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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg
Autoren: Friedemann Beduerftig
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entscheidend zu Franco-Siegen bei. Hitlers Ziel war neben der Eindämmung des Kommunismus, der Schulterschluss mit Italien und die Erprobung von Waffen „im scharfen Schuss“ (Göring). Zunächst geheimgehalten, wurde der Einsatz der Legion Condor mit dem Angriff auf Guernica (siehe Kasten) im April 1937 allgemein bekannt. Ihre Heimkehr auf KdF-Schiffen wurde am 6.6.1939 mit einer Parade in Berlin gefeiert, wobei Goldtafeln mit den Namen von 300 Gefallenen (tatsächliche Verluste 420) mitgeführt wurden.
    Guernica
    Als „Erprobungskrieg“ sah die deutsche Luftwaffe den Einsatz der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg, für ihre Opfer jedoch bedeutete das tödlicher Ernst. Symbol dafür wurde der baskische Ort Guernica, den am 26.4.1937 neun Maschinen mit 7950 Kilo Bomben angriffen. Sie trafen nicht, wie geplant, militärische Ziele, sondern die Stadt selbst, die zu großen Teilen vernichtet wurde. Propaganda und Gegenpropaganda haben die Details allerdings so verwischt, dass nicht einmal die genaue Zahl der Opfer – sie schwankt zwischen 100 und 1600 – gesichert ist. Möglich erscheint auch, dass das Zerstörungswerk von republikanischen Milizen („Dinamiteros“) vollendet wurde, die den vorrückenden Franco-Truppen nach dem Prinzip der verbrannten Erde nichts Brauchbares in die Hände fallen lassen wollten. Picasso hielt das Inferno von Guernica auf einem Gemälde fest
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Ermunterung zur Aggression
    Dass die Westmächte sich aus dem Krieg heraushielten und die Intervention des faschistischen Italiens und des nationalsozialistischen Deutschlands stillschweigend duldeten, gehörte zu den Erfahrungen, die Hitler in seinen aggressiven Absichten bestärkten. Die Generalprobe für die Verschärfung seines außen- und rüstungspolitischen Kurses schien ihm glänzend geglückt. Innerspanisch endete der Krieg, der mit seinen Grausamkeiten die spanische Gesellschaft auf Jahrzehnte spaltete, am 1.4.1939 mit dem Sieg Francos; über 500 000 Menschen hatten den Tod gefunden.

Kämpfer der Legion Condor, angetreten zur Parade in Berlin am 6.6.1939 nach dem Sieg der Franco-Faschisten im Spanischen Bürgerkrieg. Ursprünglich wurde der Einsatz deutscher Flieger in Spanien sorgfältig beschwiegen. Nun aber wollte sich das Regime mit im Triumph sonnen
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    (c) dpa/picture alliance

Staatsoberhaupt desavouiert
Blomberg-Fritsch-Krise der Wehrmacht (Januar/ Februar 1938)
    Die Wehrmacht war nach fünf Jahren Hitler-Herrschaft noch relativ wenig nationalsozialistisch infiltriert, auch wenn die Führung sich 1934 zum Handlanger des „Führers“ bei der Entmachtung und Ermordung der SA-Spitze um Ernst Röhm gemacht und Reichskriegsminister von Blomberg den Eid der Soldaten auf Hitler durchgesetzt hatte. Dieser blieb aber immer misstrauisch gegenüber dem Offizierkorps und fand sich darin bestärkt, als er am 5.11.1937 seine militärischen Pläne vor dem Minister und den Oberbefehlshabern (OB) der Teilstreitkräfte darlegte. Blomberg und Generaloberst von Fritsch, OB des Heeres, warnten vor dem Kriegskurs und waren damit für Hitler untragbar geworden.
    Oberkommando der Wehrmacht (OKW)
    Am 4.2.1938 bildete Hitler das im Reichkriegsministerium arbeitende Wehrmachtamt zum Oberkommando der Wehrmacht um, als oberste, ihm als oberstem Befehlshaber der Wehrmacht direkt unterstellte Kommando- und Verwaltungsbehörde der deutschen Streitkräfte. Sie sollte „im Frieden die einheitliche Vorbereitung der Reichsverteidigung auf allen Gebieten“ sicherstellen und ersetzte damit das nun wegfallende Ministerium. Chef OKW wurde Generaloberst Keitel im Ministerrang. Er gebot über vier Ämter: Wehrmachtführungsamt unter General Jodl (1940 umbenannt in Wehrmachtführungsstab) als militärische Stabsabteilung Hitlers, Amt Auslandsnachrichten und Abwehr unter Admiral Canaris, Allgemeines Wehrmachtamt und Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt. Das OKW arbeitete Hitlers Weisungen für die Kriegführung aus und gab seine Befehle an die Teilstreitkräfte weiter, ohne Kommandoberechtigung über sie zu haben
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Zwielichtige Vergangenheit
    Ein Vorwand zur Entlassung des Ministers fand sich sehr bald: Der geschiedene Generalfeldmarschall hatte sich mit einer nicht standesgemäßen Frau verlobt und war von Göring, dem zweiten Mann im Staat, zur Eheschließung ermuntert worden, da mit überlebten gesellschaftlichen Vorurteilen aufgeräumt werden müsse. Hitler und er fungierten daher am 12.1.1938 als Blombergs Trauzeugen. Wenige Tage später wurde bekannt,
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