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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy
Autoren: Rebellion der Restanten
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ganzen Welt rächen."
    "Das wäre eine Möglichkeit."
    "Kannst du dir vorstellen, was dieses schreckliche,
tragische Ereignis sein könnte?"
    "Keine Ahnung. Aber was immer es ist, ich werde auf der
Hut sein und du auch. Wenn es eintrifft, sind wir vorbereitet."
    Er ließ sie am Pier aussteigen. Sie winkte und sah ihm nach,
als er davonfuhr. Dann lief sie rasch nach Hause und rief von unterwegs ihr
Spiegelbild an, um sich zu vergewissern, dass es noch auf einer Party in der
Nachbarschaft war.
    Es hatte ihr eine SMS geschrieben, wonach es in einer Ecke
stand und mit niemandem sprach. Die Party selbst sei ein totaler Flop, hatte es
geschrieben; niemand sei nach Feiern zumute. Bei dem Gedanken, ihr Haus ausnahmsweise
einmal durch die Haustüre betreten zu können und das Spiegelbild durchs Fenster
klettern zu lassen, stahl sich ein Lächeln auf Walküres Gesicht.
    Die Sensenträger, die vor dem Haus in der Eiseskälte Wache
stehen mussten, taten ihr leid. Ihr Van parkte auf der gegenüberliegenden
Straßenseite. Der Motor war ausgeschaltet, damit niemand Verdacht schöpfte.
Walküre hatte sich noch nie mit einem Sensenträger unterhalten. Sie wusste gar
nicht, ob sie überhaupt reden konnten, dennoch ging sie zu dem Van. Falls sie
etwas zum Aufwärmen brauchten, konnte sie ihnen Kaffee hinausschmuggeln und
vielleicht Strohhalme dazu, damit sie ihre Helme nicht abnehmen mussten. Sie
wusste nicht einmal, ob sie Kaffee tranken. Sie bezweifelte es.
    Das Führerhaus des Vans war leer, deshalb klopfte sie leise
an die Seitenwand. Die Scheiben waren dunkel getönt. Als sich drinnen nichts
rührte, runzelte sie die Stirn. Drei Sensenträger waren hier stationiert -
einer blieb immer beim Wagen und die anderen beiden gingen in regelmäßigen
Abständen in der näheren Umgebung auf Streife. Sie fasste an den Türgriff und
stellte überrascht fest, dass nicht abgeschlossen war. Sie schob die Tür auf.
In dem Van lagen drei tote Sensenträger.
    Sie drehte sich um und rannte zu ihrem Haus hinüber. Auf der
Straße rutschte sie aus und stürzte, rollte sich herum, sprang auf und rannte
weiter. Sie hechtete über die niedrige Mauer um den Vorgarten, landete an einer
dunklen Stelle und achtete darauf, dass sie nicht in den Lichtkegel trat, der
aus dem erleuchteten Wohnzimmer fiel. Im Kamin loderte ein Feuer und der
Fernseher lief.
    Walküre sah, dass ihre Eltern sich unterhielten, und bekam
ganz weiche Knie vor Erleichterung. Doch sie unterhielten sich mit jemandem,
mit einer Frau in Jeans und einem dicken Sweatshirt. Walküre erkannte sie
nicht, bis sie den Kopf drehte und lachte. Da rannte sie ins Haus und stürzte
ins Wohnzimmer. Alle wandten sich ihr zu, verblüfft über den dramatischen
Auftritt.
    "Hi, Stephanie", sagte Tanith.
     
    FEINDE
     
    "Die Wärme!", rief Walküres Mum. "Die ganze
Wärme geht zur Tür raus!"
    Ihr Mann stand auf und lief auf den Flur. Walküre hörte, wie
er die Haustür schloss, damit es nicht mehr zog, doch sie blickte die ganze
Zeit wie gebannt auf Tanith. "Was soll das?"
    Tanith lächelte. "Ich hatte eine Autopanne. Da ist mir
eingefallen, dass du einmal gesagt hast, du würdest hier wohnen, und ich dachte
mir, ich könnte auch im Warmen warten, bis ich abgeholt werde. Ist alles in
Ordnung mit dir? Du siehst fast aus, als hättest du einen Schock erlitten."
    Ihr Vater kam wieder herein. "Du bist wohl in einer
Scheune geboren, wie? Ich schwöre Ihnen, Tanith, ich weiß nicht, woher sie das
hat."
    Tanith lachte. "Machen Sie sich nichts draus, Desmond.
So ist sie auch in der Schule. Ich bin zwar nur die Vertretungslehrerin, aber
ich bin schon lange genug an ihrer Schule, um zu wissen, dass Stephanie
erwartet, dass sich die Türen von allein hinter ihr schließen."
    Alle kicherten, außer Walküre.
    "Waren Sie auch in irgendeiner Form von diesem
Wahnsinns-Virus betroffen, Tanith?", fragte Walküres Mum. "War das
nicht schrecklich?"
    "Das kann man wohl sagen! Meinen Nachbarn hat es
erwischt. Er ist durchgedreht. Zum Glück hat er niemanden verletzt, aber wir
bekamen es alle mit der Angst zu tun. Es war genau wie in den Reportagen im
Fernsehen. Jetzt geht es ihm aber wieder gut."
    "Es war ein Anschlag." Walküres Dad war sich
dessen ganz sicher. "So etwas passiert in der Natur einfach nicht. Wer
immer es getan hat, hat Irland als Testgebiet benutzt, jede Wette. Als Nächstes
kommt Amerika dran. Oder London. Wartet nur ab."
    Seine Frau schüttelte den Kopf. "Inzwischen behaupten
einige Leute, es seien Drogen
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