Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy
Autoren: Rebellion der Restanten
Vom Netzwerk:
gewesen, die ins Trinkwasser geleitet wurden. Es
heißt sogar, das Ganze hätte als Dummejungenstreich angefangen. Ein
Dummejungenstreich!"
    "So wird es höchstwahrscheinlich gewesen sein."
Tanith nickte. "Aber es war schrecklich. Ich bin die ganze Zeit zu Hause
geblieben. Keine zehn Pferde hätten mich dazu gebracht, einen Fuß vor die
Haustür zu setzen."
    "Das war klug von Ihnen."
    "Oh, entschuldigt bitte." Sie zog ihr Handy heraus
und las die eingegangene Nachricht. "Ich werde abgeholt." "Das
ging aber schnell."
    "Das ist das Gute, wenn man einen Freund hat. Er kommt,
wenn man ruft. Ich weiß nur nicht so genau, wie ich zu meinem Wagen zurückfinden
soll. Er steht in irgendeiner Seitenstraße ..."
    "Oh, Stephanie bringt Sie bestimmt gerne hin."
    "Kein Problem", bestätigte Walküre. "Sind Sie
so weit? Dann gehen wir."
    Tanith erhob sich mit einem Lächeln. "Sie hat es
ziemlich eilig, ihre Lehrerin aus dem Haus zu bekommen.
    Herzlichen Dank für Ihre Gastfreundschaft, Desmond und
Melissa. Ich hoffe, wir sehen uns beim nächsten Elternabend wieder."
    Während ihre Eltern sich noch verabschiedeten, schob Walküre
Tanith schon zur Haustür hinaus.
    "Falls du mich in Brand stecken willst", sagte
Tanith leise, "wartest du vielleicht besser, bis wir um die nächste Ecke
sind."
    Walküre blickte sich um. Ihr Dad stand auf der Schwelle und
schaute ihnen nach. Er ließ die Kälte noch ein paar Augenblicke länger ins Haus
ziehen, bevor er die Tür hinter sich schloss.
    Sofort vergrößerte Walküre den Abstand zwischen sich und
Tanith. "Warum bist du hergekommen?"
    Tanith ging zügig weiter und zwang Walküre, mit ihr Schritt
zu halten. "Wir sind Freundinnen, Wallie. Ich wollte nur kurz
vorbeischauen und Hallo sagen."
    "Grässlich ist jetzt im Ältestenrat. Er wird alle Hebel
in Bewegung setzen, damit sie eine Möglichkeit finden, dir zu helfen."
    Sie lächelte. "Warum sollte ich Hilfe brauchen? Schau
mich doch an - sehe ich nicht glücklich aus?" "Du bist ein
Restant."
    Sie waren um die Ecke gebogen, außer Sichtweite und auf dem
Weg zum Pier.
    "Und wir Restanten sind glückliche Wesen. Dann ist
Grässlich jetzt also ein Ältester, hast du gesagt? Nun, das freut mich. Es wäre
mir nicht recht gewesen, wenn er für den Rest seines Lebens in diesem kleinen
Laden gehockt und keine neuen Freundschaften mehr geschlossen hätte. Vielleicht
findet er ja jetzt ein nettes Mädchen, gründet eine Familie -"
    "Er liebt dich."
    "Er ist wirklich süß."
    Walküre blieb stehen. "Was willst du, Tanith?"
    Tanith wandte sich ihr zu. "Ich bin hergekommen, um dir
zu sagen, dass ich deine Leute nicht umbringen werde. Das war doch deine große
Sorge, nicht wahr? Da kannst du jetzt beruhigt sein. Gerade eben wäre die perfekte
Gelegenheit gewesen, sie umzubringen, aber ich habe es nicht getan. Tatsache
ist, dass ich deine Familie in Ruhe lasse."
    "Warum?"
    "Ich war in den letzten Tagen schon die
unterschiedlichsten Leute. Ich war Finbar, ich war Shudder und ich war
Tesseract. Ich muss jedoch, ganz ohne parteiisch zu sein, sagen, dass ich am
liebsten ich selbst bin. Ich bin am liebsten Tanith. Ich bin einfach hübscher,
verstehst du? Und ich rieche besser. Aber als ich Finbar war, hatte ich diese
Vision. Ich habe dich in der Zukunft gesehen und würde ganz aufgeregt. Ich habe
mir Gedanken über die verschiedenen Möglichkeiten gemacht, wie wir dir helfen
könnten. Zuerst haben wir dich verehrt, dann haben wir versucht, dich zu
besetzen, was aber nicht funktioniert hat. Hast du in letzter Zeit einmal mit
einem Medium gesprochen? Sie haben immer noch Visionen von Darquise, wusstest
du das? Was immer du getan hast, Wallie, es hat nichts verändert. Du hast
deinen Namen versiegelt, doch das bedeutet nur, dass du die Welt im Alleingang
zerstören und niemanden dabei haben willst, der dich kontrolliert. Es bedeutet,
dass du deine eigenen Eltern umbringst, und das aus freien Stücken.
    Jetzt verstehst du, weshalb ich nicht will, dass deinen
Leuten etwas passiert. Ich will den Dingen ihren Lauf lassen - ich will, dass
alles so geschieht, wie es vorherbestimmt ist. Und das heißt, deine Eltern
bleiben am Leben und gesund und munter bis zu dem Moment, in dem du sie
umbringst."
    "Und was hast du vor?", fragte Walküre.
"Willst du einfach nur herumsitzen und zuschauen?"
    "Ich bin nicht der Typ zum Herumsitzen, oder? Ich weiß
schon, wie ich mich in alle möglichen Schwierigkeiten bringen kann, nur keine
Bange. Ich werde dir den Weg zeigen, dich anstupsen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher