliche Erleichterung, ein vertrautes
Gesicht zu sehen.
    »Khaphed? Sind Sie das?«,
fragte Ahriman und spürte, wie seine Stimme die Luft mit dem Potenzial für
Wunder erfüllte, so als sei jeder Atemzug mit Macht beladen.
    Der Krieger antwortete nicht,
und Ahriman bemerkte eine fürchterliche Kraft im Körper des Mannes. Der Hüter hob
den Kopf, und Ahriman machte erschrocken einen Schritt nach hinten, als er die
Mutation sah, die Khaphed befallen hatte. Aufgetriebene Augen kamen an jeder
freien Stelle seines Gesichts zum Vorschein, bis es keinen Mund und keine Nase
und auch nichts anderes mehr gab, sondern nur noch Augen.
    Khaphed streckte eine Hand nach
ihm aus, während jedes dieser Augen stumm um Hilfe flehte.
    Ahriman richtete seine Hand auf
Khaphed und ließ Flammen und Blitze in den Körper des Hüters fahren. Eigentlich
fanden sich diese Kräfte nur bei den Raptora und den Pavoni, aber das Feuer
schoss aus Ahrimans Fingern, als wäre er von klein auf von diesen Kulten
ausgebildet worden.
    Khapheds verkohlter Körper
sackte in sich zusammen und zersplitterte beim Aufprall auf den felsigen
Untergrund in Stücke aus harter Asche.
    Entsetzt rannte Ahriman los, um
sich seinen restlichen Kriegern anzuschließen.
     
    Recht schnell stieß er auf
Hathor Maat, Amon und Sobek, doch ebenso schnell wurde deutlich, dass der Hüter
der Corvidae nicht als einziger Angehöriger der Legion von der Fleischwandlung
befallen war. Dutzende mehr mussten getötet werden, bis nur noch die übrig
waren, die zumindest dem äußeren Anschein nach frei von Mutationen waren.
    Insgesamt hatten
eintausendzweihundertzweiundvierzig Krieger den Angriff auf Prospero überlebt.
    »Wo sind wir?«, wollte Sobek
wissen und stellte damit die Frage, auf die jeder eine Antwort haben wollte.
    Aber niemand konnte eine
Antwort geben, und tagelang was genau genommen gar nicht zu bestimmen war, da die
Chronos in den Rüstungen aller Thousand Sons ausgefallen waren und es keinen
Anhaltspunkt dafür gab, wie viel Zeit verging — erkundeten die Männer die
erschreckende Einöde, die offenbar ihr neues Zuhause sein sollte.
    Die silbernen Türme erwiesen
sich nicht als Parodien auf jene, die auf Tizca erbaut worden waren, sondern es
waren eben jene Türme, die mit den Thousand Sons an diesen Ort gebracht worden
waren, nur dass die dabei zum Einsatz gekommene Alchimie sie so grotesk
verunstaltet hatte. Von diesen Relikten ihrer verlorenen Heimatwelt abgesehen,
existierte nichts, was irgendeinen Hinweis darauf gegeben hätte, wo sie sich
befanden.
    Weder die Corvidae noch einer
der anderen Kulte war in der Lage, die Position dieser Welt zu bestimmen und eine
Erklärung dafür zu finden, was sie hierher verschlagen hatte.
    Das alles änderte sich an dem
Tag, an dem sich der Obsidianturm aus den Tiefen erhob.
     
    Es begann mit einem weiteren
unter zahllosen Erdbeben, einem so geläufigen Ereignis auf dieser Welt, dass
niemand davon Notiz nahm. Eine düstere Stimmung hatte die Thousand Sons
befallen, was auch nicht anders zu erwarten gewesen war, schließlich hatten sie
alle ihre Heimat, unzählige Brüder und den Vater verloren.
    Aber dieses Erdbeben ging nicht
einfach so vorüber wie die anderen, nachdem zunächst nur ein weiterer Riss in
der Vulkanebene entstanden war, während sich ein anderer geschlossen hatte.
Stattdessen breiteten sich diese Risse von der Mitte der Ebene angefangen
kreisförmig aus, und im Zentrum kam ein schwarzer Diamant einer basaltenen
Speerspitze gleich zum Vorschein.
    Dieser Diamant schob sich immer
weiter aus dem Untergrund, dabei wurde er mit jedem Stück breiter und breiter,
bis schließlich ein neuer Berg geboren war. Hoch aufragend und mit steilen
Flanken erreichte er nach einiger Zeit eine Höhe, mit der er den Olympus Mons
und den Berg auf Aghoru zusammengenommen übertraf. Felsbrocken stürzten aus
dieser unglaublichen Höhe nach unten, fielen von den kantigen Seiten in die
Tiefe, um eine Umrandung zu schaffen, die sich aus zerschlagenen gigantischen
Steinen und
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