Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Teufels Wörterbuch

Des Teufels Wörterbuch

Titel: Des Teufels Wörterbuch
Autoren: Ambrose Bierce
Vom Netzwerk:
Fables (1899), einen Band mit satirischen Gedichten, Shapes of Clay (1903) und 1906 einen Teil der später in The Devil's Dictionary gesammelten Definitionen unter dem Titel The Cynic's Word Book (s. unten). Ab 1909 stellte Bierce das, was ihm bewahrenswert erschien, in der 12bändigen Ausgabe seiner Collected Works zusammen. 1913 begab sich der 71jährige nach Mexiko, weil er sein wollte, »wo etwas los ist, oder wo überhaupt nichts los ist«. Angeblich wurde er Ende 1913 noch einmal in Durango gesehen; man nimmt an, daß er 1914 in den Wirren des mexikanischen Bürgerkriegs umgekommen ist.

DES TEUFELS WÖRTERBUCH
     
     
    »Ein ziemlich berühmter Autor fragte mich einmal, warum wir über Witz lachen. Ich antwortete : ›Tun wir ja gar nicht – jedenfalls die von uns nicht, die Witz verstehen.‹ Vielleicht bringt Witz uns zum Lächeln oder läßt uns zusammenzucken, aber Lachen – Lachen ist der billigere Preis, den wir für eine minderwertige Unterhaltung entrichten, nämlich für Humor. Es gibt Leute, die über alles lachen, wenn sie nur das Gefühl haben, man erwarte es von ihnen. Da man ihnen beigebracht hat, alles Lustige sei Witz, glauben diese umnachteten Personen, aller Witz sei lustig … Humor ist tolerant, sanft; sein Spott streichelt; Witz sticht zu, bittet um Vergebung – und dreht die Waffe noch einmal in der Wunde. Humor ist süßer Wein, Witz trockener; wir wissen, welchen der Kenner vorzieht.«
    Ambrose Bierce
    The Devil's Dictionary erschien 1911 als Band VII der Collected Works of Ambrose Bierce . Im Vorwort stellte Bierce fest, er habe mit diesen Definitionen 1881 in einer Wochenzeitung begonnen und sie, unregelmäßig und mit langen Pausen, bis 1906 fortgesetzt. Ein Teil sei 1906 als The Cynic's Word Book erschienen, ein Titel, »den zurückzuweisen der Autor nicht die Möglichkeit, und den zu billigen er nicht das Vergnügen hatte«. Die Ausgabe von 1911 enthielt etwa 1000 Eintragungen – Aphorismen, Epigramme, Gedichte, Geschichten usw. – und galt seitdem als »kanonisch«; auf ihr beruhen auch die bisher vorgelegten deutschen Übersetzungen. Bei diesen handelte es sich jeweils um Auswahlbände; viele Definitionen des Originals sind heute nicht mehr witzig, beziehen sich auf auch in Amerika nicht mehr bekannte Vorgänge oder sind ganz schlicht unübersetzbar. Die beste und mit einem vorzüglichen Nachwort versehene deutsche Ausgabe von Dieter E. Zimmer (Frankfurt 1966 f.) z.B. enthielt rund 600 Eintragungen, die z.T. gekürzt waren. Mitte der 60er Jahre begab sich der Bierce-Forscher Ernest Jerome Hopkins daran, alle in Archiven verstreuten Zeitungsbeiträge des Autors zu sichten. Hierbei stellte er fest, daß sich eine erste Erwähnung eines »komischen Wörterbuchs« bereits 1869 auf der Satireseite »The Town Crier« der San Francisco ›News Letter‹ findet. Bierce glossiert dort eine ihm allzu optimistisch erscheinende Eintragung in Webster's Dictionary . 1875 schickte Bierce 48 Definitionen unter dem Titel The Demon's Dictionary aus London an seinen alten Herausgeber, der sie in der ›News Letter‹ abdruckte. Bis 1881 verstreute Bierce sporadisch weitere satirische Definitionen in verschiedenen Zeitschriften, dann 1881–1886 regelmäßig in ›Wasp‹ und 1904–1906 im ›Examiner‹. 1967 veröffentlichte Hopkins das Ergebnis seiner Recherchen – The Enlarged Devil's Dictionary mit rund 1850 Eintragungen. Die Beinahe-Verdopplung gegenüber der »kanonischen« Ausgabe von 1911 täuscht jedoch; in vielen Fällen handelt es sich bei den neugefundenen Definitionen um Bissigkeiten, die mit 1911 aufgenommenen Formulierungen große Ähnlichkeit haben, oft bis auf Winzigkeiten wortidentisch sind. Ein großer Teil des zusätzlichen Materials ist jedoch tatsächlich neu. Es ist wenig wahrscheinlich, daß Bierce bewußt ausgewählt hat. Für die Unvollständigkeit des Devil's Dictionary von 1911 gibt es zwei einfache äußere Gründe. Bierce nahm die Zusammenstellung an der Ostküste vor, in Washington, und hatte dort keinen Zugang zu dreißig Jahre zuvor im weiland Wilden Westen erschienenen Zeitschriften. Ferner waren 1906 beim großen Erdbeben von San Francisco durch die nachfolgende Brandkatastrophe auch die meisten archivierten Zeitungen vernichtet worden, so daß Bierce wahrscheinlich gar nicht erst versucht hat, altes Material zu beschaffen. Daß Hopkins nicht nur in Sacramento, sondern auch in San Francisco fündig wurde, ist kein Widerspruch zum zweitgenannten Argument,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher