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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne
Autoren: Graham McNeill
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den exakten Dimensionen des schwarzen Skarabäus, der in seine Substanz
eingearbeitet war.
    Er wusste alles über den
Edelstein, und er stellte sich die identischen Artefakte auf den Brustpanzern
aller Krieger der Thousand Sons vor. Noch während er damit befasst war, sprang
die Macht von ihm auf die gesamte Legion über, da Magnus seine letzte Kraft
hergab, um seine Söhne zu retten.
    Ein entsetzliches Stöhnen
beendete die Stille, der Klang des Wahnsinns bahnte sich seinen Weg durch die
gewöhnliche Substanz der Realität, als der letzte Atemzug eines sterbenden
Gottes eine Kraft von unfassbarer Stärke entfesselte.
    Die Oberfläche von Prospero
verdrehte sich, und Ahriman wurde von fürchterlichem Schwindel erfasst. Es war,
als würde der Boden aus der Welt gerissen oder als würde er durch einen
endlosen Schacht in die Tiefe stürzen. Die Welt verschwand und wurde durch die
absolute Schwärze am Ende des Universums ersetzt, jener Zeit, in der alles
Leben schon vor Milliarden Jahren zu Staub zerfallen war.
    Doch die Schwärze war nicht
geräuschlos, vielmehr war ein Heulen aus Myriaden von Kehlen zu hören, als
würden Wolfsrudel in den unsichtbaren Winkeln zwischen den Welten auf der Jagd
sein. Gab es etwa überhaupt kein Entrinnen vor den Kriegshunden des Imperators?
    Ganz ohne Vorwarnung wich die
Schwärze der undurch-dringlichen, lichtlosen Leere einem tosenden Mahlstrom aus
Licht und Farben, die von tiefster Verzweiflung bis hin zu ungezügelter Ekstase
reichten. Alles und nichts entstand daraus und verschwand gleich wieder, um
sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken, während der Albtraum weiterging.
    Ahriman konnte fühlen, dass
sein Verstand ihm allmählich zu entgleiten drohte, da er von einer Milliarde
Bilder gleichzeitig bombardiert wurde, die Stück für Stück jenen Bezug zur
Realität wegsprengten, an den sich Sterbliche so klammerten.
    Zum Glück brachte sich sein
Geist in Sicherheit, indem er sich mit einem Sprung in die Bewusstlosigkeit
rettete, bevor dieser Strom von Sinneseindrücken eine Psychose auslösen konnte.
    Ahriman trieb wieder in der
Dunkelheit, verloren in Raum und Zeit.
    Das ist das Ende.
     
    Aber es war nicht das Ende.
    Ahriman schlug die Augen auf
und lag bäuchlings auf einem schroffen schwarzen Fels. Sein ganzer Körper schmerzte,
von den Muskeln in den Gliedmaßen bis hin zu den Sehnen in seinem Verstand.
Flackerndes Licht spiegelte sich in dem glänzenden Untergrund aus Obsidian, und
Ahriman stöhnte vor Anstrengung auf, als er versuchte, die Bruchstücke seiner
letzten Erinnerung zusammenzufügen.
    Donner dröhnte irgendwo über
ihm, Blitze verbreiteten zuckendes Licht und warfen Schatten. Auch wenn sein
Körper mit brennenden Schmerzen reagierte, brachte sich Ahriman dazu, sich
hinzuknien und einen Blick auf das zu werfen, was aus Prospero geworden war.
    Sein erster Gedanke war, dass
Magnus' letzte Tat darin bestanden hatte, ihre Heimatwelt einer fürchterlichen,
allumfassenden Veränderung zu unterziehen, doch als er nach oben blickte,
begriff sein übel zugerichteter Verstand, dass dies nicht der Himmel über
Prospero war. Er brodelte in Stürmen aus einer Million Farben, Blitze zuckten
über ihn hinweg, Feuer tanzten in knisternden Säulen, die vom Boden bis hinauf
zu den Wolken reichten.
    Er kniete im unteren Teil einer
Schräge, die aus einer Aussparung in diesem schwarzen Fels hinaus verlief, vor ihm
erstreckte sich eine vulkanische Ebene, die von rauchenden Rissen und
Lavaströmen durchzogen war. Felsen wie knorrige, geballte Fäuste erhoben sich
rings um die Ebene, die Gipfel waren mit schiefen und krummen Silbertürmen
besetzt, die wie eine spöttische Nachahmung der eleganten Türme auf Tizca
wirkten. Das in Leder gebundene Buch Magnus lag neben ihm, und er klemmte es sich
sofort beschützend unter den Arm.
    Schroffe, gezackte Gipfel
reichten bis in den schimmernden Himmel, der unablässig Donnerschläge auf den Boden
herabfahren ließ. Die Farbenwirbel am Himmel konnten es mühelos mit der
intensivsten Mechanicum Borealis aufnehmen, doch das hier war kein Effekt
infolge jahrhundertelanger industrieller Luftver-schmutzung. Dies hier war der
rohe Äther, der die Atmosphäre mit seiner Macht sättigte, die wie die Gezeiten
eines Ozeans in ständiger Bewegung war.
    Krieger der Thousand Sons
wanderten zu Hunderten ziellos in der Felslandschaft umher, allesamt wie
benommen von der Einöde, in der sie sich wiedergefunden hatten. Entladungen
unbekannter Herkunft
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