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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung
Autoren: Jillian Hunter
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ausgesprochenes Vergnügen, aber Vergnügen war längst nicht sein einziges Ziel.
    Es war sein Ernst, als er ihr sagte, er brauche sie, um seine Familie in den Griff zu bekommen, die sich zu einem wilden Haufen entwickelt hatte. Chloe stand kurz vor der Revolte, das spürte er, und wenn es ihm nicht gelang, sie aus ihrem tiefen Elend herauszuholen, drohte eine Katastrophe. Auch Heath schien auf einen rätselhaften, aber entschieden gefährlichen Kurs zu geraten.
    Damit waren seine Sorgen allerdings noch nicht vorüber. Seine äußerst sittsame Schwester Emma hatte ihren Gatten verloren, und als verwitwete Viscountess nahm sie in der Gesellschaft eine verwundbare Position ein, auch wenn sie selbst das gar nicht wahrhaben wollte. Drake und Devon waren stets rastlose Seelen gewesen, die den Ärger geradezu magisch anzogen. Nur der tapfere junge Brandon würde niemals wieder heimkehren, um sie zu quälen.
    Die Boscastles benötigten Janes Kraft und Verstand, wenn die Familie die Gefahren eines weiteren Jahrhunderts überstehen sollte. Und Grayson selbst brauchte Jane für sein eigenes Überleben.
    Noch am gleichen Abend stattete er ihrem Haus einen formellen Besuch ab, um ihre Familie in die Oper zu begleiten. Einige Minuten lang waren sie beide allein im Salon. Grayson trug elegante Abendkleidung und glänzende Stiefel, Jane ein Satinkleid in gebrochenem Weiß, das wie die Blütenblätter einer exotischen Lilie über ihre zarten Schultern drapiert war.
    Sie beide passten so hervorragend zusammen. Und abgesehen davon - welche andere Frau schaffte es schon, seine Dämonen zu erregen und gleichzeitig zu zähmen?
    Langsam ging er um sie herum und erinnerte dabei an einen Löwen, der um seine Beute schlich. „Dieses Kleid", sagte er leise, „steht dir etwas zu gut."
    „Gefällt es dir? Das sollte es auch, denn du hattest es für mich ausgesucht. Es sei das einzige Kleid aus der Garderobe für deine Geliebte, das ich in der Öffentlichkeit tragen könne, sagtest du."
    Er blieb stehen und beugte sich vor, um mit dem Kinn den verlockenden Schwung ihrer Schulter zu berühren. „Als ich es auswählte, hatte ich wohl eher einen privaten Anlass im Sinn. Hat die Rückfahrt von Brighton deinen listigen Verstand wenigstens etwas zur Ruhe kommen lassen?"
    „Ja, und was ist mit deinem listigen Verstand?"
    Nachdem er ihren Hals geküsst hatte, murmelte er: „Der plant unentwegt, bis ich dich wieder ganz für mich habe. Du fehlst mir, Jane." Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken, als Grayson die Hände auf ihre Schultern legte. „Wie lange müssen wir noch warten?"
    „Wir können erst nach Cecily heiraten, außerdem kann man eine Hochzeit nicht innerhalb einer Woche auf die Beine stellen."
    „Und wenn wir durchbrennen und anderswo heiraten?"
    „Grayson, ich möchte eine richtige Zeremonie haben, eine unvergessliche Hochzeit ... "
    „Die hattest du doch schon, wenn ich mich nicht irre."
    „Ja, aber ich spiele mit dem Gedanken, diesmal auch den Bräutigam einzuladen."
    Er seufzte. „Und wann heiratet Cecily?"
    „Heute in zwei Wochen. In Kent, auf dem Gut ihres Vaters. Kommst du mit?"
    „Warum eigentlich nicht? Die letzte Hochzeit, bei der wir beide zugegen waren, hatte schließlich auch etwas Unterhaltsames."
    „Meine Familie wird dort sein", fügte sie an und freute sich insgeheim bereits, vor ihren übrigen Verwandten mit diesem Schurken anzugeben. „Mit deiner grässlichen Männlichkeit kannst du dann meine Schwestern erschrecken."
    „Ich vermute, ich werde mich wohl an solche Familienfeiern gewöhnen müssen", erwiderte er ruhig, dann drehte er sie zu sich um und sah ihr ins Gesicht. Sein Blick wanderte über ihre Kurven, die von Satin bedeckt waren. Trug sie bereits sein Kind in sich? In Brighton hatten sie sich zumindest oft genug geliebt, sodass diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden konnte. Er strich mit einem Finger an ihrer Kehle entlang. Mit einem Mal wollte er Jane vor allem beschützen. „Ich möchte einen Termin bestimmen."
    „Was denn für einen Termin?", gab sie lächelnd zurück.
    Seine Fingerspitze berührte leicht ihre Brüste, und zufrieden beobachtete er, wie sie schneller zu atmen begann. „Einen Termin, wann wir die Zutaten für das Weihnachtsgebäck einkaufen gehen. Was dachtest du denn?"
    Jane machte eine amüsierte Miene. „Ist denn der Termin nicht in diesem heimlichen Vertrag festgelegt?"
    „So despotisch ich auch bin, ist mir dieses wichtige Detail doch
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