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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy
Autoren: Rebellion der Restanten
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sie Potenzial? Unbedingt. Wenn sie entsprechend üben und lernen
würde, könnte sie die Beste sein. Doch die Beste von uns allen zu sein genügt
nicht, um die Anforderungen zu erfüllen, die an einen Todbringer gestellt
werden."
    "Ich werde weiter mit ihr arbeiten", versprach
Kranz. "In zwei, drei Jahren können wir genauer sagen, wozu sie in der
Lage ist."
    "Drei Jahre?" Tenebrae lachte. "Wie wir
gesehen haben, kann in kurzer Zeit sehr viel geschehen. Serpine. Venge-ous. Die Diablerie. Können wir es uns leisten, durch eine
mögliche Fehlentscheidung ins Hintertreffen zu geraten? Während wir noch damit
beschäftigt sind, Miss Unruh zu testen, könnte ein weiterer Anhänger Mevolents
sein wahnwitziges Ziel tatsächlich erreichen und die Gesichtslosen
zurückbringen. Was ist zum Beispiel, Kleriker Kranz, wenn deine eigenen
Befürchtungen eintreffen und Lord Vile zurückkommt, um uns alle zu bestrafen?
Sollte das geschehen, können wir unsere Pläne vergessen. Dann gibt es keine
Welt mehr, die wir retten könnten."
    "Und was schlägt Eure Eminenz dann vor?", fragte
Kranz.
    "Wir müssen definitiv wissen, ob wir mit dieser Unruh
unsere Zeit verschwenden oder nicht."
    Craven nickte. "Fragen wir einen Sensitiven."
    "Das haben wir doch alles schon versucht", wandte
Kranz ein. "Keines unserer Medien war in der Lage, uns eine brauchbare
Auskunft zu erteilen."
    "In die Zukunft zu schauen hat nie zu den besonderen
Talenten des Ordens der Totenbeschwörer gehört", meinte Tenebrae.
"Unsere Sensitiven sind keine großen Helden, wenn es um Wahrsagerei geht.
Aber es gibt da einen, von dem mir immer mal wieder etwas zu Ohren kommt. Ein
Finbar soundso ..."
    "Finbar Wrong", ergänzte Kranz. "Aber er
kennt Walküre persönlich. Es würde zu viele Fragen aufwerfen. Und ich
bezweifle, dass er unsere Sache unterstützen würde, selbst wenn er Walküre
nicht kennen würde. Wie ich immer wieder betonen muss: Da draußen ist keiner
gut auf uns zu sprechen."
    "Wir arbeiten daran, sie alle zu retten!", bellte
Craven und diesmal schenkte nicht einmal der Hohepriester ihm auch nur die
geringste Aufmerksamkeit.
    "Das Medium wird uns helfen", beschloss Tenebrae,
"und anschließend wird es sich an nichts mehr erinnern. Kleriker Kranz,
ich möchte, dass du den Seelenfänger nimmst und den Restanten befreist, den wir
darin gefangen haben."
    Kranz entglitten die Gesichtszüge. "Eure Eminenz,
Restanten sind außerordentlich gefährliche ..."
    "Oh, ich habe vollstes Vertrauen zu dir. Du wirst Herr
der Lage bleiben, egal was kommt." Tenebrae wedelte elegant mit der Hand.
"Sieh zu, dass er in diesen Finbar fährt, und wenn er eine Zukunft sieht,
in der Walküre
    Unruh der Todbringer ist, wenn er sieht, dass sie die Welt
rettet, können wir all unsere Energie darauf verwenden, dass sie ihr volles
Potenzial erreicht. Sieht er diese Zukunft nicht, vergessen wir sie und suchen
weiter."
    "Aber wenn wir den Restanten einsetzen ..."
    "Sobald die Sache erledigt ist, steckst du ihn wieder in
den Seelenfänger. Einfacher geht's ja wohl nicht, oder?"
     
    DER LÄCHELNDE DETEKTIV
     
    Weihnachten stand vor der Tür und mit Ausnahme eines Hauses
brannten in dieser Vorortstraße von Dublin in sämtlichen Fenstern Lichter. Drei
der ehrgeizigsten Nachbarn hatten ihre kleinen Vorgärten mit blinkenden
Weihnachtsmännern und herumtollenden Rentieren bestückt und irgendein Idiot
hatte sogar eine Lichterkette um den Laternenpfahl vor seinem Gartentor
geschlungen. Schnee lag nicht, aber die Nacht war kalt und Frost überzog die
Stadt wie Silberglitter.
    Der große Wagen, der vor dem Haus ohne Lichter hielt, war
ein 1954er Bentley R Continental, eines von lediglich 208 Exemplaren, die von
diesem Typ je hergestellt worden waren. Es war eine Luxuskarosse, nachträglich
mit den Annehmlichkeiten moderner Technik ausgestattet und auf die Bedürfnisse
ihres Besitzers zugeschnitten. Sie war schnell, sie war stark und sollte jemand
auch nur die allerwinzigste Beule ins Blech drücken, würde sie auf der Stelle
auseinanderfallen.
    Das jedenfalls hatte der Mechaniker gesagt. Er hatte schon
so oft alles in seiner Macht Stehende getan, um den Wagen vor dem
Schrotthändler zu bewahren - doch die nächste Beule, so hatte er prophezeit,
wäre seine letzte. Sämtliche Tricks, die er angewandt hatte, um den Wagen am
Laufen zu halten und wieder in Form zu biegen, würden dann gegen ihn arbeiten.
Die Scheiben würden zerspringen und die Reifen platzen; die Karosserie würde
brechen, der
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